Fleischmann 731311 – BLS Re 465 „Cat’s Eye“
Die Entwicklungsgeschichte der leistungsstärkeren Re 465 ist fast ident wie jene der Re 460 der SBB (siehe Vorbildtext zur SBB-Werbelok Migros, Roco 73644). Zeitgleich mit der Beschaffung der Re 460 hat die BLS 18 fast baugleiche Loks beim selben Hersteller fertigen lassen. Rein äußerlich ist die Re 465 vom Design her der Re 460 gleichartig, im technischen Teil sind jedoch markante Unterschiede zu verzeichnen, wenn man von der ursprünglichen dunkelblauen Farbgebung – die ihr den Spitznamen „Tintenfassl“ einbrachte – und von den Werbeloks einmal absieht. Für den alpenquerenden Güterverkehr über den Lötschberg mussten die Loks leichter als ihr SBB-Pendants sein, dafür hatten diese eine wesentlich höhere Leistung. Die ersten acht Loks wurden von der BLS erworben, die restlichen zehn Loks von der SBB. Diese wurden von der BLS dann angemietet. Gegen Ende 2002 erfolgte die vollständige Übernahme aller Re 465 durch die SBB, um diese dann wenig später wieder an die BLS komplett zu übertragen.
Text entnommen und ergänzt aus: Bildatlas der SBB-Loks, Geramond-Verlag
Modellvorstellung
Das schweizer Paradepferd, die Re 460 der SBB, wurde bei Fleischmann 2012 als Neukonstruktion in der Spurweite N erstmals erwähnt und die sich nur geringfügig von der Re 465 der BLS-Version unterscheidet. Als aktuelle Neuheit 2016 wurde als Werbelok „Cat’s Eye“ ins Neuheitenprogramm aufgenommen, die unter der Artikelnummer 731311 (Standard-Ausführung, UVP € 169,–) zur Auslieferung gelangte. Für die Freunde des Loksounds steht das Modell mit der Artikelnummer 731381 zur Verfügung, welches zum UVP € 249,– zu haben ist.
Verpackung
Die fast vollflächig weiß lackierte Werbelok wird in der für Fleischmann bekannten Blisterbox ausgeliefert. Das Modell liegt paßgenau im Plastikeinsatz und wird dazwischen nur durch eine Plastikfolie geschützt. Im Plastikeinsatz ist eine Ausnehmung, worin sich die Zurüstteile befinden. Die Betriebsanleitung ist auf das Kartoninlet gedruckt, zudem wird eine weitere Betriebsanleitung und ein Ersatzteilblatt mitgeliefert.
Technik
Das technische Herzstück der BLS-Lok ist wie bei anderen auch unterhalb der Chassis versteckt. Das Chassis wird über die vier Puffer am Metallrahmen gehalten. Nach dem Herausziehen der vier Puffer kann das Gehäuse durch leichtes Auseinanderdrücken abgezogen werden.
Die Lok verfügt über einen Mittelmotor mit einer großen Schwungmasse und zwei langen Kardanwellen mit aufgesetzten Wellen, die jeweils in die Getriebeblöcke der Drehgestelle greifen und somit alle vier Achsen antreiben. Je ein Haftreifen befindet sich auf den Innenachsen. Das Modell ist mit einer Kurzkupplungskulisse nach NEM 355 ausgestattet.
Die Fahrzeugplatine erstreckt sich über dem inneren Metallrahmen oberhalb des Mittelmotors. Die Platine entspricht dem aktuellen Stand der Technik und hat eine sechspolige Schnittstelle nach NEM 651.
Optik
Es ist immer wieder erstaunlich, wie detailtreu sich die Modelle auch in kleineren Maßstäben umsetzen lassen. Das Modell ist äußerst vorbildgerecht umgesetzt und zahlreiche Gravuren erstrecken sich über die einstige Neukonstruktion. Fleischmann hat dabei besonders die Bereiche der Führerstandstüren, die gesickten Seitenwände, aber auch die Frontpartie mit den extra angesetzten und hauchdünn ausgeführten Griffstangen hervorragend umgesetzt. Die hohe Kunst einer gelungenen Konstruktion wird dabei sogar im Dachbereich sichtbar, welcher mit äußerst dezenten Gravuren korrekt wiedergegeben wurde. Daß Modelle auch sehr filigran im Maßstab 1:160 umgesetzt werden können, wird selbst an den verbauten Stromabnehmern sichtbar, was technisch überhaupt machbar ist.
Farbgebung und Beschriftung
Die Qualität der Lackierung und Beschriftung der Re 465 ist tadellos umgesetzt, selbst die lupenreine Beschriftung im Vergleich zum Roco-HO-Modell grandios umgesetzt. Sämtliche Farbübergänge sind trennscharf, die Anschriften sind sauber und gut deckend dargestellt. Die neue, vollständige Loknummer lautet Re 465, 91 84 4465 0 015-6 CH-BLS. Als Revisionsdatum ist der 25.02.11 zu lesen.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept der Re 460 schließt ebenfalls an aktuelle Entwicklungen an. Warmweiße und rote Leuchtdioden sorgen für den Lichtwechsel nach Schweizer Vorbild. Das Spitzenlicht wird durch drei warmweiße, das Schlusslicht durch zwei rote LED dargestellt, die fahrtrichtungsabhängig leuchten.
Bilder