Baureihe 56.20 – 29: Rivarossi HR2889

Schon 1919 ging man daran, das Triebwerk der preuß. Bauart G 8.3 zu vereinfachen, indem man daraus eine Zweizylinder-Maschine ableitete. Die Lokomotiven bewährten sich so gut, daß von der G 8.2 bis zum Jahre 1927 insgesamt 846 Stück in Dienst gestellt wurden. Nach Rumänien und in die Türkei gingen noch zusätzlich 150 Stück. Fünf Maschinen für die Oldenburgische Bahn wurden mit Lentz-Ventilsteuerung ausgerüstet. Die LBE beschaffte acht Lokomotiven (spätere Baureihe 56.30 der DRG), welche der G 8.2 weitgehend entsprachen. Vier Lokomotiven waren 1930 von der AEG mit einer Kohlenstaubfeuerung ausgerüstet worden. Ungefähr 610 Lokomotiven waren nach 1945 in beiden Teilen Deutschlands noch vorhanden.


Modellvorstellung

Rivarossi hat die Baureihe 56.20 im Jahr 2022 als Neuheit bzw. Neukonstruktion angekündigt und dabei mehrere Modellausführungen vorgesehen. Unter der Artikelnummer HR2889 ist die DB-Ausführung für die Epoche III angekündigt worden. Diese Modellausführung ist zusätzlich noch in der Wechselstrom-Ausführung mit Loksound unter der Artikelnummer HR2889ACS bzw. als HR 2889S als Zweileiter-Gleichstrom-Modell mit Loksound erhältlich. Angekündigt sind auch Modelle der DR für die Epoche III, die unter den Artikelnummern HR2890 (Gleichstrom) und HR2890S (Gleichstrom-Ausführung mit Loksound) ins Sortiment aufgenommen wurden. Um die Neukonstruktion von den Varianten her gleich vollständig anzubieten, gibt es auch eine DRG-Variante. Die Epoche II-Ausführung wird unter den Artikelnummern HR2891 (Zweileiter-Gleichstrom), HR2891S (detto mit Loksound) und HR2891ACS (Dreileiter-Wechselstrom mit Digitaldecoder) geführt. Der UVP für die analogen Modelle beträgt € 379,90, für die digitale Zweileiter-Gleichstrom-Ausführung bzw. Dreileiter-Wechselstrom-Ausführung jeweils € 499,90.

Verpackung

Die Modelle von Rivarossi werden in der zweifachen Kartonverpackung ausgeliefert. Darin ist ein Schaumstoffkern mit Ausnehmungen eingelegt. Das Modell befindet sich in einer Blisterverpackung und ist in der großen Ausnehmung hineingeschoben. Die Blisterverpackung weist wie auch bei anderen Herstellern üblich, eine Plastikummantelung auf. Durch Öffnen der Arretierung der Blisterverpackung ist das Modell zugänglich. Um das Modell ist eine dünne Plastikfolie gelegt. Ein Zurüstbeutel befindet sich in einer eigenen, kleineren Ausnehmung des Schaumstoffkerns. Im Zurüstbeutel finden sich eine frontseitiges Bauteil für eine NEM-Kurzkupplungskulisse, eine Standardkupplung, Zughaken sowie sonstige Anbauteile. Im Lieferumfang dabei ist noch eine Betriebsanleitung und das allgemeine Informationsblatt für die Wartung.

Technik

Der Hersteller setzt bei der technischen Ausstattung seiner Neukonstruktionen auf bewährte Antriebskonzepte, wobei die technischen Komponenten zweigeteilt sind. Positiv ist zu bemerken, daß Lok und Tender über eine achtpolige Kupplung verbunden sind, die das leichte Trennen beider Fahrzeuge ermöglicht. Im Langkessel ist der Antriebsmotor untergebracht. Ein Mittelmotor mit Schwungmasse treibt über einen Wellenstummel das Modell über ein Schnecken-/Zahnradgetriebe an. Dieses greift direkt auf die beiden hinteren Kuppelachsen ein. Der letzte Kuppelradsatz ist beidseitig mit Haftreifen versehen. Ein entsprechender Hinweis fehlt in der Betriebsanleitung. Die anderen Kuppelachsen werden über die Kuppelstangen mitgenommen. Alle Achsen sind mit einem Seitenspiel versehen, wobei die äußeren Achsen sich nur leicht verschieben lassen. Das Seitenspiel der beiden inneren Achsen ist schon beachtlicher, diese sind zusätzlich vertikal gefedert.

Die Abnahme des Lokgehäuses (Langkessel mit Führerhaus) gestaltet sich dermaßen, daß zunächst zwischen der dritten und vierten Kuppelachse die beiden Schrauben zu lösen sind. Danach läßt sich das Lokgehäuse nach oben anheben und anschließend nach vorne abziehen.

Der Tender ist antriebslos ausgeführt. Im antriebslosen Tendergehäuse ist Platz für den Lautsprecher und der darüber befindlichen Schnittstelle für den Digitaldecoder. Rivarossi verwendet hierfür wie gewohnt eine 21MTC-Steckleiste. Die Decoder-Schnittstelle ist durch Demontage des Tendergehäuses möglich. Es ist über vier Schrauben mit dem Tenderchassis verbunden. Unter dem Kohlekastenaufsatz befindet sich die Decoder-Schnittstelle. Das Modell ist rückseitig mit einer Kurzkupplungskulisse ausgestattet. An der Frontseite ist kein NEM-Schacht eingesetzt (siehe Zurüstbeutel), dafür wurde dort eine bewegliche Kupplungsimiation eingesetzt. Die Lok-Tenderkupplung ist wie schon eingangs erwähnt als elektrisch leitende Kupplung mit acht Polen ausgeführt.

Fahrverhalten

Das Modell bringt ca. xxx g auf die Waage. Das Vorbild ist für eine Höchstgeschwindigkeit von 65 km/h zugelassen. Die Modellgeschwindigkeit beträgt bei Fahrt unter 12 V Gleichstrom ca. xxx km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. xxx % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. xxx % zu Schnell.

Optik

Das Dampflokmodell von Rivarossi macht auf den ersten Blick einen hervorragenden Eindruck. Das neue Modell weißt eine Vielzahl an Detaillierungen auf. Der Langkessel ist mit drei Domen ausgeführt, an diesem befinden sich mehrere freistehende Leitungen und auch etwa angesetzte Pumpen und Ventile. Auch am Führerhaus finden sich extra angesetzte Teile in Form von Griffstangen. Zu beachten wären da noch die verschiedenen Gravuren bei den Auswaschluken. Selbiges gilt auch für den dreiachsigen Tender zusagen, auch hier haben sich die Konstrukteure mächtig ins Zeug gelegt, um ein tadelloses Modell umzusetzen.

Der freie Durchblick zwischen dem Fahrwerk und dem Kessel wurde auch bei dieser Konstruktion umgesetzt. Das Laufwerk besteht aus Achsen aus Metall, natürlich mit unterschiedlich ausgeführten Gegengewichten und feinen Metallspeichen. Das Gestänge ist ebenfalls aus Metall gefertigt, zierlich ausgeführt und die Nuten in den Stangen rot ausgelegt. Zusätzlich wurden die Sandfallrohre bis zu die Laufachsen hingeführt.

Das Führerhaus verfügt über je ein verglastes Seitenfenster. Der Blick in das Führerhaus zeigt das Vorhandensein des Lokpersonals. Am gesamten Modell sind an der Außenhaut feine Nietreihen zu finden. Der Tender gibt alle preußischen Baumerkmale wieder. Auf der Oberseite des Tenders sind weitere Detaillierungen umgesetzt. Dies betrifft die Klappdeckel für den Wasserkasten. Die Tender-Drehstelle sind dreidimensional durchgebildet. Abschließend sei erwähnt, daß sowohl der Langkessel, das Führerhaus und das Tendergehäuse aus Metall gefertigt sind.

Farbgebung und Beschriftung

Da Dampfloks generell schwarz lackiert sind, konnte der Hersteller diesbezüglich wenig falsch machen. Das Modell ist glänzend lackiert. Die Bedruckung ist soweit lupenrein, lediglich die silbern-farbigen Anschriften sind unleserlich umgesetzt. Das Modell trägt die Loknummer 56 2863. Die Lok ist beim Bw Rheydt in der BD Köln beheimatet. Diese Anschriften sind silbern ausgeführt und schwer lesbar. Die Betriebsanschriften sind in weißer Farbe angeschrieben, die letzte Bremsuntersuchung war am 15. 2.62.

Beleuchtung

Die Neukonstruktion ist mit wartungsarmen und warmweißen LED bestückt. Die Ansteuerung der Beleuchtung erfolgt richtungsabhängig.

Bilder