Trix 24129 & 24150 + Märklin 46210 & 46213: DB OOtz 41 bzw. Fad 155

Nach den über 250 Exemplaren der 12.000 mm langen Selbstentladewagen, die die Deutsche Reichsbahn Gesellschaft in den Jahren 1928 bis 1931 beschafft hatte, nahm sie ab 1933 eine weitere große Serie dieses Wagentyps in ihren Bestand auf. Diesmal waren die Wagen nur 10.000 mm lang und wurden in mehreren Baulosen beschafft, die sich deutlich voneinander unterschieden.

 

Zunächst wurden vier Versuchswagen gebaut. Die Wagen 849 und 850 kamen von O&K in Berlin-Spandau. Die Siegener Eisenbahnbedarf AG (SEAG) lieferte die Wagen 851 und 852, wobei letzterer mit einer Dampfheizung ausgestattet war. Danach lieferte die Waggonfabrik Gotha eine erste Serie von 40 Fahrzeugen mit automatischer Scharfenbergkupplung, die die Reichsbahn unter der Bezeichnung OOt Oldenburg 853 bis 892 einreihte. Die Wagen 862 und 872 unterschieden sich durch Steifrahmen-Drehgestelle und eine Dampfheizung von den übrigen Serienwagen. Die DB bezeichnete die nach dem Zweiten Weltkrieg bei ihr verbliebenen Wagen als OOt(z) 41, Nummern 610 242 bis 610 442. 1966 wurden sie in Fad 155, 676 0 160 bis 676 0 168, umgezeichnet.

 

Für die Beförderung von Sand nahm die Reichsbahn 1939/40 die zweite, 20 Wagen umfassende Bauserie der hier vorgestellten Wagen in ihren Bestand auf. Sie wurden von der Waggonfabrik Gotha gebaut, bekamen die Nummern 893 bis 912 und liefen ebenfalls auf Lenkachsen. Um eine bessere Entladung des Sands zu gewährleisten, war der Sattelboden mit einer Neigung von 55° aber steiler als der der vorhergehenden Wagen. Zudem hatten sie eine Heizung, um das Anfrieren des Sands zu vermeiden. Bei der DB wurde diese Wagen als OOt(z) 41, 610 443 bis 610 447, eingereiht. Ihre UIC-Bezeichnung lautete Fad 155 mit den Nummern 676 0 169 und 676 0 170.

 

Das dritte Baulos war mit 270 Fahrzeugen wesentlich umfangreicher als die beiden vorhergehenden Serien. Wieder war die Waggonfabrik Gotha der Lieferant. Die Wagen mit den Nummern 913 bis 1182 wurden 1943/44 gebaut und bekamen diesmal Drehgestelle der Bauart 973. Die DB bezeichnete ihre Wagen dieser Serie als OOt(z) 41 mit den Nummern 610 488 bis 610 564. Ab 1966 hießen sie Fad 155, Nummern 676 0 171 bis 676 0 204.

 

Das vierte und letzte Baulos wurde 1944/45 gefertigt. diesmal bei Orenstein & Koppel in Berlin. O&K verwendete Einheits-Drehgestelle der Bauart 977 und normale Zugvorrichtungen für die Fahrzeuge. Diese Wagen wurden zunächst unter den Nummern 1183 bis 1467 eingereiht. Bei der DB waren sie als OOt(z) 41, Nummern 610 565 bis 610 566, verzeichnet. Sie wurden vor 1966 ausgemustert und bekamen keine UIC-Nummern mehr.

 

Außer der Deutschen Reichsbahn beschaffte auch die Anorgana GmbH, eine Tochtergesellschaft der I. G. Farbenindustrie vierachsige Selbstentladewagen. Diese Fahrzeuge stammten von O & K in Berlin, liefen auf Drehgestellen der Bauart 981 und bekamen die Nummern 5405 bis 5428. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen 24 dieser Fahrzeuge zur DB und wurden als OOt(z) 41, Nummern 610 567 bis 610 590, eingereiht. 1966 wurde sie in Fad 155 mit den Nummern 676 0 205 bis 224 umgezeichnet. Zehn weitere OOt(z) 41 übernahm die DB 1959 von den Saar-Bahnen. Diese wurden als 619 551 bis 619 560 eingenummert und 1966 in Fad 155, Nummern 676 0 225 bis 676 0 228, umgezeichnet. Mit der Ausmusterung der letzten fünf Exemplare endete 1972 der Einsatz der Fad 155 bei der DB.

 

Das Laufwerk bestand zunächst aus vier Radsätzen, die an den Wagenenden zu je zwei zweiachsigen Lenkachspaaren zusammengefasst waren, mit denen Gleisbögen bis zu einem Radius von 80 m durchfahren werden konnten. Während die Rahmen der Drehgestelle Bauart 973 geschweißt waren, wurden die der Bauarten 977 und 988 aus Pressblechen hergestellt.

 

Alle Laufwerke hatten Blatttragfedern, die sich in Anzahl, Querschnitt und Länge der Blätter unterschieden. Einfache Schaken bildeten die Federgehänge. Die Hildebrand-Knorrbremse ohne Lastabbremsung kommt mit nur einem Bremszylinder und einfachen Bremssohlen aus. Eine Feststellbremse war nicht vorhanden. Die älteren Wagen wurden mit einer automatischen Mittelpufferkupplung der Bauart Scharfenberg geliefert. Später griff man auf normale Schraubenkupplungen und Zughaken zurück.

 

Allen Wagen gemeinsam waren die seitlichen Hülsenpuffer der Bauart Ringfeder mit runden Puffertellern zur Übertragung der Stoßkräfte. Der sattelförmige Wagenboden wurde von dreieckigen Querträgern getragen und war mit Stahlplatten verkleidet, die als Rutschflächen für das Ladegut dienten. Die Ecken der dreieckigen Fachwerkträger waren über Langträger miteinander verbunden. Diese Konstruktion bildete mit den beiden Kopfträgern ein stabiles Untergestell.

 

Bei den Wagen für den Sandtransport (Nummern 893 bis 912) waren unter dem Boden Heizkästen montiert, so dass das Ladegut nicht einfrieren konnte. Bei den für den Sandtransport gebauten Wagen betrug die Neigung des Sattelbodens 55°, dadurch verringerte sich der Laderaum auf 69 m³. Bei den anderen Wagen betrug die Bodenneigung 50°. Der geschweißte, aus Stahl der Güte St 52 gefertigte Wagenkasten setzte sich aus den beiden Stirnwänden, einem Quersattel und dem festen Oberkasten zusammen.

 

Die aus Stahl gefertigte Übergangsbühne an einer Stirnseite hatte feste Trittstufen und ein festes Geländer. Durch am Oberkasten aufgehängte Entladeklappen konnten die Wagen schlagartig entladen werden. Während bei den ersten Wagen die Klappen noch mit fünf Scharnieren befestigt waren, wählte man später nur vier.

 

Die Entladeklappen wurden durch Daumenwellen verschlossen, die sich mit ihren Haken (Daumen) von unten gegen Druckplatten der Unterkante des Wagenkastens pressten und so die Klappe geschlossen hielten. Die Verschlüsse konnten vom Boden aus bedient werden.


Modellvorstellung

Der Marktführer hat für 2019 gleich zwei Displays mit dem neukonstruierten OOtz 41 angekündigt. Bei Märklin erscheint ein Display mit 24 verschiedenen beschrifteten Erzwagen, bei Trix erscheinen abermals zwölf weitere Modelle mit unterschiedlichen Betriebsnummern. Beide Displays sind als Formneuheit 2019 in den Neuheitenprospekten enthalten und kosten € 887,76 (Märklin) bzw. € 443,88 (Trix). Die Modelle sind einzeln verpackt und nummeriert. Die Wagen sind in einer zweifachen Blisterbox verpackt und in die Kartonumverpackung eingeschoben. Den Modellen liegen keinerlei Zurüstteile bei.

Der Hersteller hat bei der Ankündigung dieser Wagengattung betont, das Modell mit einer vorbildgerechten Formänderung beim Oberkasten vorzunehmen. Das vorliegende Modell weist sehr feine Gravuren im Bereich der Seitenwände und im Übergang zwischen Oberkasten und den Auswurfklappen auf. Zudem sind die Griffstangen erhaben am Modell umgesetzt und die Leiter zwischen den Seitenklappen extra eingesetzt. Die Stirnseiten fallen durch die konstruktive Nachbildung der Wagenkonstrukton auf.

Neu konstruiert wurde der Oberkasten mit der auskragenden Form oben. Die Signalhalterungen am Oberkasten sind als einfache Zapfen geformt.

Die Modelle werden im beladenen Zustand ausgeliefert, wobei die Erzbeladung sehr üppig ist. Die Modellbahnindustrie lebt dabei immer mit einem Auge mit und bringt dabei in korrekter Krönung reales Erz auf die Schiene. Einzig und allein die Beladungshöhe ist Grund zur Kritik.

Wagennummern – Trix 24129:

  • 24129-01: DB OOtz 41 610552, REV Dui 11.4.60
  • 24129-02: DB OOtz 41 610498, REV Dui 10.6.59
  • 24129-03: DB OOtz 41 610515, REV PH 20.9.59
  • 24129-04: DB OOtz 41 610537, REV Dui 26.2.60
  • 24129-05: DB OOtz 41 610483, REV PH 18.3.60
  • 24129-06: DB OOtz 41 610459, REV PH 24.11.59
  • 24129-07: DB OOtz 41 610509, REV PH 31.5.60
  • 24129-08: DB OOtz 41 610524, REV Dui 22.1.60
  • 24129-09: DB OOtz 41 610463, REV PH 18.9.59
  • 24129-10: DB OOtz 41 610563, REV Dui 25.8.59
  • 24129-11: DB OOtz 41 610478, REV Dui 15.10.59
  • 24129-12: DB OOtz 41 610497, REV Dui 2.5.60

Wagennummern – Märklin 46210:

  • 46210-01: DB OOtz 41 610511, REV PH 15.1.60
  • 46210-02: DB OOtz 41 610473, REV Dui 3.3.60
  • 46210-03: DB OOtz 41 610451, REV Dui 2.9.59
  • 46210-04: DB OOtz 41 610544, REV Dui 10.2.60
  • 46210-05: DB OOtz 41 610532, REV PH 5.8.59
  • 46210-06: DB OOtz 41 610471, REV Dui 3.11.59
  • 46210-07: DB OOtz 41 610485, REV PH 1.6.59
  • 46210-08: DB OOtz 41 610561, REV Dui 7.12.59
  • 46210-09: DB OOtz 41 610455, REV PH 29.1.60
  • 46210-10: DB OOtz 41 610469, REV PH 24.8.59
  • 46210-11: DB OOtz 41 610500, REV PH 12.5.60
  • 46210-12: DB OOtz 41 610521, REV Dui 24.12.59
  • 46210-13: DB OOtz 41 610460, REV PH 30.10.59
  • 46210-14: DB OOtz 41 610534, REV Dui 3.6.60
  • 46210-15: DB OOtz 41 610510, REV PH 6.4.60
  • 46210-16: DB OOtz 41 610482, REV Dui 9.9.59
  • 46210-17: DB OOtz 41 610557, REV Dui 17.1.60
  • 46210-18: DB OOtz 41 610540, REV Dui 2.10.59
  • 46210-19: DB OOtz 41 610495, REV PH 3.7.59
  • 46210-20: DB OOtz 41 610529, REV Dui 5.2.60
  • 46210-21: DB OOtz 41 610548, REV Dui 22.4.60
  • 46210-22: DB OOtz 41 610449, REV PH 12.10.59
  • 46210-23: DB OOtz 41 610533, REV Dui 30.11.59
  • 46210-24: DB OOtz 41 610468, REV Dui 25.7.60

 

 

 


Bilder


Modellvorstellung Märklin 46213 & Trix 24150

Die Herstellergruppe aus Göppingen hat für 2021 gleich zwei Displays mit den vor zwei Jahren neukonstruierten OOtz 41 als nunmehrige Epoche IV-Modelle angekündigt. Die Ankündigung steht diesmal unter dem Aspekt der früheren Erzzüge „Langer Heinrich“ von Emden ins Ruhrgebiet oder ins Saarland. Die Züge waren damals von zwei Güterzugdampfloks der ölgefeuerten Loks der Baureihe 44 bzw. 043. Zwei Loks zogen die bis zu 4.000 Tonnen schwere Züge mit bis zu 80 km/h durch die Ebene.

Bei Märklin erscheint ein Display mit 12 verschieden beschrifteten Erzwagen, bei Trix erscheinen abermals sechs weitere Modelle mit unterschiedlichen Betriebsnummern. Beide Displays sind als Form- und Beschriftungsvariante in den Neuheitenprospekten 2021 enthalten und kosten € 455,88 (Märklin) bzw. € 227,94 (Trix). Die Modelle sind wiederum einzeln verpackt und nummeriert. Die Wagen sind in einer zweifachen Blisterbox verpackt und in die Kartonumverpackung eingeschoben. Den Modellen liegen keinerlei Zurüstteile bei. Grundsätzlich gelten die oben gemachten Angaben. Die Sets beinhalten folgende Modelle:

Märklin 46213:

  • 46213-01: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 199-6, REV Dui 21.4.69
  • 46213-02: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 205-1, REV Dui 20.8.68
  • 46213-03: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 218-4, REV Dui 14.1.69
  • 46213-04: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 171-5, REV Dui 5.9.68
  • 46213-05: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 163-2, REV Dui 30.10.68
  • 46213-06: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 165-7, REV Dui 2.12.68
  • 46213-07: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 220-0, REV Dui 18.3.69
  • 46213-08: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 184-8, REV Dui 9.10.68
  • 46213-09: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 215-0, REV Dui 5.2.69
  • 46213-10: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 224-4, REV Dui 23.12.68
  • 46213-11: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 178-0, REV Dui 2.5.69
  • 46213-12: DB OOtz 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 192-1, REV Dui 27.9.68

Trix 24150:

  • 24150-01: DB OOt 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 216-8, REV Dui 13.5.69
  • 24150-02: DB OOt 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 175-6, REV Dui 10.4.69
  • 24150-03: DB OOt 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 167-3, REV Dui 2.6.69
  • 24150-04: DB OOt 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 221-8, REV Dui 11.11.68
  • 24150-05: DB OOt 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 187-1, REV Dui 07.3.69
  • 24150-06: DB OOt 41 bzw. Fad 155 20 80 676 0 200-2, REV Dui 20.11.68

Bilder Trix 24150/1