Trix 25530: DB 52 1530
Die Deutsche Reichsbahn beschaffte während des Zweiten Weltkrieges mehr als 6000 Maschinen dieses Typs, die sie dringend für die Okkupationsgelüste Hitlers benötigte. Die Lokomotiven der Reihe 52 wurden von zahlreichen Lieferfirmen im Deutschen Reich gebaut. Die Baureihe 52 entstand im Jahre 1942 als vereinfachte Ausführung der Baureihe 50. Auf alle entbehrlichen Teile wurde verzichtet und die Konstruktion auf einfachsten Fertigungsmöglichkeiten zugeschnitten. Die Lokomotiven der neuen Baureihe 52 waren in erster Linie für den Material- und Truppentransport zu verschiedenen Kriegsschauplätzen vorgesehen. Bis zum Jahre 1951 waren ungefähr 6.285 Lokomotiven gebaut worden, wobei man bis heute keine genaue Fertigungszahl eruieren konnte. In mehreren Europäischen Ländern verblieben nach dem Kriege zahlreiche Maschinen der Baureihe 52 oder wurden nach dort noch geliefert. Nach 1945 waren in beiden Teilen Deutschlands noch sehr viele Lokomotiven vorhanden. Eine kleinere Anzahl wurde auch noch von den Lokomotivfabriken geliefert, zum Teil mit verschiedenen Vorwärmern. Während bei der DB die Ausmusterung im Jahre 1963 abgeschlossen war, wurden bei der DR ab 1960 über 200 Lokomotiven rekonstruiert. 29 Lokomotiven erhielten sogar eine Kohlenstaubfeuerung.
Modellvorstellung
Die Baureihe 52 wurde unter dem Motto „Eine von über 6000“ als detaillierte Neukonstruktion angekündigt, wobei die Herstellergruppe bei dieser Modellkonstruktion einige Novitäten einführte. Die Metallkonstruktion zeichnet sich vor allem durch NEM-gerechte vordere Pufferhöhe aus. Das Modell der Baureihe 52 wurde sowohl bei Märklin als auch Trix angekündigt, ausgeführt ist das Modell mit einem Wannentender der Bauart 2′ 2′ T30. Das Trix-Modell ist unter dieser Artikelnummer verfügbar, die Dreileiter-Wechselstromvariante von Märklin trägt die Artikelnummer 39530. Das Modell war zum UVP von € 499,– angekündigt, bei Auslieferung war es zum UVP von € 509,– erhältlich.
Verpackung
Märklin/Trix liefert seine Neukonstruktion in der bekannten Karton-Verpackung aus. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit nochmaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Zusätzlich wurden an beiden Seiten noch Schutzschilde beigelegt. Mehrere Filzstreifen und eine Plastikfolie sind auf dem Modell gelegt und schützen das Modell vor Scheuerungen gegen die paßgenaue Blisterummantelung. Darüber hinaus ist noch zwischen Lok und Tender ein Filzstück eingelegt. Der Neukonstruktion liegt ein Zurüstbeutel bei und enthält die Kupplungen, Kolbenschutzstangen und diverse Anbauteile für die Pufferbrust wie Bremsschläuche udgl. Die Betriebsanleitung und die sonstigen Dokumente sind in der Kartonschachtel in einem seitlichen Schlitz eingeschoben und werden durch eine zusätzliche Kartonhülle umschlossen.
Technik
Der Hersteller setzt bei der technischen Ausstattung seiner Neukonstruktionen auf bewährte Antriebskonzepte, wobei die technischen Komponenten zweigeteilt sind. Im Langkessel ist der geregelte Hochleistungsmotor untergebracht. Ein fünfpoliger Mittelmotor mit großer Schwungmasse treibt über einen Wellenstummel das Modell über ein Schnecken-/Zahnradgetriebe an. Dieses greift direkt auf die vierte Kuppelachse ein, welche zugleich mit zwei Haftreifen versehen ist. Die anderen Kuppelachsen werden über die Kuppelstangen mitgenommen. Alle Achsen sind mit einem Seitenspiel versehen. Die zweite, dritte und fünfte Kuppelachsen sind zusätzlich vertikal gefedert.
Die Abnahme des Lokgehäuses (Langkessel mit Führerhaus) gestaltet sich dermaßen, indem zwei Schrauben hinter der letzten Kuppelachse und eine Schraube zwischen Zylinder und erster Kuppelachse zu lösen ist. Anschließend ist das Abziehen dieses Fahrzeugteiles nach oben möglich, jedoch sollte man vorsichtig agieren. Es bestehen Kabelverbindungen zwischen Lokgehäuse und dem Fahrwerk.
Das antriebslose Tendergehäuse bietet wiederum Platz für den Lautsprecher und der darüber befindlichen Schnittstelle für den Digitaldecoder. Märklin/Trix hat dem Modell wie gewohnt eine 21MTC-Steckleiste verbaut.. Der Tender ist ebenfalls am Fahrzeugrahmen mittels Schraubenverbindungen befestigt. Die Zugänglichkeit dazu wird durch den entfernbaren Aufbau des überdachten Kohlebunkers auf dem Tenderkasten gewährleistet. Der Decoder gestattet den Einsatz des Modells unter analogen wie digitalen Bedingungen und ist somit DCC- und mfx-fähig. Beim Märklin-Modell wurde natürlich der obligatorische mfx+-Decoder verwendet.
Das Modell ist rückseitig mit einer Kurzkupplungskulisse ausgestattet. Die Lok-Tenderkupplung ist als NEM-Kurzkupplungsverbindung ausgeführt und ermöglicht mit dem Klickprinzip zwei Abstände, was jedoch beim vorliegenden Modell nicht der Fall war. Der Längenunterschied von beiden Stellungen beträgt je nach Stellung ca. 2 bis 3 Millimeter. Gegenüber anderen Modellkonstruktionen ist die Baureihe 52 erst ab einem Mindestradius von 500 mm einsetzbar.
Fahreigenschaften
Die 26,4 cm lange Dampflokomotive weist ein Eigengewicht von 424 Gramm auf. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 80 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 48 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 40 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist sie sogar um ca. 70 % zu niedrig. Mit dem Halling-Geschwindigkeitsmesser wurde eine Geschwindigkeit von 48,9 km/h erhoben.
Optik
Der erste Blick auf die neukonstruierte Konstruktion der Baureihe 52 des Branchenführer läßt unverkennbar ersehen, daß das Modell viele Details aufweist wie man diese am Vorbild vorfindet. Der Langkassel und das Gehäuse des Wannentenders sind aus Metall gefertigt. Das Führerhaus und der Kohlekastenaufbau bestehen aus Kunststoff. Das Tenderchassis und der Rahmen besteht wiederum aus Metalldruckguß. Die neue Märklin/Trix 52 verfügt über einen durchbrochenen Rahmen und gestattet somit eine freie Durchsicht zwischen Fahrwerk und Kessel. Dies äußerst sich naturgemäß sehr positiv auf den optischen Eindruck aus.
Die Modellumsetzung des Langkessels orientiert sich wiederum an frühere Konstruktion. Die zahlreich freistehenden Leitungen und Stellstangen sind unübersehbar gut zu erkennen. Diese sind entweder als Draht oder aus Kunststoff angefertigt. Natürlich ist auch die eine oder andere Schmierleitung oder Anschluß am Kessel angespritzt. Die Sandfallrohe sind filigran nachgebildet und führen teils gut kaschiert zu den Radlauffläche der Achsen, dessen unteres Ende an den Bremsen angespritzt ist. Sämtliche Handräder sind freistehend am Modell eingesetzt, ebenso weitere Pumpen oder Aggregate. Die aus Blech gestanzten Windleitbleche sind nur über vier Befestigungspunkte am Langkessel eingeschoben. Zu beachten wären noc die anderen Gravuren am Langkessel bei den Domen oder den Auswaschluken. Die Umlaufbleche weisen eine geriffelte Struktur auf.
Das Führerhaus verfügt über je ein verglastes Seitenfenster. Die dahinter befindliche Führerhaustüre ist ebenfalls mit einer Fensterverglasung ausgestattet. Am Führerhausdach ist eine gut sichtbare Entlüftungsklappe vorhanden, die darauf befindlichen Nietreihen lassen sich nur ertasten. Besonders feingliedrig erweisen sich die Aufstiegsleitern beim Führerhaus und am Tender. Auf der Oberseite des Tenders befinden sich weitere Detaillierungen. Dies betrifft die Klappdeckel für den Wasserkasten. Die Tender-Drehstelle sind dreidimensional durchgebildet. Die Radsätze der Lokomotive sind aus Metall gefertigt und verfügen über feine Speichen sowie vorbildgerecht versetzte Gegengewichte. Die Steuerung wurde in verschiedenen Materialen gefertigt. Kreuzkopf, Schieberkreuzkopf und Gegenkurbel sind farblich korrekt und aus Kunststoff gefertigt, währenddessen das Gestänge aus Metall ist.
Farbgebung und Beschriftung
Da Dampfloks generell schwarz lackiert sind, konnte der Hersteller diesbezüglich wenig falsch machen. Das Modell ist sauber lackiert, ebenso sauber aufgetragen sind die umlaufenden, silbernen Zierstreifen. Auch die Bedruckung kann sich sehen lassen, die lupenrein aufgetragen ist. Das Modell trägt die Loknummer 52 1530. DieLok ist beim Bw Friedrichshafen der ED Karlsruhe zugewiesen. Die wenigen Aufschriften sind in weißer Farbe umgesetzt. Die wesentlichen Betriebsanschriften sind am Wannentender angeschrieben, die letzte Bremsuntersuchung war am 29.09.50 beim AW Trier.
Beleuchtung
Die Neukonstruktion ist mit wartungsarmen und warmweißen LED bestückt. Die Ansteuerung der Beleuchtung erfolgt richtungsabhängig, im Digitalmodus sind zusätzliche Darstellungen möglich, hinzu kommen noch die Führerstandsbeleuchtung.
Bilder