Arnold HN2489 / HN2490: ÖBB-Reihe 2050

Die Vorführeinsätze der in Roadswitcher-Bauform ausgeführten General Motors-Vorführlok 7707 führte zur Beschaffung der bulligen, fast „ohrenbetäubenden“ Loks der Reihe 2050 in der üblichen Kastenbauform mit zwei Endführerständen. Für die Traktionierung vor Reisezügen wurden die Loks mit Dampfkesseln mit automatischer Ölfeuerung geliefert (später ausgebaut). Die vierachsigen Drehgestellokomotiven mit dieselelektrischer Kraftübertragung verfügen über einen Zwölfzylinder-Zweitaktmotor mit direkter Einspritzung, der im vollen Betrieb für ein unvergessliches Klangerlebnis sorgte. Die Ablieferung erfolgte an die Zugförderungsleitungen Wien FJB und Graz, später erfolgten Umstationierungen nach Knittelfeld. Ab 1980 waren fast alle 2050 der Zf. Wien-Nord zugeteilt. In Knittelfeld befanden sich die 2050.014 – 018 mit Vielfachsteuerung für den Güterzugeinsatz über den Obdacher Sattel. Auslaufdienststelle war Wien-Ost. Mehrere Lokomotiven sind nach dem Ausscheiden aus dem Plandienst als Museumsloks erhalten geblieben: 2050.02 (mit Heizkessel, erkennbar am Aufbau), 2050.05 (beide grün) und die blutorange 2050.09.


Modellvorstellung

Arnold hat im Neuheitenprogramm des Jahres 2020 zwei weitere Modellvarianten der ÖBB-Diesellok der Reihe 2050 angekündigt. Beide Modelle gelangten gegen Ende März 2022 in den Fachhandel, das Modell ohne Loksound wird zum UVP von € 204,90 bzw. mit Loksound zum UVP von € 249,90 angeboten.

Verpackung

Arnold liefert seine ÖBB 2050 in einer eckigen Blisterbox aus. Nach Öffnen des Deckels muß noch eine Blistereinsatz entfernt und die um das Modell umliegende Folie entfernt werden. Danach ist das Modell aus dem unteren Blistereinsatz entnehmbar. Zum Lieferumfang gehört noch eine Betriebs- und Wartungsanleitung sowie ein Ersatzteilblatt. Leider sind diese Unterlagen für Personen mit Beeinträchtigung der Sehstärke absolut unbrauchbar. Es wurde eine Schriftgröße gewählt, die ohne Vergrößerungsglas nicht lesbar ist.

Technik

Die technischen Komponenten sind im Fahrzeuggehäuse untergebracht. Um an das Innenleben des Modells zu gelangen, sind wiederum mehrere Schritte notwendig. Als erstes sind die beiden Kupplungsköpfe aus dem NEM-Schacht zu entfernen, danach kann das Gehäuse durch leichtes Auseinanderspreizen der Seitenwände nach oben abgezogen werden. Der Blick auf das Innenleben offenbart zunächst die Zentralplatine und den darunter befindlichen Mittelmotor. Die Platine ist mit einer Digitalschnittstelle nach NEM 651 (sechspolig) versehen.

Der Mittelmotor ist mit zwei Schwungmassen versehen und treibt über zwei Kardanwellen und das Stirnrad-/Schneckengetriebe alle vier Achsen an. Haftreifen befinden sich auf der zweiten und der dritten Achse, jeweils einseitig. Die Getriebedeckel sind an der Unterseite mit einer Luke zum Ölen verstehen, in das Chassis ist eine Kurzkupplungskulisse nach NEM 355 integriert.

Fahreigenschaften

Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 178 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 78 % höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 50 % um gerade einmal ca. 28 % zu hoch. Das Modell hat ein Eigengewicht von 78 Gramm.

Optik

Obwohl die Modellkonstruktion schon einige Jahre alt ist, wurde die Modellumsetzung schon bei den ersten Modellen hervorragend umgesetzt. Die weiteren Modelle orientieren sich an diesen Formen, weshalb unterschiedliche Ausführungen zum Zeitpunkt der Ablieferung bzw. des späteren Betriebseinsatzes nach Umbauten bei den ÖBB möglich sind. Die Modellkonstruktion trifft jedenfalls alle Proportionen dieser markanten Bauform. Der Fahrzeugkasten ist vorbildgerecht nachgebildet und ist mit filigranen Gravuren versehen. Dies gilt besonders für die Lüftergruppen mit den feinen Riffelungen und der sehr zierlich ausgeführten farblichen Behandlung. Erhabene Teile sind am Lokkasten angraviert und farblich behandelt, davon betroffen sind die Windabweiser bei den Türen, die Türgriffe, die Griffstangen sowie die Scheibenwischer. Sehr gut umgesetzt sind auch die Details am Fahrzeugrahmen bzw. am Dach, welches eine leichte Betriebsverschmutzung aufweist. Die markanten Drehgestelle sind dreidimensional durchgebildet und weisen verschiedene Detaillierungen auf.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell wurde tadellos lackiert und bedruckt. Die Zierlinien sind sauber aufgetragen, selbst an den Rundungen des Lokkastens. Das gilt auch für die Bedruckung. Die Lokanschriften sowie die Bremsanschriften sind richtig platziert, die Anschriften sind unter einer Lupe gut lesbar. Die Angaben die Loknummer, Revisionsdaten und Heimatdienststelle werden beim jeweiligen Modell genannt. Die Angaben des Fabrikschildes sind halbwegs lesbar.

Beleuchtung

Die 2050 ist mit wartungsfreien LED versehen. Das Spitzenlicht besteht aus drei, warmweißen Lichtern. Das Schlußlicht besteht aus einer roten LED. Die Ansteuerung erfolgt fahrrichtungsabhängig.


Bilder HN2489 – ÖBB 2050.02

Die blutorange Diesellok verfügt über einen Heizkessel, was an dem Dachaufsatz erkennbar ist. Die Lok ist in der Zfl. Wien-Nord beheimatet. Untersuchungsdaten wurden keine vorgefunden.


Bilder HN2490 – ÖGEG 2050.05

Dieses Modell verkörpert die Museumslokomotive der ÖGEG. Das tannengrün lackierte Modell hat einen eisengrauen Rahmen und ein silbernes Dach. Das Eigentumsschild nennt den Namen ÖGEG. Auf der Bremstafel ist als Heimatort die Zf. Ampflwang angeschrieben.