SBB-Baureihe Ae 6/6: Piko 97219

Die SBB beschafften in den Jahren 1952 bis 1966 insgesamt 120 sechsachsige Neubauloks für den Schnell- und Güterzugverkehr über den Gotthard. Mit 4.300 kW Leistung waren diese zudem noch die stärksten und formschönen Lokomotiven in der Schweiz und galten lange Zeit als der ganze Stolz am Gotthard. Das Pflichtenheft verlangte dabei Loks, die einen 600 Tonnen Zug über die 26 %o-Rampen mit 75 km/h über den Gotthard ziehen konnten. 1952/53 erfolgte die Ablieferung von zwei Prototypen, danach erfolgte die Ablieferung der Serienmaschinen. Der mechanische Teil besteht aus einem selbsttragenden Lokkasten in Schweißkonstruktion. Dieser umfasst die beiden Führerstände, den Maschinenraum und die Zug- und Stoßvorrichtung. Der Kasten stützt sich mittels vier Gleitschuhen auf die vier Doppelblattfedern ab, die sich bei jedem Drehgestell neben den mittleren Treibachsen befinden. Beide Drehgestelle sind mit Querkupplungen zwecks besseren Kurvenlaufs verbunden. Die Serienmaschinen sind für eine sitzende Bedienung ausgelegt, die beiden Prototypen wurden Anfang der 1970er-Jahre den Serienmaschinen angeglichen. Der elektrische Teil besteht aus der üblichen Dachausrüstung (2 Stromabnehmer, Dachleitung, Hauptschalter), den sechs im Drehgestell eingelagerten Fahrmotoren, der Trafo befindet sich in Fahrzeugmitte. Die Bedienung der Ae 6/6 erfolgt über ein Hochspannungsstufenschaltwerk mit 28 Stufen. Neben der pneumatischen Bremse wurde bei den Ae 6/6 eine sehr wirksame E-Bremse mit Rekuperation eingebaut. Die Ae 6/6 wurden ursprünglich in grüner Lackierung und hellgrauem Rahmen abgeliefert, welcher später grau wurde. Die ersten 25 Loks wurden zu Kantonsloks ernannt und erhielten zusätzlich umlaufende Chrom-Zierlinien mit dem allseits bekannten „Schnäutzchen“ an der Front im Bereich des Schweizer Wappens. Alle Loks wurden auf den Seitenwänden mit Kantons- (11401 – 11425), Städte- (ab 11426) bzw. Ortswappen (11451 – 11520) angebracht. Die rote Farbgebung fand in den 1990er-Jahren erstmals Anwendung. Mit der Aufteilung des Fuhrparks auf mehrere SBB-Teilorganisationen wurden einige Ae 6/6, nunmehr als Reihe 610 bezeichnet, mit den Farben rot und blau mit Aufschrift „Cargo“ versehen.


Modellvorstellung

Die Modellumsetzung von Schweizer Modellen geht maßgeblich auf das Zutun des Schweizer Generalimporteurs zurück. Arwico in der Schweiz hat in den letzten Jahren so manches SBB-Vorbild exklusiv bei den Sonnebergern fertigen lassen. Diese Modelle waren – bedauerlicherweise – ausschließlich in der Eidgenossenschaft zu bekommen. Nachdem einige Modelle den heimischen Markt bedient haben, konnten die letzten Neuheiten international angeboten werden.

Aus diesem Grund findet sich im Neuheitenprogramm 2024 eine erstmals regulär erwerbbare Modellausführung einer Ae 6/6 der SBB. Die Wahl fiel auf die Museumslok von SBB-Historic. Das Modell ist in mehreren Modellausführungen erhältlich, und zwar als analoges Gleichstrommodell mit dem UVP von € 369,– bzw. als digitales Zweileiter-Gleichstrommodell mit der Artikelnummer 97220 zum UVP von € 479,–. Bei gleichem UVP ist unter der Artikelnummer 97221 die Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung erhältlich.

Verpackung

Die Ae 6/6 der SBB wird in der bekannten Kartonverpackung ausgeliefert. Das Modell ist in einer fixen, paßgenauen Plastikform ummantelt. Nach dem seitlichen Entriegeln ist das Modell aus der klappbaren Plastikform entnehmbar. Das Modell steht auf einem Plastikgleis. Der Zurüstbeutel ist an die Plastikform eingeklebt und beinhaltet Bremsschläuche, den Zughaken und geschlossene Pufferschürzen. Die Allgemeine Betriebsanleitung, die Betriebsanleitung mit dem Ersatzteilblatt und sonstiges Werbematerial sind im eingeschobenen Kuvert abgelegt.

Technik

Die technischen Komponenten der Neukonstruktion sind unter dem aus Kunststoff gefertigten Lokchassis untergebracht. Das Gehäuse ist über die Unterseite mittels vier Schrauben befestigt. Diese sind jeweils und beidseitig zwischen der zweiten und dritten Achse pro Drehgestell angeordnet.

Die Platine ist auf dem Metallrahmen drefach auf einer Kunststoffhalterung, die im Halbrelief Teile des Maschinenraums offenlegen, befestigt. Dieses ist wiederum über zwei Schrauben am Rahmen befestigt. Die Platine ist mit einer 22poligen Schnittstelle nach NEM 658 ausgestattet. Das nicht digitalisierte Modell wird mit einem Brückenstecker ausgeliefert.

Der Mittelmotor ist mit zwei großen Schwungmassen bestückt und wird vom Metallrahmen in der Fahrzeugmitte aufgenommen. Der Antrieb erfolgt beidseits über die Kardanwellen und dem kombinierten Schnecken-/Stirnradgetriebe auf beide Drehgestelle. Es werden dabei nur die jeweils äußersten Achsen angetrieben. Die Mittelachse jedes Drehgestelles ist als Laufachse ausgeführt. Diese technische Antriebskomponente ist allerdings nicht mehr heute gewohnten bzw. gewünschten Standards. Je ein Haftreifen ist auf der jeweils innersten Achse des Drehgestelles diametral versetzt auf die Achsen aufgezogen. Die Stromabnahme erfolgt hingegen über alle Achsen.

Fahrverhalten

Das Modell schließt an den Fahreigenschaften ähnlicher Fahrzeugkonstruktionen neueren Datums an. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von xxx km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte im Analogbetrieb von ca. xxx km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. xxx % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. xxx % zu gering.

Optik

Die Modellausführung von Piko zählt zu den aktuellsten Modellen. Piko setzt bei seinen Konstruktionen auf das Kunststoffgehäuse. Insgesamt macht diese Konstruktion eine hervorragende Figur. Das Kunststoffgehäuse weist alle notwendigen Gravuren auf, diese sind sauber ausgeführt. Auffallend ist vor allem der mittlere Zierstreifen bei den Kantonslok. Das Wappen ist ebenfalls erhaben ausgeführt. Die Loknummern sind erheben dargestellt.

Am Modell wurden zahlreiche Anbauteile eingesetzt, diese betreffen die Haltegriffstangen bei den Führerstandstüren genauso wie die frontseitig montierten Fensterumläufe oder auch die frontseitig eingesetzten Loknummer bzw. das Schweizer Kreuz. Die Scheibenwischer sind ebenfalls eingesetzt und aus Metall gefertigt. Die kleinen Frontscheinwerfer weisen zierliche Lampenfassungen auf. Alle Fenstereinsätze sind paßgenau im Gehäuse eingefügt und sind mit filigran ausgeführte, silbern gehaltene Fensterstege versehen.

Die Filigranität setzt sich am Fahrzeugdach fort. Die gesamte Hochspannungsausrüstung einschließlich der vielfältigen Dachaufbauten wurde vorbildgerecht umgesetzt. Gerade beim mittleren Dachfeld sind verschiedene Anzapfungen bzw. Leitungsführungen ersichtlich. Am Dach sind weitere Gravuren erkennbar. Man beachte vor allem die sehr zierlich ausgeführten Stromabnehmer. Der Dachsteg weist – wie man es schon von anderen SBB-Modellen des Herstellers kennt – eine feine Oberflächenriffelung auf. Die abgerundeten Lüfterjalousien sind nicht nur tiefen Gravuren versehen, sondern sind auch optisch hervorragend in das Lokgehäuse eingesetzt.

Der Blick auf die Drehgestelle bringt einerseits wunderschön umgesetzte Speichenräder zu Tage, andererseits auch ein optisch hervorragend, dreidimensional konstruierte Drehgestellblenden hervor.

Farbgebung und Beschriftung

Die Neukonstruktion ist im üblichen Design in grüner Farbgebung lackiert. Die Lackierung ist sauber aufgebraucht. Die silberne Zierleiste ist erhaben dargestellt. Die Beschriftungen sind alle lupenrein aufgetragen.

Die Lokomotive trägt die Betriebsnummer 11402. Bei dem Sechsachser handelt es sich um eine Museumslok von SBB-Historic. Mit den Revisionsanschriften R* Er 30.04.07 reiht sich das Modell noch in die Epoche V ein.

Beleuchtung

In die Neukonstruktion wurden warmweiße und rote SMD-LEDs verbaut. Das Spitzenlicht besteht aus drei weißen LEDs. Das Schlußlicht wird mit zwei roten LEDs dargestellt. Der Lichtwechsel erfolgt fahrtrichtungsabhängig.


Bilder