Fleischmann 709581: Baureihe 94 DR

Nachdem man in Österreich gute Erfahrungen mit fünffach gekuppelten Lokomotiven mit Gölsdorf-Achsen gesammelt hatte, war die KPEV zur Beschaffung solcher Maschinen bereit. Schwarzkopff lieferte im Jahr 1905 die ersten Lokomotiven der Gattung T 16, der Beschaffungszeitraum bis 1915 erstreckte.

Verbesserungen an Fahrwerk und Kessel und vergrößerte Vorratsbehälter sind die Merkmale der Gattung T 16.1, die von 1914 bis 1924 mit 1.236 Exemplaren von mehreren Lokschmieden an die KPEV geliefert wurden. Die letzte Serie ging als Nachbau direkt in die Deutsche Reichsbahn, welche auch die Mehrzahl der preußischen Maschinen übernahm. Auch eine größer eAnzahl von T 16.1 aus BAden, Elsaß-Lothringen und aus dem Saarland wurden zusammen mit polnischen Maschinen in späteren Jahren übernommen. Einige Maschinen kommen auf verschiedenen Steilrampen zum Einsatz, sie waren mit Riggenbach-Gegendruckbremse ausgerüstet. Die preuß. T 16.1, die bei der Reichsbahn als Baureihe 94.5-12 geführt wurden, verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg bei der DB und DR. Die letzte DB-Lok schied 1955 aus dem Betrieb, bei der DR war es 1968 soweit.


Modellvorstellung

Die preußische T 16.1 kam befindet sich bei Fleischmann schon seit den 1970er Jahren im Sortiment und wurde 1985 nochmals neu aufgelegt. Die lange Produktionsdauer hat seither zu viele Modell- und Farb- bzw. Beschriftungsvarianten geführt. Die aktuelle Modellausführung der preußischen T 16.1 ist als Winterneuheit 2018/19 angekündigt worden. Umgesetzt wird eine Epoche IV-Variante der Deutschen Bundesbahn. Das Modell ist als Analogfahrzeug mit der Artikelnummer 709501 zum UVP von € 184,90 verfügbar, die digitale Version mit eingebautem DCC-Decoder (Artikelnummer 709581) kostet € 229,90; letztere ist auch unter analogen Anlagenbedingungen einsetzbar.

Verpackung

Die Reichsbahn 94.5-17 wird in der üblichen Fleischmann-Blisterbox ausgeliefert. Das Modell liegt paßgenau im Plastikeinsatz und wird neben dem Oberteil der Blisterbox noch zusätzlich durch eine darauf liegende Plastikfolie geschützt. Das Modell wird ohne Zurüstteile ausgeliefert und ist somit sofort einsetzbar. Unter dem Plastikeinsatz befindet sich auf dem Kartoninlet abgedruckte Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt sowie eine Garantieerklärung.

Technik

Das vorliegende Modell entstand auf Basis früherer Fleischmann-Konstruktion. Die Antriebskomponenten sind im Langkessel untergebracht. Um diesen abzunehmen, ist es notwendig, die Zentralschraube zwischen der zweiten und dritten Kuppelachse zu lösen, danach läßt sich das Gehäuse von vorne weg nach oben abziehen. Der Motor ist am hinteren Fahrzeugende platziert. Die Kraftübertragung erfolgt über den langen Wellenstummel direkt auf die Zahnräder der drei mittleren Kuppelachsen. Die anderen Kuppelachsen werden über die Kuppelstange mitgenommen. Die vierte Kuppelachse ist beidseits mit Haftreifen versehen. Die Kuppelachsen 1 und 4 sind star im Rahmen gelagert, die anderen Achsen sind gefedert in den Fahrzeugrahmen eingesetzt. Alle Achsen weisen ein unterschiedliches Seitenspiel für die Kurvenläufigkeit auf. Das Modell verfügt über keine Kurzkupplungskulisse, dafür ist eine sechspolige Schnittstelle vorgesehen, in welchem beim vorliegenden Fahrzeug schon ein DCC-Decoder eingebaut ist.

Fahrverhalten

Das Eigengewicht beträgt 46 Gramm. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 40 bzw. 60 km/h (Werte in Klammer). Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von 176 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um 340 % (ca. 193 %) zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % – ist sie sogar um 290 % (ca. 143 %) zu hoch.

Optik

Die markante Fleischmann-Konstruktion ist detailreich ausgeführt. Sämtliche Gehäuseteile wie Führerstand, Langkessel, die Wasserkästen und der Frontbereich sind mit zahlreichen Gravuren versehen, besonders die Nietreihen sind dezent nachgebildet, die wenigen Umlaufbleche bzw. Trittbereiche sind fein geriffelt dargestellt. Die Kesselleitungen sind erhaben ausgeführt. An der Lokrückwand ist ein hoher Kohlekasten aufgebaut. Am Führerhausdach ist der Lüftungsaufsatz mit seinen Seitenklappen zu erkennen. Bei der Rauchkammertüre sind ebenfalls alle freistehenden Teile in die Gehäuseform erhaben dargestellt. In den drei domigen Lokkessel sind als eigene Steckteile verschiedene Baugruppen bzw. -Fahrzeugteile (Glocke) extra eingesetzt. Die Frontlampen sitzen vorne am Fahrzeugrahmen auf, die hinteren Lampen sind an der Tenderrückwand fixiert. Das Laufwerk zeichnet sich durch Speichenradsätze in filigraner Ausführung aus. Die Steuerung sowie deren Gestängeteile sind ebenfalls sehr filigran ausgeführt.

Farbgebung und Bedruckung

Die Lackierung läßt sich einfach beschreiben, indem durch die bauliche Trennung von Fahrzeugteilen die unterschiedliche Lackierung sehr einfach umsetztbar ist. Das Modell ist sauber bedruckt, sämtliche Anschriften sind mittels einer Lupe trennscharf lesbar. Als Loknummer hat der Hersteller die 94 1346-9 ausgewählt. Die Lok ist beim Bw Suhl stationiert und gehört somit zur Rbd Erfurt. Das letzte Revisionsdatum stammt vom 30.06.70.

Beleuchtung

Die Beleuchtung erfolgt noch mit Glühlampen.


Bilder