ÖBB-Horrorfahrten 2: Wenn ÖBB-Reisen „krank“ machen ….
Ich habe vor einiger Zeit berichtet, was die ÖBB ihren zahlenden Kunden an Erlebnissen bietet. Meine Ausführungen sind unter diesem Link nachzulesen:
http://modellbahninfo.org/horrorfahrten-im-oebb-nightjet/
Das letzte Wochenende im Fahrplanjahr 2022 wurde dazu genützt, um noch einmal die Jauntalbahn zu bereisen. Für die Anreise wurde wiederum der ÖBB-nightjet ab Feldkirch gewählt. Als der NJ 447 von Bregenz nach Wien ARZ in Feldkirch einfuhr, warf ich einen Blick in die beiden Sitzwagen. Die beiden Wagen wiesen keine Beschilderung der Reservierungen auf, obwohl schon einige Abteile ausreserviert waren. Das Fehlen der Reservierungszettel war daran zu erkennen, indem eine vermehrte Völkerwanderung aus den schon besetzten Abteilen stattfand. Die Kunden mit Reservierung haben die Fahrgäste ohne Reservierung aus die Abteile getrieben.
Wenn man auf einem Bahnhof die Tarifbestimmungen der ÖBB PV AG liest, ist unter anderem zu lesen, daß der Kunde im Fernverkehr und im Nachtzugverkehr eine Reservierung vornehmen kann, die auch in den Wagen ausgeschildert werden (siehe Beweisfoto unten). Die ÖBB versprechen dies in ihren eigenen Tarifbestimmungen, sind aber außerstande, diese extra zu bezahlende Leistung auch ordentlich durchzuführen!
Dieser Umstand wurde nach dem ersten Blog dem PV-Vorstand (Frau Stock) zur Kenntnis gebracht und um eine Stellungnahme gebeten. Sie hat es vorgezogen, auf meine Presseanfrage zu schweigen. Schweigen allein ist aber zu wenig, und eine Besserung ist scheinbar nicht in Sicht.
Wenn aber ein Leitungsorgan eines Unternehmens es nicht schafft, durch Anweisungen das versprochene Leistungsspektrum herzustellen, so ist ebendieses Leitungsorgan für dieses Unternehmen untragbar und gehört unverzüglich ersetzt.
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Kalte Sitzwagen in Nachtzügen
Ich wählte für meine Fahrt zur Jauntalbahn aber den ÖBB-nightjet nach Graz, um in Leoben dann in den RJ nach Klagenfurt umzusteigen. Da in Feldkirch kurz nach der Ankunft die Lok abgekuppelt wird und dadurch die Zugsammelschiene stromlos ist und deswegen die Klimaanlage/Heizung nicht läuft, war erst nach dem Ankuppeln der Autotransportwagen und dem Hinweis des Verschiebers an den Lokführer „Heizung ein“ die Zugsammelschiene wieder unter Strom. Die Dauer des Vorganges ist recht unterschiedlich. Wenn es außen kalt ist, neigen die Wagen rasch auszukühlen. Schon beim Bezug des Abteils wurde die Heizung auf volle Leistung gestellt, beim Hochfahren der Klimaanlage/Heizung kam zunächst nur kalte Luft. Dies änderte sich auch nicht während der gesamten Fahrt, je länger die Fahrt dauerte, war ein kalter Luftzug durch das Fenster zu spüren. Interessanterweise hat sich auf der gesamten Fahrt der ZUB auch nicht blicken lassen, um ihn darauf anzusprechen. Um nicht ganz zu erfrieren, half nur mehr der Anorak als Hilfsdecke. Beim Aussteigen in Leoben wurde dann ein Blick in die anderen Abteile geworfen, indem alle Reisenden in ihren warmen Kleidungen gehüllt waren!
Defekte Heizungen kamen schon in den ersten Monaten dieses Jahres vor und wurden den zuständigen Stellen der PV AG gemeldet. Gemeldet wurden auch andere Defekte, die dann auch unverzüglich gerichtet wurden, wie eine ständige Nachkontrolle ergeben hat. Bei den defekten Heizungen war dies nicht immer der Fall, jedenfalls war der eingereihte Sitzwagen erinnerlich schon einmal ein Beschwerdefall vor einigen Monaten.
Solche Defekte haben oft nur kleine Ursachen, die bei entsprechend ausgebildeten Personal und entsprechender Meldung an den Wagenmeister in größeren Bahnhöfen rasch behebbar waren. Solche Wagenmeister waren früher beispielsweise in Feldkirch, Bludenz und Innsbruck stets verfügbar. Einsparungsmaßnahmen haben aber dazu geführt, daß aus fix stationieren Wagenmeister mobil einsetzbare wurden, die dann nie greifbar sind, wenn man sie dringend braucht. Dieser Umstand macht sich dann auch im Güterverkehr bemerkbar, wenn die ÖBB Infra dann kein entsprechendes Personal stellen kann und deswegen mutwillig Verzögerungen im Betriebsablauf für Kunden in Kauf genommen werden müssen!
Dazu gehört auch der mangelnde Service und Wartung des Rollmaterials. Daß tagelang mit einer Notlüge die fehlende RJ-Garnitur durch die Ersatz-Plumps-Klo-Garnitur im hochwertigen Fernverkehr schöngeredet wird, hat schon mein Kollege Dr. Populorum unlängst in einem Blog aufgezeigt. All diese Mankos gehen aber auf übertriebene Einsparmaßnahmen und Managementfehler zurück. Da die ÖBB aber Ihren Kunden gerne wie den „letzten Dreck“ behandeln und auch meinen, bei entsprechender Meinungsäußerung erst gar nicht mehr antworten zu müssen (O-Ton Sabine Stock bei der Salzburger Verkehrstagung), zeigt, wie kundenorientiert das Staatsunternehmen agiert. In der Privatwirtschaft bekommen solche Führungskräfte sehr rasch den Fußtritt, was für die unteren Führungsebenen gleichermaßen gilt.
Die Conclusio: Die ÖBB meinen in der derzeitigen Konstitution sich alles leisten zu können. Ein Unternehmen, daß auf seine Kunden sprichwörtlich „scheißt“, sich an keine vertraglich zugesagten Leistungen hält und nicht einmal weiß, was die Fürsorgepflicht bedeuten und Kunden infolge defekter Wagen mutwillig in den Krankenstand befördern will, ist gut beraten, die eigene Weltanschauung im Narrenturm möglichst rasch zu überdenken!
ÖBB behindern Meinungsfreiheit und betreiben aktiv Zensur!
Nachdem dieser Blog geschrieben war, wollte ich diesen zur Stellungnahme auf der ÖBB-Facebookseite posten. Da ich diesen als neuen Beitrag posten wollte, bemerkte ich, daß mir in den letzten sieben Tagen die Schreibfunktion entzogen wurde. Dieser Umstand wurde den Verantwortlichen ebenfalls zur Stellungnahme vorgebracht. Sie haben sieben Tage Zeit, die Zensurmaßnahmen zu begründen oder aufzuheben. Andernfalls überführen sie sich selbst einer weiteren Lüge.
Beweisfoto: