CSD-Baureihe 242: Piko 47483

Im Zuge der fortschreitenden Wechselstrom-Elektrifizierung wuchs bei der ČSD der Bedarf nach passenden Lokmotiven. Als Weiterentwicklung der BR S499.0 entstanden so Mitte der 70er-Jahre die robusten Maschinen S499.02. Bei der neuen S499.02 wurde der Lokkasten aus Kostengründen nicht mehr aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt, sondern aus Stahl. Abgesehen von den Seiten, welche anstelle der großen Fenster ein breites Lüfterband zur Kühlung des Transformators zierte, glich der Lokkasten dem der Gleichstromlokomotiven vom Typ E 469.3. Zwischen 1975 und 1981 wurden 86 Einheiten bei der ČSD in Dienst gestellt und sowohl vor Güter- als auch Personenzügen eingesetzt. In den 1980ern erhielten einige der Lokomotiven moderne Einholmstromabnehmer und 1988 erfolgte die Umzeichnung zur Baureihe 242. Nach Auflösung der Tschechoslowakei gingen alle BR S499.02 an die Tschechischen Bahnen (ČD) und sind dort bis heute im Einsatz. Die Auslieferung der S499.0286 im Jahr 1981 beschrieb das Ende der Auslieferung von ŠKODA Lokomotiven der ersten Generation.

Modellvorstellung

Piko hat vor zwei Jahren die CSD-Reihe 242 (vormals CSD-Reihe S499) als H0-Modell angekündigt und tadellos umgesetzt. So gesehen war es schon vorhersehbar, daß der Sonneberger Hersteller dann auch Modellumsetzung in der kleineren Baugröße für TT fertigen wird. Das erste Modell hat Piko bereits im Jahr 2024 ausgeliefert, hierbei handelte es sich um die CSD S499.02. Für dieses Jahr wurden gleich zwei Modellausführungen angekündigt, einerseits eine blau lackierte Maschine mit der Aufschrift CD Cargo für die Epoche VI (Artikelnummer 47482) und die nachstehende, gelb/rote CSD-Lok (Artikelnummer 47483). Beide Neuheiten werden nur als analoge Modellausführung gefertigt. Der UVP für das Modell beträgt € 250,–.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der robusten Kartonverpackung. In die Kartonverpackung ist der Plastikeinsatz mit dem Modell zu sehen, welches rundherum noch in eine Schaumstoffschicht gelegt ist. Das Modell befindet sich einer zweifachen Blisterverpackung. Unter diesem Verpackungsteil ist ein Zurüstbeutel beigelegt, der die Bremsschläuche und andere Zurüstteile wie Bahnräumer und Luftkessel beinhalten. Das Modell selbst ist in Folien gewickelt in der Blisterverpackung eingelegt. Die Betriebsanleitung liegt unter dem Kartonteiler in der Verpackung. Das Ersatzteilblatt fehlte.

Technik

Sämtliche technische Komponenten befinden sich unterhalb des Lokgehäuses. Das Lokgehäuse ist über zwei an der Unterseite befindliche Schrauben befestigt, welche vor den Drehgestellen platziert sein sollte. Die betreffenden Schrauben wird explizit nicht gefunden, dafür aber je zwei, die den Druckluftbehälter und die Kurzkupplungskulisse aufnehmen. Grundsätzlich empfiehlt es sich, einen Schraubenzieher mit magnetisierter Spitze zu verwenden. Nach dem Lösen dieser beiden Schrauben läßt sich das Gehäuse nach oben abziehen. Das Innenleben der Lokomotive offenbart einen Zinkdruckgußrahmen, auf dem die Zentralplatine montiert ist. Die Digitalschnittstelle Next18 befindet sich an der Unterseite der Platine. Zwischen Platine und Mittelmotor ist noch eine Motorhalterung eingezogen.

Der Mittelmotor ist mit zwei Schwungmassen bestückt und treibt das Modell über einen Kardanantrieb mit Stirnrad-/Schneckengetriebe auf alle Achsen an. Zwei Achsen sind mit einem Haftreifen versehen und betreffen die jeweils mittleren Achsen. In die Neukonstruktion ist eine NEM-Kurzkupplungskulisse eingebaut. Das Eigengewicht der Neukonstruktion beträgt 176 Gramm.

Optik

Nach der formschönen wie exotischen Laminatka setzt Piko ein anderes windschnittiges Modell um, das durch seine gleichmäßige Fahrzeugrundung und dem markanten Lüfterband auffällt. Die Konstrukteure haben das windschnittige hervorragend umgesetzt, wobei vor allem die markante Fahrzeugfront mit den großen Fenstern und dem bulligen Scheinwerfer als auch mit den unteren Lichtbalken ins Auge fällt. Auffallend sind vor allem die eingepaßten Frontscheiben, deren Fensterstege massiv ausgeführt sind. Die beim H0-Modell extra nachgebildeten Spritzdüsen der Frontfenster finden hier keine Berücksichtigung. Die darüber befindlichen Scheibenwischer sind ab Werk montiert, ebenso die vier Windabweiser. Obwohl die Seitenwand glatt ausgeführt ist, kann das Lüfterband durch feine Gravuren punkten, und selbst die Trittstufen sind ein Blick wert. Die Seitenfenster sind mit Gummifassungen versehen, durch die verdunkelte Ausführung sind keine Reliefs des Maschinenraumes zu erkennen.

Die Ausführung des Daches schließt uneingeschränkt an andere Konstruktionen an. Die Dachfelder sind mit den sprechenden Details versehen, indem auch die Verkabelungen über den Dachfeldern vorhanden sind. Der Dachgarten besteht aus zierlichen Isolatoren und einer robusten Dachleitung, ergänzt durch zwei äußerst filigrane Scherenstromabnehmer mit zart dimensionierten Schleifstücken.

Die Drehgestelle sind dreidimensional ausgestaltet und weisen eine entsprechende Tiefenwirkung auf. Die Fahrzeugabstützung und die Federpakete sind detailgetreu nachgebildet. Die Bremsklötze sind auf Radlaufebene angebracht, wiewohl auch die dorthin geführten Sandfallrohre zu erwähnen sind. Zwischen beiden Drehgestellen ist die Tiefzuganlenkung nachgebildet.

Farbgebung und Beschriftung

Die CSD-Reihe 242 bzw. vormals S 499.02 ist gegenüber der Vorgängertype nicht mehr so farbenfroh ausgeführt wie die Laminatka. Die Farbgebung des gegenständlichen Modells besteht aus den Farbtönen Gelb und Dunkelrot. Das Modell ist mit der Loknummer 242 253-3 der CSD bedruckt. Obwohl der Hersteller im Prospekt die Epoche V angibt, so reiht sich die Ausführung in die Epoche IV ein, wiewohl die Tschechoslowakei damals noch nicht getrennt war. Die Vorbildlok ist beim Depot Ceske Budéjovice zugeteilt. Untersuchungsdaten sind keine vermerkt.

Beleuchtung

Die neue Piko-Lok ist wiederum mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet. Das Spitzenlicht ist weißlich, das Schlußlicht rötlich, wobei die Besonderheiten bei der Fahrzeugbeleuchtung berücksichtigt wurden.


Bilder


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