Märklin 36864: ÖBB 688.01

Die bayerischen Lokschmieden Maffei und Krauss entwickelten für die zahlreichen Lokalbahnen in Bayern eine einfache, zweiachsige Dampflokomotive, die in den Jahren 1905 bzw. 1906 in einer ersten Serie gefertigt wurden. Wesentliches Merkmal dieser Konstruktion war es, daß die Lokomotive im Einmannbetrieb einsetzbar waren. Dies wurde damit erreicht, indem die Kohlen für die Beschickung des Feuers mittels einer semi-selbständigen Schüttvorrichtung/Rutsche zugeführt wurden. Aus diesen Erkenntnissen wurde ab 1908 die neue Lokalbahntype PtL 2/2 entwickelt, die wohl die popolärsten Lokalbahnmaschinen aller Zeiten wurden. Die gedrungene Bauform mit verglasten Führerhausfenstern brachte den zierlichen Lokomotiven den liebevollen Beinamen „Glaskasten“ oder „Glaskasterl“ ein. Die erste Lieferserie bestand aus 29 Lokomotiven. Diese wurden noch mit einer Blindwelle ausgeliefert. Neun Lokomotiven gelangten noch zur Deutschen Reichsbahn, die diese Maschinen unter der Baureihenbezeichnung 98.3 als 98.301 bis 309 von der K. Bay. Sts. B. übernahm. Die Kriegswirren des Zweiten Weltkrieges führten dazu, daß nach 1945 die 98 304 in Tirol stehen blieb und nach 1945 bei den ÖBB verblieb. Das Einzelstück erlebte das neue Nummernschema von 1953 und wurde fortan als 688.01 im Fahrzeugbestand der ÖBB geführt. Die 688.01 war bis zum 15. September 1959 im Einsatz.


Modellvorstellung

Märklin hatte den ÖBB-Ableger der Baureihe 98.3 schon einmal im Programm, indem von der 98 304 mit ÖBB-Beschriftung ein Sondermodell erschienen ist. Da dieser Fahrzeugtyp im März 1953 eine neue Loknummer bekam, ist dies Gelegenheit genug, auch dieses Vorbild im Modell umzusetzen. Die 688.01 gelangt daher unter der Artikelnummer 36864 zum UVP € 229,99 als Einmalserie in den Fachhandel.

Die Auslieferung erfolgt in der üblichen, bereits bekannten Verpackung. Das Modell ist aus Kunststoff gefertigt, wobei vor allem die zierlichen Ausführungen der vielen Griffstangen und Handläufe ins Auge fallen. Der Gehäuseteil weist feine Gravuren auf, in welchem sich die Antriebsanlage befindet. Ein kleiner Mini-Motor ist im Kessel der Lokomotive untergebracht, der das Modell auf beide Achsen antreibt. Im Führerhaus ebenfalls untergebracht ist die Digitalschnittstelle, in welcher ein mfx-Decoder eingesetzt wurde.

Märklin liefert seine 688.01 in komplett schwarzer Lackierung aus. Da es immer wieder Diskussionen über die Lackierung der Räder, ob schwarz oder rot gibt, darf an dieser Stelle erwähnt werden, daß bei dieser Lok beides möglich war. Die Lok ist sauber beschriftet. Als Heimatdienststelle ist die Zfl. Wien-West angegeben, als Revisionsdatum scheint der 10. Juni 1952 auf.


Bilder