DB-Baureihe 120: Trix 22198
Die Lokomotivschmiede Krauss-Maffei in München-Allach konnte am 14. Mai 1979 das erste Exemplar einer neuen Lokomotiv-Generation der Deutschen Bundesbahn übergeben werden, und zwar die Lok 120 001-3. Sie war die erste von fünf Maschinen, mit denen moderne Drehstromtechnik im universellen Einsatz vor Schnell- und Güterzügen untersucht werden sollte. Kernstück der Neuentwicklung waren die einfachen und robusten Drehstrommotoren und die Leistungs-Halbleitertechnik bei Eisenbahnfahrzeugen. Zu den weiteren technischen Neuerungen zählten die querbeweglichen Drehzapfen mit Lemmiskatenlenkern, Monoblocräder, Leichtmetall-Achslagergehäuse, die Kastenabfederung durch Flexicoilfedern und hydraulische Dampfer bei der Achsfederung und bei der Abstützung des Lokomotivkastens. Der mechanische Teil wurde unter der Federführung von Krauss-Maffei in München, bei Krupp in Essen und bei Henschel in Kassel gefertigt, der elektrische Teil bei BBC in Mannheim. Als Höchstgeschwindigkeit waren zunächst 160 km/h, bei der 120 005 sogar 200 km/h zugelassen. Nach einer Änderung der Getriebeübersetzung erzielte die 120 001 am 17. Oktober 1984 mit 265 km/h einen neuen Weltrekord für Drehstrom-Lokomotiven. Die fünf Prototypen wurden in den TEE-Farben rot/beige ausgeliefert und teilweise ins Nachfolgefarbschema der Serienloks Baureihe 120.1 versetzt. Von der später einsetzenden Serienlieferung wurden 60 Maschinen beschafft, von denen einige Maschinen zwischenzeitlich für DB Regio als Baureihe 120.2 oder bei DB Netz als Baureihe 120.5 im Einsatz stehen.
Modellvorstellung
Märklin/Trix gehen auch dazu über, vorbildgerechte Zugbildungen anzubieten. Für die Umsetzung besonderer Zugläufe werden nicht nur einzelne Modelle neu konstruiert, sondern auch Überarbeitungen bereits existenter Fahrzeuge vorgenommen. Im Neuheitenprogramm findet sich daher die Baureihe 120 der DB und die Wagensets zum FD Königssee, wobei die Schnellzugwagen konsequent im Mittelmaßstab von 1:93,5 umgesetzt werden.
Das Modell der neuen Baureihe 120 wird mit allen technischen Features der Neuzeit aufgelegt. Das Trix-Modell hat die Artikelnummer 22198, das Dreileiter-Wechselstrom-Modell von Märklin wird unter der Artikelnummer 37829 geführt. Der FD 1980 „Königssee“ wird in mehreren Sets ausgeführt. Das erste Set besteht aus einem Halbspeisewagen ARmz 211.0 und zwei Großraumwagen Bpmz 291.2 in ozeanblau/beiger Farbgebung. Das zweite Set wird aus einem Abteilwagen Avmz 111.1 in rot/beiger Farbgebung und einem Großraumwagen Bpmz 291.2 gebildet, wobei dieser als Kinderland-Wagen ausgeführt ist. Zudem bieten die Hersteller noch einen Ergänzungswagen in Form eines Bpmz 291.2 an.
Die quasi neukonstruierte Lok wird zwar nicht als Neukonstruktion als solche ausgewiesen, doch ist es das erste Modell mit Pufferhöhe nach NEM und digital heb- bzw. senkbaren Stromabnehmern. Der UVP der DB 120 wurde mit 429,– Euro ausgewiesen.
Verpackung
Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Verpackungsform von Märklin bzw. Trix. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit abermaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Der Neukonstruktion ist in der Blisterverpackung ein Zurüstbeutel beigelegt. Darin befinden sich die Bremsschläuche und die Zughaken. Die Ablage der Dokumente erfolgt im üblichen Kartonschuber in der Modellverpackung. In der Kartonhülle finden sich die mehrsprachige Betriebsanleitung und die Garantieurkunde.
Technik
Die Antriebstechnik ist wie bei allen Modellen unter dem Metallgehäuse untergebracht. Das Lokgehäuse ist an zwei Stellen mittels Schraubenverbindungen am Chassis befestigt. Die Schraubenverbindungen befinden sich in der Nähe des unterflurig aufgehängten Trafos, indem ein Loch sofort ins Auge fällt und das andere erst durch Wegdrehen des Drehgestelles sichtbar wird. Nach dem Lösen der Schraubenverbindungen läßt sich das Gehäuse leicht abnehmen, wobei zwischen Metallgehäuse und Chassis keine Kabelverbindung existiert. Die Versorgung der Pizio-Motore für die Stromabnehmer erfolgt über eigene Stiftverbindungen an der Oberseite der Zentralplatine. Die sichtbare Zentralplatine ist auf dem Chassis mehrfach verschraubt, auf der Oberseite der Platine befindet sich die Digital-Schnittstelle vom Typ 21MTC. Das Modell ist serienmäßig mit einem entsprechenden Decoder bestückt, welcher die Datenformate DCC, mfx- und RailCom verarbeitet.
Unter der Zentralplatine ist der Mittelmotor im Chassis integriert, der über zwei große Schwungmassen verfügt. Die Kraftübertragung erfolgt beidseitig über Kardanwellen und dem nachgelagerten Stirnrad-/Zahnradgetriebe auf die Antriebsachsen im Drehgestell. Die Zahnräder sind aus Metall (Messing?) gefertigt, am Getriebeboden sind Ausnehmungen zum Ölen des Getriebes vorhanden. Die inneren Achsen sind einseitig mit Haftreifen versehen. Alle Achsen dienen der Stromaufnahme. Das Modell verfügt über eine eingebaute NEM-Kurzkupplungskulisse.
Fahreigenschaften
Das Eigengewicht des Modells beträgt 637 Gramm. Das vorliegende Modell macht bei den Testrunden auf der Anlage eine hervorragende Figur. Das Modell ist leise und hat einen taumelfreien Lauf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. xxx km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. xxx % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um xxx % zu niedrig.
Optik
Der Lokkasten fällt allein schon durch seine glatten Konturen und wenigen Rundungen auf. Selbst die feinen Gravuren am Metallgehäuse muß man bauart-bedingt suchen und verteilen sich auf den Türbereich sowie im Übergang von Brückenrahmen zum Lokkasten. Die Türschnallen sind erhaben umgesetzt und farblich behandelt. Die Verschlüsse für den Sand sowie die Regenrinnen sind sehr zierlich umgesetzt. Die Dachschrägen weisen fein gravierte und farblich behandelte Lüftergitter auf.
Das Dach ist mit zwei Einholmstromabnehmer in filigraner Ausführung bestückt. Die Antriebsstangen sind gut kaschiert darin integriert, jedoch liegt die Wippe zu tief, was die nach oben ragenden Knies erklärt. Die vier Dachfelder weisen eine geriffelte Oberfläche auf. Auch darin sind silbern gehaltene Lüftergitter eingesetzt sowie die umfangreiche Dachausrüstung. Darin eingesetzt ist eine Funkantenne sowie zwei Makrophone. Angesetzte Teile sind auch an der Fahrzeugfront zu finden, wie die Griffstangen und die UIC-Dose. Die Scheibenwischer sind angraviert und farblich behandelt.
Die Drehgestelle weisen zwar eine Tiefenoptik auf, allerdings hätten die Federpakete bessere, sprich tiefere Gravuren aufweisen können. In die Drehgestellblenden sind natürlich die Aufstiegsleitern bzw. die Schlingerdämpfer extra angesetzt. Auch der unterflurig und in Fahrzeugmitte befindliche Trafoteil weist verschiedene Detaillierungen auf.
Farbgebung und Beschriftung
Die Lackierung des vorliegenden Modells ist tadellos, allein schon durch die fast vollflächige Einheitsfarbgebung. Die wenigen Farbübergänge sind trennscharf dargestellt. Dies betrifft lediglich den Frontlatz. Alle Anschriften sind sauber und gut lesbar aufgedruckt. Das Erstmodell aus dem Hause Märklin/Trix erhielt die Loknummer 120 120-1. Sie ist beim Bw Nürnberg 2 beheimatet. Der Revisionsraster ist am Lokrahmen angebracht und weist die Angaben REV MF X 26.11.87 auf, was dem Abnahmedatum der Lok entsprechen sollte.
Beleuchtung
Das Modell ist wartungsarmen warmweißen bzw. roten LEDs ausgestattet. Die Spitzenbeleuchtung ist dreifach weiß belegt, das Schlußlicht zweifach rot. Mit dem eingebauten Digitaldecoder lassen sich verschiedene Licht- und Soundfunktionen darstellen. Dazu zählt u. a. die eigens digital schaltbare Führerstands- oder Maschinenraumbeleuchtung.
Bilder