Tillig 70058 / 70059 / 70049: DR- / DB AG-Flachwagen

Die Deutsche Reichsbahn beschaffte zwischen 1983 und 1985 bei der Waggonbaufirma Tatravagonka Poprad in Tschechien etwa 1.000 vierachsige Drehgestellwagen der Bauart Rmms [3960]. Weitere 50 Güterwagen wurden von der UV Arad in Rumänien gebaut. Die Wagen lassen sich mit einer maximalen Radlast von 5 Tonnen befahren und eignen sich damit speziell für den Transport von schweren Fahrzeugen wie LKW oder Panzer. Die Bordwände an den Stirnseiten stützten sich umgelegt auf vier Konsolen ab und können so als Überfahrklappen verwendet werden. Ursprünglich stützten je sechs absenkbare Fallrungen an den Wagenlängsseiten abnehmbare Fallrungen an den Wagenlängsseiten abnehmbare Seitenborde ab, die aber seit Beginn der 1990er Jahre nicht mehr vorhanden sind. Die DB AG hat von der DR 1.007 Schwerlastwagen übernommen und als Rmms 662 sowie 38 Wagen für den Containertransport geeignete Fahrzeuge als Rgmms 662 übernommen. Die Rmms 662 wurden mit den neuen Wagennummern 396 3 000 bis 396 3 999 und 396 5 000 bis 396 5 049 bei der DB AG versehen, die Rgmms hatten die Wagennummern 396 6 000 bis 396 6 999.


Modellvorstellung

Der Modellbahnhersteller aus Sebnitz hat in seinem Neuheitenprogramm 2022 eine bislang unbeachtete Bauart eines Schwerlastgüterwagens angekündigt, welche bei der DR in großer Anzahl vorhanden war. Damit schließt der Hersteller eine weitere Lücke an fehlenden Modellen. Im Neuheitenblatt findet sich daher ein zweiteiliges Wagenset mit eben zwei solcher Schwerlastwagen der Bauart Rmms 3960 der DR. Als Beladung dienen ebenfalls neukonstruierte Panzer vom Typ BMP-1 der NVA. Tillig hat das schließlich vierteilige Set zum UVP von € 94,50 angekündigt.

Die Auslieferung der beiden Güterwagen sowie der beiden Panzer folgt in der bekannten Kartonverpackung von Tillig. Beide Einzelschachteln sind in eine Blisterverpackung eingeschoben. Nach Abzug des Kartonschubers sind zwei weitere Blistereinsätze sichtbar, indem einerseits der Panzer abgelegt ist und andererseits das Modell mit einem Zurüstbeutel eingelegt ist. Der Güterwagen ist an und für sich sofort verwendbar. Wird der mitgelieferte Panzer als Ladegut verwendet, kann man sich das Einstecken der halbhohen Rungen ersparen. Für die Rungen sind entsprechende Löcher vorhanden, in der Wagenmitte der Ladefläche wurden vier Löcher vorgesehen, in denen sich das Plastikmodell des Panzers einsetzen lassen, es dient zugleich als ideale Ladebefestigung und gestattet die Umgestaltung des Wagens zu einem anderen Zeitpunkt. Austauschbar sind auch die Stirnwände gegen die umgelegte Version. Ansonsten sind noch der Zughaken und die Bremsschläuche extra zu montieren.

Der Panzer ist sehr reichhaltig detailliert und formschön umgesetzt. Das Panzermodell ist soweit in einem Stück gefertigt und auch teils farblich behandelt. Der Blick in die Betriebsanleitung verrät, daß auch für dieses Fahrzeug drei Zurüstteile wie die Rakete, der große und kleine Scheinwerfer beiliegen.

Die Neukonstruktion wurde aus einer Kombination aus Metall und Kunststoff gefertigt. Der Schwerlastwagen wiegt daher 71 Gramm. Die Ladefläche und der Fahrzeugrahmen ist aus Metall gefertigt, alle anderen Bauteile bestehen aus Kunststoff. Die beiden Langträger weisen verschiedene Gravuren auf. Aussparungen am Langträger betreffen die Bedienelemente der Bremsanlage, die am Wagenboden eingesetzt ist. Die Bremssteller bzw. die sonstigen Hebel sind allesamt weiß lackiert, währenddessen das Handbremsrad rot lackiert ist (im Neuheitenprospekt noch gelb dargestellt), nur der Seilanker ist gelb lackiert. Sehr detailreich umgesetzt sind auch die aufgesteckten Stirnwände. Die Drehgestelle sind dreidimensional durchgebildet und mit dem Fahrzeugrahmen verschraubt. Lackierung und Bedruckung der Modelle geben keinen Grund zur Beanstandung.


Bilder 70058/1

Der erste Schwerlastwagen der DR ist mit der Wagennummer 31 50 396 0 398-2 und den Revisionsanschriften 3 REV Po 30.01.85 bedruckt. Der diesem Güterwagen beigepackte Panzer trägt die Nummer 438.


Bilder 70058/1a – NVA-Panzer 438


Bilder 70058/1 mit Panzer-Beladung


Bilder 70058/2

Der zweite DR-Schwerlastwagen Rmms [3960] ist mit der Wagennummer 31 50 396 0 619-1 bedruckt. Die Untersuchungsdaten lauten auf 3 REV Po 12.03.85. Der beigepackte Panzer hat die Nummer 426.


Modellvorstellung 70059

Tillig hat zeitgleich zur Ausführung der DR-Wagen auch die spätere Modellausführung bei der DB AG als Bauart Rmms 662 angekündigt. Im Unterschied zur DR-Ausführung sind die DB AG-Wagen mit Stahlbrammen beladen. Die Rungen liegen als Zurüstteile im Zurüstbeutel bei. Diese Farb- und Beschriftungsvariante wird ebenfalls im Zweierset angeboten und ist mit dem UVP von € 94,50 versehen. Mit der Auslieferung des Sets ist eine Neuerung bei der Umverpackung eingetreten, indem diese eine zusätzliche Lasche erhielt, um den „Kragen“ zu fixieren. Das Modell trägt zusätzlich den DB AG-Keks als Eigentumskennung.

Leider haben beide Modelle einen Transportschaden erlitten, weshalb vorab nur ein Modell gezeigt wird. Dieser Umstand hindert mich aber nicht, die entsprechenden Detaildaten der Güterwagen schon zu publizieren:

Der hier nicht gezeigte, erste Wagen des Sets trägt die Wagennummer 31 80 396 3 975-5 und ist im Revisionsraster mit den Untersuchungsdaten 6 REV WEV 30.04.02 bedruckt.


Bilder 70059/2

Der zweite Schwerlastwagen ist mit der Wagennummer 31 80 396 3 946-9 bedruckt und gehört der Bauart Rmms 662 der DB AG an. Im Revisionsraster stehen die Angaben 6 REV WEV 24.02.03.


Modellvorstellung 70059

Die im Jahr 2022 angekündigte Neukonstruktion des DR-Schwerlastwagens der Bauart Rmms [3960] findet seine Fortsetzung durch eine Formvariante. Tillig hat für 2023 dabei ein zweiteiliges Wagenset mit DR-Wagen angekündigt, die gegenüber den ersten Modellen mit einsteckbaren Seitenbordwänden versehen sind. Beiden Modellen liegt auch ein Zurüstbeutel bei, der eine alternative Modellausführung gestattet. Tillig hat dabei die Möglichkeit vorgesehen, die Ausführung mit halbhohen Rungen umzusetzen. Dafür liegen zwei modifizierte Stirnbordwände zum Austausch bei. Das Set wird zum UVP von € 91,60 angeboten.


Bilder 70049/1

Das ersten Modell ist mit der Wagennummer 31 50 396 0 012-9 bedruckt und verfügt über die Revisionsdaten 3 REV Po 28.08.84.


Bilder 70049/2

Das zweite Modell weist die Wagennummer 31 50 396 0 393-3 und die Revisionsdaten 3 REV Po 30.01.85 auf.