Roco 73674 – DB AG 146 247-2 „Vernetzt in die Zukunft“

Der kanadische Hersteller Bombardier schuf mit seiner Produktplattform TRAXX eine Grundtype einer elektrischen E-Lok, welche sich je nach Verwendungszweck adaptieren läßt. Für den Einsatz im Regionalverkehr wurde aus der Baureihe 145 eine entsprechende Varianten abgeleitet und als Baureihe 146 in Dienst gestellt. Diese Lokomotiven erhielten zusätzlich das Nahverkehrspaket, was die Berücksichtigung von Zugzielanzeigen über beide Frontfenster sowie den Einbau von zeitmultiplexer Wendezugsteuerung bedeutete.

Die ersten 31 Lokomotiven der Baureihe 146 wurden zwischen 2001 und 2002 an die Bh Ludwigshafen (Rhein) und Bh Dortmund als BR 146.0 geliefert, zudem wurden noch 32 Lokomotiven der BR 146.1 in der Ausführung TRAXX F140 AC 1 beschafft. Für den Regionalverkehr im Bundesland Baden-Württemberg und Bayern wurden 47 Lokomotiven als TRAXX 2 geordert. Die TRAXX2 stellt eine Weiterentwicklung der bisherigen Type dar, deren wesentliche Änderungen am überarbeiteten Lokkasten besteht. Weitere Änderungen betreffen die Umrichteranlage und die Verwendung von wassergekühlten IGBT-Stromrichtern.

Die Bezeichnung TRAXX ist erstmals offiziell im Jahr 2003 aufgetaucht, obwohl auch die für den Regionalverkehr bestimmten Lokomotiven der Baureihen 145 schon längst in Betrieb waren. Die Bauform war für den Güterverkehr optimiert und aufgrund des günstigen Anschaffungspreises bei einer Leistung von nur 4,2 MW und der Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h eignete sich diese Bauform auch für den lokbespannten Regionalverkehr. Die Lokomotiven der BR 145 wurden mit einem Tatzlagerantrieb ausgestattet, der gerade noch akzeptable Gleiskräfte im hohen Geschwindigkeitsbereich zuließ. Zu den zehn Vorserien-Lokomotiven (145 001 bis 010) gesellten sich folglich die Serienmaschinen 145 011 bis 080. Auf die Bewährung folgte das Begehren von DB Regio selbst solche Loks aus der 145-Serienlieferung, allerdings mit Nahverkehrspaket zu beschaffen. Die ersten Loks wurden 1999 zwischen Adtranz (Vorläufer von Bombardier) und das Land Rheinland-Pfalz beschafft, die als Baureihe 146 in Dienst gestellt wurden. Im Vorfeld wurden zwei 145 mit Nahverkehrspaket adaptiert, die dann im Regelverkehr einsetzt wurden. Die Präsentation fand am 21. Juni 1999 in Ludwigshafen statt. Nach den guten Erfahrungen im Testbetrieb von 145 018 und 019, die mit entsprechenden Werbeaufschriften versehen waren, folgte die Bestellung von zunächst sieben Loks als Baureihe 146 (001 bis 007), die ab 2001 in Rheinland-Pfalz zum Einsatz kamen. Für die anstehende EXPO in Hannover wurden weitere Fahrbetriebsmittel benötigt, um auf den RE-Linien Bremen – Göttingen und Uelzen – Hildesheim den erwarteten Besucheransturm aufnehmen zu können. Aus dieser Großveranstaltung resultierte der vorübergehende Einsatz von 20 Loks der Baureihe 145 (031 bis 050) mit vorübergehend installierten Nahverkehrspaket. Da die Baureihe 146.0 ja eine Weiterentwicklung aus der Cargo-Version 145 dargestellt, wurden diese Maschinen insofern konstruktiv adaptiert, indem bei diesen ein gefederter Hohlwellenantrieb mi mit neuer Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h (neue Typenbezeichnung TRAXX P160 AC1) zum Standard wurde. Die Baureihe 146.0 gelangte ab Mai 2001 planmäßig vor RE-Zügen zum Einsatz und war zwischen Koblenz und Mannheim zu sehen. Die Folgemaschinen 146 008 bis 031 wurden zwischen Mitte 2001 und Jahresende 2002 in Dienst gestellt und an die DB Regio übergeben. Diese Serie kam auf den Linien Aachen – Bielefeld und Aachen – Münster, aber auch zwischen Emmerich und Koblenz zum Einsatz.

Als nächste Sub-Bauart ist die 146.1 zu nennen, die die gleiche Bombardier Typenbezeichnung trägt. Diese Fahrzeugserie wurde von der später beschafften Baureihe 185.0 mit 5,6 MW-Leistung abgeleitet. Das Land Niedersachsen schloß mit dem Hersteller im Februar 2002 den Vertrag zur Lieferung von acht Lokomotiven als 146 101 bis 108 sowie von 40 neuen Doppelstockwagen ab. Die Neubaufahrzeuge waren für die RE-Linie Hannover – Norddeich bestimmt, aber auch für die RE-Linie Osnabrück – Bremerhaven. Die Maschinen der Baureihe 146.1 wurden im Bw Braunschweig eingeliefert. Zwei Jahre später wurde im Rahmen eines laufenden Verkehrsvertrages eine weitere Investition von neuen Lokomotiven getätigt. Für das Land Niedersachsen wurden die Lokomotiven 146 123 bis 132 indienst gestellt und kamen auf den RE Linien Hannover – Norddeich und Braunschweig – Rheine/Bielefeld zum Einsatz. Die Lokomotiven 146 109 bis 116 wurden für den Regionalverkehr am Oberrhein beschafft. Die Loks sind in Freiburg im Breisgau beheimatet. Weitere Loks – 146 117 bis 122, kamen in die Hessenmetropole Frankfurt am Main für Verkehre auf der Strecke Frankfurt/Main – Kassel. Für die Landesgesellschaft in Niedersachsen (LVNG) stehen weitere Maschinen zur Verfügung, die zunächst als ME 146-01 bis 10 (Bauart TRAXX P160 AC1) und ME 146-11 bis 18 (TRAXX P160 AC2) bezeichnet und nunmehr als 146 501 bis 518 in Betrieb stehen.

Die Einführung neuer Crashnormen zogen die Neukonstruktion des Lokkasten nach sich, welche sich in den neuen Baureihenbezeichnungen als 185.2 für DB Cargo und 146.2 für DB Regio äußerte. Die neuen Loks der Baureihe 146.2 wurden zwischen Juli 2005 und 2006 in Betrieb genommen. Die Lokomotiven 146 201 bis 220 gehören zu DB Regio Württemberg, die 146 221 und 222 sind der DB Zugbus/Regionalverkehr Alb-Bodensee zugewiesen. Diese Loks wickeln den Nahverkehr auf Strecken zwischen Stuttgart – Karlsruhe, Heilbronn – Neckarsulz und Aachen – Ulm ab. Die später gelieferten 146 223 bis 227 lösten auf der Gäubahn die bisher eingesetzten ET 425 ab. Das Bw Freiburg im Breisgau erhielt die Lokomotiven 146 228 bis 239 und setzte ihre Maschinen im Schwarzwald ein. Die letzte Tranche über acht Maschinen ging an DB Regio Bayern mit Beheimatung in Nürnberg. Diese Lokomotiven sind ausschließlich im RE-Verkehr zwischen Nürnberg und Frankfurt am Main zu sehen.

 


Modellvorstellung

Das erste Modell der Baureihe 146.2 geht auf das Jahr 2013 zurück, als diese Subtype der DB AG als Formneuheit angekündigt wurde. Neben einer gewöhnlichen DB AG-Variante und einer Ausführung in der Fernverkehrlackierung sowie der blau/weißen Bayern-Lok 146.246 folgt nun die nächste Werbelok von DB Regio Bayern. Die von Gudrun Geiblinger gestylte Lokomotive 146 247 wurde als Neuheit 2016 angekündigt und ist seit Ende Februar 2016 bereits im Fachhandel erhältlich. Die Lok belangt unter der Artikelnummer 73674 als Gleichstrom-Modell zum UVP von € 229,– bzw. als Artikelnummer 79674 als Wechselstrom-Modell zum UVP von € 269,– zur Auslieferung.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der mit einer Schaumstoffeinlage versehenen Kartonverpackung. Das Modell ist mit einer Folie umwickelt und ist mittels Plastikgleis und dem auf das Gehäuse gesetzte Plastikhaube als Transportschutz in den Schaumstoff eingepaßt. Zum Lieferumfang gehören eine Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel.

Technik

Die bewährte Antriebstechnik ist unter dem Gehäuse verstaut. Die Abnahme des Gehäuses ist durch seitliches Auseinanderspreitzen möglich, wobei heftiges Schütteln zum Abfallen des Fahrzeugteiles hilfreich ist. Ein Mittelmotor mit zwei großen Schwungmassen treibt die Lok über Kardanwellen und dem Stirnrad-/Schneckengetriebe an. Es sind alle vier Achsen angetrieben, die vierte Antriebsachse trägt zwei Haftreifen. Die Fahrzeugplatine ist direkt über dem Motor am Metallrahmen geschraubt. Obwohl es sich um eine Modell jüngeren Konstruktionsdatums handelt, wurde in der Platine nur eine achtpolige Schnittstelle berücksichtigt, was heutzutage als nicht mehr zeitgemäß zu werten ist. Dafür ist das Modell mit einer Kurzkupplungskulisse ausgestattet.

Fahrverhalten

Das Eigengewicht der Lok beträgt 537 Gramm. Die Höchstgeschwindigkeit beim Vorbild beträgt 160 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 193 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 21 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 9 % zu niedrig.

Optik

Der erste Eindruck ergibt ein stimmiges Gesamtbild. Bei genauerer Betrachtung werden die vielen Details am Lokkasten sichtbar und resultieren aus entsprechenden Gravuren bzw. zusätzliche Ausnehmungen und berücksichtigte Details wir die Einfüllstützen. Die Führerstandstürklinken heben sich vom Lokkasten ab und sind silbern lackiert. Die Griffstangen für die Türen sind aus gebogenen Draht gefertigt und bereits montiert.

Die Frontpartie besticht durch die zweiteiligen Fensterscheibe, der oberhalb montierten Zugzielanzeige und der typischen, dreifachen Spitzenlichtkombination. Mehrere Haltegriffe an der Front sind ab Werk montiert. Die Scheibenwischer liegen als Zurüstteile zur Selbstmontage bei. Bei den eingesetzten Pufferbohlen wurden für die Trittroste eigens konstruierte Ätzteile platziert.

Am Dach finden sich zwei Stromabnehmer. Der Dachgarten ist vollständig wiedergegeben. Die Isolatoren und Leitungen werden verschiedenfarbig dargestellt. Das Dach sowie die drei Dachfelder fallen durch feine Gravuren und Detaillierungen auf. Dies gilt auch für die am Dach eingesetzten Metallgitter als Ätzteil.

Die vollplastischen Drehgestelle sind dem Vorbild gut nachempfunden und kommen durch ihr Halbrelief gut zur Geltung. Die acht Sandstrahlrohre sind richtig auf die Lauffläche der Räder positioniert. Die Radscheiben sind bedruckt.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell verfügt über eine Sonderlackierung nach den Entwürfen der Designerin Gudrun Geiblinger. Die aufwendige Lackierung ist sauber aufgetragen. Das aufwendige Motiv wurde tadellos umgesetzt. Die mehrfarbige Beschriftung ist vollständig angebracht und alle gut unter der Lupe lesbar. Die vollständigen Anschriften lauten 91 80 6 146 247-2 D-DB. Das Revisionsdatum (LD X) stammt vom 27.09.13.

Beleuchtung

Für die Beleuchtung wurden warm-weiße LED verwendet. Das Spitzenlicht besteht aus drei weißen Lichtern, das Schlusslicht aus zwei roten Lichtern unten, welche abhängig von der Fahrrichtung leuchten.


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