Die Baureihe 52.80

Die Reko-52 der Deutschen Reichsbahn.

Der Eisenbahn-Kurier lieferte Anfang November in seiner vielseitig beachteten und geschätzten Buchreihe der Baureihenbücher ein Werk zur Reko-52 der Deutschen Reichsbahn aus. Die Reko-52er stellen zwar nur eine unbedeutende Splittergattung der meistgebauten Dampflokreihe der Welt dar, sie verdient es aber trotzdem in einer Monografie ausgiebig gewürdigt zu werden. Obwohl die genaue Stückzahl aller jemals gebauten Maschinen der Baureihe 52 bisher nie zu eruieren war, dürften es zumindest 6.300 Fünfkuppler gewesen sein, die für den Kriegseinsatz gebaut wurden, von denen lediglich ein kleiner Teil nach dem Zweiten Weltkrieg zur Deutschen Reichbahn kam.

Eine Abhandlung zur Baureihe 52 samt ihrer vielen Varianten würde heutzutage einen richtig dicken Wälzer füllen. Aber bleiben wird beim gegenständlichen Werk mit seinen knapp 300 Seiten.

Das erste Kapitel beschreibt auf gute 25 Seiten äußerst knapp die Fahrzeugtype der Baureihe 52, die die Geschichte, die Entwicklung und den Bau der Kriegslokomotive 1 (KDL 1) zum Inhalt hat. Die beiden nächsten Kapitel sind der Reko-52 zugetan. Der erste Teil behandelt auf 40 Seiten die technischen und betrieblichen Aspekte, auf weiteren acht Seiten wird im speziellen auf die Versuchslok 52 8055 eingegangen, die einen Modernisierungsversuch eines schweizer Technikers unterzogen wurde. Die Autoren stellen die Betriebsgeschichte auf gut der Hälfte der Buchseiten vor, wobei jeder RBD ein eigenes Kapitel gewidmet ist und darüber hinaus noch weitere Kapitel existieren, die den Einsatz der Reko-52er in Farbe oder im vielfältigen Museumseinsatz zeigen. Die Monografie wird abschließend noch mit statischen Belangen, Unfallaufzeichnungen udgl. vervollständigt.

Der EK-Verlag ist dafür bekannt, eine an und für sich tadellose und auf vielen Fakten basierende Literatur zu verlegen. Diese sehr hohen Ansprüche wird das vorliegende Buch nur zum Teil gerecht, beinhaltet es doch einige Ungenauigkeiten sowie Unstimmigkeiten. Wie es zu dieser Stilblüte mit der widersprüchlichen Aussagen, um ein Beispiel zu nennen, hinsichtlich die korrekten Anzahl der eingebauten Giesl-Ejektoren kam, indem im Buch zunächst die Anzahl von 97 bekannten und anschließend der 102 belegten Ejektoren kommt, kann nur das Lektorat beantworten. Grundsätzlich ist man derartige Schlampigkeiten von den Freiburgern nicht gewohnt, wiewohl der Rezensent zu bedenken gibt, dass sich derartige Fehler meistens ungewollt ins Manuskript hinein schleichen. Ungeachtet dessen hat der ansonsten positive Gesamteindruck vom gefühlsmäßigen zu dezent in den Buchfalz ragenden Lauftext und einiger ungenau erstellter Bildunterschriften keinesfalls gelitten. Diese Kritikpunkte hätten sich allerdings bei sorgsamen Korrekturlesen ohne weiteres vermeiden lassen.


Allgemeine Infos:
Verlag: EK-Verlag
Autor: Dietmar Schlegel, Dirk Lenhard, Andreas Stange
Buchhülle: Hardcover
Umfang: 292 Seiten/ DIN A4
Fotos: 374
Grafiken/Pläne: 26
ISBN: 978-3-8446-6018-0
Verkaufspreis: € 45,– [D]/€ 46,80 [A]