Brawa 48538: Kesselwagen Hüls
Die H. Fuchs Waggonfabrik A. G. in Heidelberg sowie andere Hersteller fertigten Anfang der 1940er Jahre sechsachsige Kesselwagen zum Transport von Säuren, um den zunehmenden Bedarf der Rüstungsindustrie und für andere kriegswichtige Transporte gerecht zu werden. Die Wagen hatten ein genietetes Untergestell, genietete Drehgestelle und waren mit einer Handbremse und einer Hildebrand-Knorr-Güterzugbremse ausgerüstet. Der Behälter war als 10-schüssige Schweißkonstruktion ausgeführt und hatte eine 40 mm starke Isolierung sowie eine Heizung mit Anschlüssen am Nichthandbremsende. Am Handbremsende war eine Übergangsbühne mit Bremserhaus angebracht. Mit einem Fassungsvolumen von knapp 40 m³ war der Kessel vergleichweise klein. Durch die Verteilung auf sechs Achsen war jedoch die mittlere Achse recht gering und die Wagen konnten voll beladen auf Strecken eingesetzt werden, deren Streckenklasse es nicht zuließ. Die Kessel konnten ausschließlich von oben befüllt und entleert werden, da bei Wagen für den Säuretransport Bodenventile früher nicht zu lässig waren. Mit den Fahrzeugen, die zumeist von großen Fabriken der chemischen Industrie bei der Deutschen Reichsbahn als Privatwagen eingestellt worden waren, wurden deren Erzeugnisse zwischen den verschiedensten Standorten transportiert.
Modellvorstellung
Brawa hat seit der ersten Ankündigung dieses sechsachsigen Kesselwagens bereits verschiedene Modellausführungen aufgelegt. Bereits produziert wurde auch schon ein derartiger Wagen mit der Firmenanschrift „Hüls“. Brawa liefert das Modell in der stabilien Plastikbox aus. Das Modell selbst liegt in einer transportsicheren Plastikeinlage. Darunter befinden sich die Betriebsanleitung und ein Zurüstbeutel mit Bremsschläuchen, Kupplungsimitationen und die Bügelkupplungen.
Die Fertigung des Modells erfolgte weitgehendst aus Kunststoff, wobei Brawa ein Fahrzeug vorlegt, daß ohne weitere Zurüstteile auskommt. Der Kesselwagen weist im Bereich des augenfälligen Kessel zahlreiche Gravuren und erhabene Vebindungsteile auf. Weitere Gravuren befinden sich im Bereich des Fahrzeugrahmens und der beiden, sechsachsigen Drehgestelle. Letztere sind am Fahrzeugrahmen eingeklipst. Die Kesselanbauten bestehen aus robust ausgeführten Materialien, wobei die Materialstärke dieser Aufbauten eher klobig wirkt.
Der Kesselwagen ist als Privatwagen der Firma Hüls bei der DB eingereiht. 508 233P lautet die Fahrzeugnummer, die den Wagen der Epoche III zuordnet. Als Heimatbahnhof ist Marl-Hüls angeschrieben. Die Untersuchungsfristen der letzten Revision weisen die Angaben 4 REV 277 14.8.60 auf.
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