Roco 70462: DB-Baureihe 116
Die Deutsche Reichsbahn mußte für die in den 1920er Jahren zur Elektrifizierung vorgesehenen Strecken in Bayern dringend Lokomotiven für den schweren Schnellzugsverkehr beschaffen. Es sollten zunächst zehn Maschinen mit je vier einzeln angetriebenen Achsen sein, man verließ also den bislang üblichen Stangenantrieb. Die Ausschreibung schleppte sich über eine längere Zeit hin, dann aber erhielt BBC den Zuschlag für eine Maschine mit dem zuvor für die SBB entwickelten Buchli-Antrieb. Obwohl dieser einseitige Antrieb einigen Aufwand bei der Wartung verlangt, bewährten sich die Lokomotiven der Reihe E 16 über viele Jahrzehnte im Betriebsdienst. Die ersten zehn Maschinen waren im Jahre 1926 mit den bayerischen Nummern ES 1 21001 bis 21010 zum Einsatz gelangt, ein Jahr später folgten sieben weitere Lokomotiven in verstärkter Ausführung. Die elektrische Ausrüstung mit den zwölfpoligen Motoren waren ebenfalls schon in der Schweiz erprobt worden. Den mechanischen Teil lieferte Krauss. Die Laufachsen der ersten fünf Lokomotiven waren mit den benachbarten Treibachsen in einem Buchli-Gestell vereinigt, die nächsten fünf Fahrzeuge erhielten Krauss-Helmholtz-Gestelle.
Die guten Erfahrungen mit diesen Maschinen führte 1932/33 zur Nachlieferung vier weiterer Lokomotiven bei Krauss und BBC. Sie erhielten die Betriebsnummern E 16 18 bis E 16 21 und werden infolge baulicher Änderungen als Baureihe E 16.1 geführt. Die Änderungen am Fahrzeugteil betrafen in erster Linie die schweren Stahlgußgehäuse für die großen Zahnräder des Buchli-Antriebes, die durch einen Stahlgußrahmen ersetzt wurden. In diesem Rahmen wurden auch die Zahnräder gelagert und die Lagerzapfen in Schutzkästen aus Silumin untergebracht. Auch die elektrische Ausrüstung erfuhr Verbesserungen. Durch Veränderung der Wicklung konnte die Leistung der Fahrmotoren geringfügig um knapp zehn Prozent gesteigert werden. Die Motoren wurden außerdem mit neuen Fahrtwendeschaltern versehen. Weitere Änderungen ergaben sich bei mehreren anderen Einrichtungen und Geräten.
Die E 16 11 und 13 waren als Kriegsverluste zu verbuchen, alle anderen Maschinen kamen zur Deutschen Bundesbahn. Als erste schied 1967 die E 16 12 nach einem Unfall aus, die letzte Vertreterin wurde im Jänner 1980 ausgemustert.
Modellvorstellung
Text folgt