TEE „Merkur“: Piko 59675 / 59676 / 59676 / 59678
Der Name „Merkur“ als Zugname ist in Deutschland erstmals in den 1950er Jahren verwendet worden. Mit dem Sommerfahrplan 1958 wurde damit einer Schnellzugverbindung zwischen Stuttgart via Frankfurt/Main, Köln, Düsseldorf, Essen, Münster und Bremen nach Hamburg-Altona geschaffen. Die Zugverbindung wurde damals mit modernen Vierachsigen 26,4 Meter-Wagen gebildet. Als Zugloks kamen unter anderem V 200 zum Einsatz. Obwohl der Zuglauf immer wieder nur zwischen Frankfurt/Main und Hamburg-Altona angegeben wird, gab es Kurswagen aus der Stadt des Sterns. Der „Merkur“ wurde als F 3 bzw. F 4 geführt. Fast zehn Jahre später, mit Inkrafttreten des Sommerfahrplanes 1967, wurde der „Merkur“ zum F 32/31, zwei Jahre später dann zum D 336/337 und offiziell zwischen Hamburg-Altona und Stuttgart geführt.
Die nächste Änderung erfolgte zum Winterfahrplan 1969, indem der „Merkur“ als F 130/131 wieder zwischen Hamburg-Altona und Frankfurt/Main verkehrte; zum Sommerfahrplan 1971 dann als F 136/137. Bereits zum Winterfahrplan 1971 kam es zur Ausweitung des Laufweges mit geänderter Trassenlage. Der zwischen München und Hamburg-Altona verkehrende „Merkur“ wurde als IC 114/115 bezeichnet. Mit der Einstufung zum InterCity wurden erstmals die neuen Großraum- und Abteilwagen eingesetzt.
Dänemark wurde im Jahr 1974 als zehnter Staat in das TEE-Netz aufgenommen. Der bisher verkehrende „Merkur“ erhielt einen neuen Laufweg und verband die dänische Hauptstadt Kobenhaven mit der schwäbischen Landeshauptstadt Stuttgart als TEE 34/35. In Hamburg Hbf. wurde der Zug mit den Kurswagen aus Hamburg-Altona entweder vereint (TEE 1034) oder geteilt (TEE 1035). Der Speisewagenbetrieb wurde dabei nur in Deutschland angeboten, währenddessen der Kopenhagener Zugteil aus max. drei Schnellzugwagen bestand und von einer Diesellok der Baureihe 221 bespannt wurde. Zwei Wagen liefen in die dänische Hauptstadt, einer nur bis zur Fährverbindung in Puttgarden. [Anmerkung: In diese Zeit fällt auch die Nachbildung mit den vier Piko-Wagen.] Zum Sommerfahrplan 1978 änderte sich die Zugnummer zum zweiklassigen IC 134/135. Ein Jahr später war es dann der IC 132/133 mit neuem End- und Startbahnhof Karlsruhe. Ab dem Sommerfahrplan wurde der Laufweg in der Nordrichtung im Süden bis nach Freiburg im Breisgau zurück verlängert. Zum Sommerfahrplan 1984 wurde die Zugnummer für ein Fahrplanjahr auf IC 102/103 geändert.
Mit dem Sommerfahrplan 1985 wurde der „Merkur“ als IC 130/131 benannt und auch der Laufweg im Süden auf Frankfurt am Main verkürzt. Ein weiteres Jahr später, also ab dem Sommerfahrplanjahr 1986, änderte sich die Zugnummer auf IC 30/31. In dieser Konstellation verkehrte der „Merkur“ im Winterfahrplan 1990 letztmalig.
Piko hat als Vorbild für seine vier TEE-Wagen den TEE 1034/1035 im Fahrplanjahr 1974 (Sommer wie Winter) als Vorbild genommen. Der Wagenzug verkehrte zwischen Hamburg-Altona und Stuttgart (Köln) und wies ebendiese Zugreihung mit den aufgedruckten Ordnungsnummern auf.
Die Nachbildung des TEE „Merkur“ wurde von Piko in das Neuheitenprogramm 2024 aufgenommen, wobei Piko bei der Modellumsetzung auf die bisher realisierten Neukonstruktionen seiner 26,4 m langen Schnellzugwagen setzte. Während solche Zugbildungen in der Regel in entsprechenden Sets angeboten werden, setzte Piko auf die Nachbildung von Einzelwagen mit einem UVP von € 64,90. Zur Auslieferung gelangen zwei Modelle als Großraumwagen Apümz 121 und einem Abteilwagen Avmüz 111. Als Occasion ist der Halbspeisewagen ARümz 211 zu erwähnen.
Die Bespannung des Zuges erfolgte mit drei verschiedenen Baureihen. Im elektrifizierten Netz der DB wurden Lokomotiven der Baureihe 103 eingesetzt. Der TEE wurde nördlich von Hamburg bis zur Fähre nach Puttgarden mit Lokomotiven der Baureihe 221 befördert. Piko hat bisher geeignete Modelle hierfür schon produziert. Im Streckennetz der DSB wurden Loks der Reihe 1400 verwendet.
Bilder Piko 59675
Der erste Großraumwagen mit der Gattungsbezeichnung Apümz 121 trägt die Wagennummer 61 80 18-70 060-8. Der Heimatbahnhof wird mit Basel Bad Bf angegeben. Im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten REV Bas 14. 8.74 bzw. Unt. Ffm 16. 8.73. Im Zuglaufschild ist die Ordnungsnummer 13 festgehalten.
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Auch dieser DB-Schnellzugwagen ist als Großraumwagen Apümz 121 ausgeführt und mit der Wagennummer 61 80 18-70 051-7 angeschrieben. Die Angabe zum Heimatbahnhof ist unverändert, im Revisionsraster stehen dafür die Angaben REV Ffm 24. 7. 74 bzw. Unt. Ffm 24. 7.74. Dieser Großraumwagen hat die Ordnungsnummer 14.
Bilder Piko 59677
Unter dieser Artikelnummer ist der einzige Abteilwagen mit der Gattungsbezeichnung Avümz 111 und der Wagennummer 61 80 19-70 129-0 erschienen, der ebenfalls Basel Bad Bf. als seinen Heimatbahnhof ausweist. Die Fahrzeuguntersuchung ist diesmal mit den Angaben REV Bas 5.12.73 bzw. Unt. Ffm 7.12.72 dokumentiert. Die angeschriebene Ordnungsnummer im Zuglaufschild lautet auf 16.
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Im TEE „Merkur“ darf natürlich ein Speisewagen nicht fehlen, den Piko mit der Gattungsbezeichnung ARümz 211 auflegte. Der mit der Wagennummer 61 80 84-73 514-0 beschriftete und mit Stromabnehmer ausgeführte Halbspeisewagen ist ebenfalls im Bahnhof Basel Bad Bf stationiert und mit den Revisionsanschriften REV Ffm 24. 4.74 bzw. Unt. Ffm 24.4.74 versehen. Der Speisewagen wird mit der Ordnungsnummer 15 geführt.