ÖBB-Reihe 1116 /GySEV 0470 / HUPAC 182.600: Roco 70508 / 70685 / 5500002 / 7500024 / 7500070 / 7500062
Neben der Beschaffung der Reihe 1016 als Einsystemvariante mit 15 kV/16,7 Hz wurden zeitgleich 25 Stück Reihe 1116 als Zweisystemvariante für Verkehre Richtung Ungarn und Slowakei beschafft. Siemens lieferte neben drei Vorausloks 1016.001 – 003 auch eine vierte als 1116.001 im Jahre 1999, erst danach lief die Produktion im TS-Werk Linz an. Die fortschreitende Modernisierung im Triebfahrzeugpark führte rasch zu Folgebestellungen von zunächst 100 Stück mit anschließender Einlösung der Option auf insgesamt 350 Maschinen, von denen aber nur 282 ausgeliefert wurden und die fehlenden Lokomotiven in modifizierter Form als Reihe 1216 in drei verschiedenen Subtypen ausgeliefert wurden. Obwohl man mit dem Taurus – die Reihe 1116 wird Taurus II bezeichnet – eine Standardisierung bzw. eine Einheitslok schaffen wollte, so ist auch dieser Versuch kurze Zeit nach Indienststellung kläglich gescheitert. Zu viele Unterschiede verhindern den freizügigen Einsatz im potentiell möglichen Einsatzgebiet. Dafür läuteten die Tauri eine Zäsur im Triebfahrzeugsektor ein, denn mit fortschreitender Auslieferung der „Stiere“ verschwanden sukzessive ältere Baureihen auf Österreichs Geleisen. Die glatte Außenhaut am Lokkasten macht sie jedoch zu einem beliebten Werbeträger. Für die seit Dezember 2008 eingeführten Railjet-Verkehre fanden die 1116.201 – 251 ein neues Betätigungsfeld, wofür die Loks bei Siemens in München adaptiert werden. Ihnen folgen nun die Lokomotiven 1116.152 bis 157 als weitere RJ-Loks. Die Tauri tragen heute die Hauptlast in der Traktionierung schwerer Züge und kommen weit über die österreichischen Grenzen hinaus zum Einsatz.
Modellvorstellung
Der ÖBB-Taurus befindet sich seit dem Existieren des Vorbildes im Programm. Seither wurden verschiedenartige Modellausführungen umgesetzt und die Formen ausgeschlachtet. Roco hat im Rahmen seiner Modellpolitik eine weitere Variante der ÖBB-Werbeloks ins Sortiment genommen, und zwar diesmal die ÖAMTC-Lok im aktuellen Erscheinungsbild. Roco wird hierzu auch noch eine passende Railjet-Garnitur auflegen, die im Verkehr mit Italien zugelassen ist. Die ÖAMTC-Werbelok ist in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich. Die Zweileiter-Gleichstrom-Ausführung ist zum UVP von € 254,90 erwerbbar. Das Gleichstrom-Modell mit Lokdecoder und Loksound wird unter der Artikelnummer 70509 zum UVP von € 379,90 angeboten. Die Dreileiter-Wechselstromausführung kostet gleichviel und ist unter der Artikelnummer 78509 erwerbbar.
Verpackung
Die Auslieferung dieser Werbelok erfolgt in der bekannten Roco-Schachtel mit Überkarton. Das Modell liegt dort in einer Plastikfolie umhüllt im Schaumstoff und wird durch eine Plastikhaube geschützt. Zum Lieferumfang gehören die Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel mit den Frontumläufen sowie ein weiterer Zurüstbeutel.
Technik
Die technischen Komponenten basieren auf bisherigen Konstruktionsprinzipien mit Mittelmotor und Antrieb über Kardanwellen und Stirn-/Schneckengetriebe auf alle Achsen. Alle Achsen sind angetrieben,Der vierte Radsatz verfügt beidseitig über Haftreifen.
Das Kunststoffgehäuse läßt sich durch einfaches Auseinanderspreizen bei der Chassismitte leicht nach oben abziehen. Die Fahrzeugplatine ist über dem Mittelmotor und seinen beiden Schwungmassen auf dem Metallrahmen mittels vier Schrauben befestigt. Gut sichtbar ist die PluX22-Schnittstelle mit dem Brückenstecker.
Fahrverhalten
Die Lok hat ein Eigengewicht von 456 Gramm. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 230 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 237 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 3 % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist sie um ca. 27 % zu langsam.
Optik
Das optische Erscheinungsbild der ÖBB-Reihe 1116 läßt trotz der 20 Jahre alten Konstruktion keinerlei Wünsche offen. Die Kopfform des Taurus ist gut getroffen, ebenso die Gravuren im Tür- und Fensterbereich sowie bei den Dachlüftern oder auch auf der Dachfläche, wo die Trittschutzflächen sehr dezent nachgebildet sind. Der Dachgarten ist vollständig nachgebildet, ebenso das Laufwerk. Die Fenstereinsätze sind paßgenau eingesetzt. Am Dach sind zwei filigrane Stromabnehmer montiert, die Radscheiben sind bedruckt.
Bedruckung und Beschriftung
Die ÖAMTC-Werbelok weist ein aufwendiges Sujet auf, das von Roco im Digitaldruckverfahren hervorragend umgesetzt wurde. Das Modell trägt die NVR-Nummer A-ÖBB 91 81 1116 153-8, im Revisionsraster steht das Untersuchungsdatum REV 04.08.20.
Beleuchtung
Gegenständliches Modell wurde bereits mit LED ausgestattet, die fahrtrichtungsabhängig entweder dreimal weiß oder zweimal rot leuchten.
Bilder
Modellvorstellung 70685 – GySEV 470 504-1 „150 Jahre GySEV“
Die österreichisch-ungarische Privatbahn ROeEE/GySEV feierte im letzten Jahr das 150jährige Bestehen und hat aus diesem Anlaß, ihre alte Werbelok, welche für den 140er warb, mit neuen Folien überkleben lassen. Als Trägerin für das Jubiläum fungiert die als 91 43 0470 504-1 H-GYSEV beschriftete Lokomotive, welche das Laufwerk einer Dampflok mit entsprechenden Anschriften in goldener Farbe zeigt. Diese Werbelok wurde von Loc & More in Ungarn gestaltet und erscheint ganz exklusiv bei Roco. Um das aufwendige Motiv korrekt wiederzugeben, wurde das Digitaldruckverfahren angewendet. Neben den Angaben zur NVR-Nummer sei noch das Revisionsdatum mit den Angaben REV Lz 05.09.17 erwähnt. Die seit dem Mai 2022 existierende Werbelok ist in drei Modellvarianten lieferbar. Unter der Artikelnummer 70685 steht die analoge Modellausführung zum UVP von € 254,90 zur Verfügung. Die Soundloks werden für das Zweileiter-System unter der Artikelnummer 70686 zum UVP von € 379,90 bzw. für das Dreileiter-System unter der Artikelnummer 78686 geführt.
Bilder
Modellvorstellung 5500002 – ÖBB 1116 251-0 „100 Jahre ÖBB“
Das Set „100 Jahre ÖBB“ wurde unterjährig als Neuheit angekündigt, nachdem die ÖBB auf phantasievolle Weise ein Unternehmensjubiläum herbeigezaubert ist, welches es nicht gibt! Aber im Erfinden von alternativen Fakten ist das Unternehmen bestens bewandert, währenddessen andere wichtige Abläufe und Produktionsprozesse auf ihre funktionsfähige Ausgestaltung warten. Für das sonderbare Jubiläum wurde die 1116 251 und die Garnitur extra zum Jubiläumsrailjet „100 Jahre ÖBB“ ausgestaltet.
Die Auslieferung dieser Zuggarnitur erfolgt wie beim Klimajet von Roco. Der achtteilige Zug wird in einer kunstvoll gestalteten Verpackung ausgeliefert, wobei hier nur die Vorstellung der Lok vorgesehen ist. Der Wagenzug wird in einem eigenen Beitrag vorgestellt. Das Lokmodell ist in einer Ausnehmung der Styroporverpackung abgelegt. Zwei schmale Kunststofffolien dienen zum Herausziehen. Die Modelle befinden sich technisch unveränderten Zustand zu den letzten Modellausführungen. Eine dickere Betriebsanleitung mit entsprechenden Hintergrundinformationen zum Betrieb der Modelle sowie das integrierte Ersatzteilblatt gehören zum Lieferumfang. Die Lok ist mit einer PluX22-Digitalschnittstelle versehen, der Steuerwagen mit einer PluX16-Decoderleiste. Das Grundmodell für die Gleichstromversion wird unter der Artikelnummer 5500002 geführt, der UVP beträgt € 884,90. Dieselbe Ausführung ist noch als beleuchtete Ausführung und mit Digitaldecoder und Loksound verfügbar, weist die Artikelnummer 5510002 auf und kostet € 1.200,90 UVP. Zum selben UVP ist noch die Wechselstrom-Ausführung mit Loksound und Innenbeleuchtung unter der Artikelnummer 5520005 erhältlich.
Das Lokmodell trägt die Betriebsanschriften A-ÖBB als Halterkennung und 91 81 1116 251-0 als Loknummer. Im Revisionsraster steht als letztes Untersuchungsereignis die Angabe REV Lz 14.06.22. Der Blick auf das Modell zeigt zwei verschiedenen lackierte Schürzen, die silberne Schürze stellt den Übergang zum Wagensatz dar.
Modellvorstellung 7500024 – ÖBB 1116 181-9
Diese „Werbelok“ ist im Unterschied zum obigen Modell im Neuheitenprogramm von 2023 enthalten. Die Lok ist seit dem Frühjahr 2022 in diesem Design im Einsatz. Sie befindet sich in den neuen Farben des ÖBB-Regionalverkehrs und trägt den Schriftzug „cityjet“, dem Markennamen des hiesigen Regionalverkehrs. Als die erste derartige Lok in dieses Design versetzt wurde, war die Rede davon, alle für den Nahverkehr bestimmten Loks im Großraum Wien derartig zu gestalten. Bislang ist es bei dieser einen Ausführung geblieben. Das Roco-Modell ist ein Produkt des ÖBB-Gütesiegels für Modellbahnen, technisch ident mit früheren Ausführungen und wurde wie üblich, in drei technisch unterschiedlichen Ausfertigungen produziert. Das vorliegende Gleichstrom-Modell ohne Loksound mit o. g. Artikelnummer weist einen UVP von € 254,90 auf. Dasselbe Modell mit Loksound (Artikelnummer 7510024) wird zum UVP von € 379,90 angeboten. Die Wechselstrom-Ausführung mit Loksound erhielt bei gleichem UVP die Artikelnummer 7520024 zugewiesen. Das Modell ist mit folgenden Fahrzeuganschriften bedruckt: A-ÖBB als Halterkennung, 91 81 1116 181-9 als Loknummer und den Untersuchungsdaten REV Sb 17.11.20. Das Modell ist in der Farbaufteilung und der Wahl stimmiger als ein Mitbewerbermodell und kann somit vor den gleichfarbigen DOSTO-Personenwagen verwendet werden.
Modellvorstellung 7500070 – HUPAC 182 600 / ES 64 U2-100
Wenn mich mein Erinnerungsvermögen nicht täuscht, hat es dieses Vorbild bereits als Modell bei Roco schon vor ca. 20 Jahren gegeben. In dieser langen Zeit hat der Hersteller seine Modellausführung überarbeitet, sodaß die Neuauflage des Hupac-Taurus nunmehr mit einer PluX22-Digitalschnittstelle und LED-Beleuchtung erfolgt. Roco hat das Modell im Ablieferungszustand realisiert, womit das Modell noch in die Epoche V fällt. Am Langträger ist die alte LZB-Nummer 182 600-7 bzw. die Siemens-Bezeichnung ES 64 U2-100 vermerkt. Im Revisionsraster ist das Abnahmedatum mit den Angaben REV MMAL 12.09.00 vermerkt. Sie entstand damals gleichzeitig mit den drei zitronengelb/silbernen lackierten 1116.901 bis 903 für Siemens-Dispolok, welche in Linz fertiggestellt wurden. Roco hat die Modellumsetzung mit dem Schweiz-Paket und den drei aufgesetzten Stromabnehmern gewählt. Die silbern lackierte Lok war zunächst nur für die Länder Deutschland und die Schweiz zugelassen und fiel durch das seitliche Motiv einer Bergkette auf. Roco liefert die HUPAC ES 64 U2-100 in drei Ausführungen aus. Die Zweileiter-Gleichstrom-Ausführung mit der Artikelnummer 7500070 ist zum UVP von € 239,90 erwerbbar. Die Modellausführung mit Loksound (Artikelnummer 7510070) ist zum UVP von € 364,90 erwerbbar. Die Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung weist den selben UVP auf, die Artikelnummer ist 7520070.
Modellvorstellung 7500062 – ÖBB 1116 212-2
Deutschland ist 2024 Austragungsort für die Fußball-EM, weshalb sich der Hersteller kurzfristig entschlossen hat, von seinem Haus- und Hoffotografen Markus Huber aus Salzburg eine entsprechende Werbelok designen zu lassen. Die Beklebung der Maschine erfolgte Ende März am Produktionsstandort Wien-West. Als Vorbildlok wurde die 1116 212 ausgewählt, die vor Railjet-Zügen auch die Wendepunkte Zürich HB bzw. Budapest in der Ost-West-Ausrichtung und zwischen Frankfurt/Main und Südösterreich einsetzbar ist. Die Vorbildlok hat im TS-Werk Linz zuvor einen weiteren Lüfterschacht erhalten, um dem darunter befindlichen Kühlturm mit den Axiallüftern besser mit Frischluft zu versorgen. Außerdem ist die Dachfläche nunmehr weiß lackiert, um die Sonnenhitze nicht zu absorbieren. Am Modell ist daher das Untersuchungsdatum REV Lz 30.06.23 festgehalten. Die Auslieferung der als Einmalserie ausgeführten ÖBB-Werbelok erfolgt noch mit eigens kreierten Fußballsocken (Gr. 42 – 46, Baumwolle). Die Modellausführung ist in drei verschiedenen Ausführungen lieferbar, und zwar als Zweileiter-Gleichstrom-Modell ohne Loksound zum UVP von € 299,90, als Zweileiter-Gleichstrom-Modell mit Loksound (Artikelnummer 7510062) zum UVP von € 419,90 und als Dreileiter-Wechselstrom-Modell mit Loksound (Artikelnummer 7520062) zum UVP von € 419,90. Die hier erwähnte Formänderung in der Dachschräge hat der Hersteller durch mehrlagige Farbschichten umgesetzt, zumal der Hersteller schon im Vorfeld eine entsprechende Formänderung für die umgebauten Loks ablehnte.
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