DB-Baureihe 59: Trix 25059

Für die Steilstrecken der Württembergischen Staatsbahnen, vor allem für die Geislinger Steige und die Schwarzwaldbahn, benötigte man um 1917 eine starke Güterzuglokomotive, deren Achslast höchstens 18 Tonnen betragen durfte. Die guten Erfahrungen aus Österreich ermutigen die Konstrukteure, sich an die Konstruktion an einen Sechskuppler zu wagen. Bis zum Jahr 1924 sind von der Klasse K insgesamt 44 Lokomotiven von der Maschinenfabrik Esslingen gebaut worden. Die Lokomotiven erfüllten ihre Erwartungen, sie waren überaus sparsam und galten als leistungsfähigste Güterzuglokomotiven Deutschlands zu damaligen Zeit. Nach der Elektrifizierung der Geislinger Steige kamen die Lokomotiven nach Österreich auf die Semmeringstrecke. Von dort führte ihr Weg weiter nach Jugoslawien und Ungarn. Die in Deutschland verbliebenen Lokomotiven sowie auch manch zurückgekehrte wurden bis zum Jahr 1963 alle ausgemustert.


Modellvorstellung

Märklin/Trix führt die württ. K oder die Baureihe 59 der Deutschen Reichsbahn schon länger im Sortiment. Das im Sommer gefeierte Jubiläum 175 Jahre Eröffnung Geislinger Steige“, welche in all zu naher Entfernung zur Herstellergruppe liegt, nutzte dieser, um in Würdigung der früheren Erbauer ein weiteres Modell dieser sehr markanten Dampflokkonstruktion auf den Markt zu bringen. Das neue Modell orientiert sich an den Nachkriegszustand und ist mit einem Tender der Bauart 2 2 T20 gekuppelt. Das Modell ist bei Trix unter der Artikelnummer 25059 erhältlich, bei Märklin wird es unter der Artikelnummer 38059 geführt. Der UVP beträgt jeweils € 579,–.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der üblichen Märklin/Trix-Verpackung. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich, in welchem das Modell mit abermaligen Plastikschuber sicher für den Transport fixiert wurde. Auf der Oberseite des Modells wurden noch drei weiße Filzstücke dazwischen gelegt. In der Kartonschachtel befinden sich unter der Plastikverpackung die mehrsprachige Betriebsanleitung und die Garantieerklärung. Dem Modell sollte ein Zurüstbeutel beigegeben sein, ist jedoch im gegenständlichen Fall nicht vorhanden.

Technik

Die württ. Güterzuglokomotive wird im gekuppelten Zustand ausgeliefert, wobei bei dieser Konstruktion eine kurze Lok-Tender-Kupplung zur Anwendung gelangt. Der Antrieb ist im Lokkessel untergebracht. Um daran zu kommen, müssen auf dem Kessel der längliche Kesselaufbau abgenommen werden, um an die zentrale Befestigungsschaube des Langkessels zum Fahrwerk heranzukommen. Der Langkessel samt Führerhaus läßt sich dann infolgedessen nach oben abziehen. Ein Hochleistungsantrieb mit Schwungmasse treibt zunächst über ein Zahnradgetriebe die vorletzte Kuppelachse an. Die anderen Kuppelachsen werden über das Gestänge mitgenommen. Die Fahrzeugplatine ist im Tender untergebracht und beinhaltet den Digital-Decoder. Der Baustein ist ein RailCom-fähiger Decoder, der die Datenformate DCC und mfx verarbeiten kann. Hierzu läßt sich der Kohlekastenaufbau vom Tendergehäuse abnehmen. Dem Modell wurde zur Verbesserung der Fahreigenschaften auf Weichenstraße ein Pufferspeicher eingebaut.

Fahrverhalten

Die 59 032 hat ein Eigengewicht von 570 Gramm. Sie fällt durch hervorragende sowie ruhige Laufeigenschaften auf. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte der Vorbildgeschwindigkeit von ca. 45 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 26 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 56 % zu niedrig.

Optik

Das optische Aussehen der württ. Güterzuglokomotive entspricht absolut den letzten Modellausführungen und -konstruktionen. Das Modell ist sowohl aus Metalldruckguß als auch aus Kunststoffteilen gefertigt. Das maßstäblich umgesetzte Modell punktet vor allem in den zahlreich umgesetzten Details wie die freistehenden Leitungen oder die angesetzten Bauteile. Natürlich sind auch einzelne Bauteile an der Außenhaut erhaben dargestellt, sofern dies konstruktiv nicht anderweitig möglich war. Die Umlaufbleche weisen filigrane Gravuren auf, wenig sichtbar, aber ertastbar. Wie schon bei anderen Lokkonstruktionen ist auch bei diesem Modell ein freier Blick zwischen Kessel und Fahrwerk gewährleistet. Die verschlossene Frontpartie besteht aus geriffelten Umlaufblechen und Trittflächen zum Rüsten der Lok sowie aus zierlichen Scheinwerfern. In der Rauchkammertüre sind mehrere Teile eingesetzt.

Das Fahrwerk besteht aus Metallrädern mit feinen Speichen und aus ebenfalls filigran gefertigten Gestänge. Die recht detaillierte Nachbildung läßt auch bis an die Schienenoberkante reichende Sandfallrohre erkennen. Die Bremsbacken sind auf der Ebene der Radlauffläche situiert. Als Hingucker sind auch die Achsaufhängungen des starren Tenderfahrwerks zu nennen, die dreidimensional durchgebildet sind. Die zierlich ausgeführten Tenderachsen sind dadurch schwer zu erkennen. Das Tendergehäuse ist ebenfalls aus Metall gefertigt, sehr schön anzusehen sind die etlichen Nietreihen. Der Blick auf die Oberseite des Tenders offenbart weitere Feinheiten der ausgeführten Bauart 2 2 T20 wie der Klappdeckel für den Wasservorrat oder auch die an der Rückwand montierten Gestänge.

Farbgebung und Beschriftung

Die Farbgebung ist bei einer Dampflok bereits konstruktiv vorgegeben. Die Lackierung am Kessel ist glänzend ausgeführt. Die Beschriftung ist lupenrein und korrekt aufgetragen und entspricht der Ausführung der frühen DB-Zeit. Das gegenständliche Modell ist mit der Loknummer 59 032 bedruckt worden. Die Lok gehört zum Bw Plochingen in der BD Stuttgart. Am Modell sind noch Untersuchungsdaten aus der Kriegszeit angeschrieben, diese als „Letzte Br. Unt. Ff 8. 2.44“ angegeben sind. Laut Hersteller wird der Zustand von 1949 dargestellt. Die Anschriften sind übrigens sauber, trennscharf und mehrfarbig aufgetragen.

Beleuchtung

Die Neukonstruktion ist mit wartungsarmen, weißwarme LED beleuchtet. Die Lok verfügt an beiden Lokenden jeweils nur zwei Laternen. Im Fahrbetrieb leuchtet aber je nach Fahrtrichtung immer das Spitzensignal. Ein Schlußlicht gab es zur damaligen Zeit nicht. Im Digitalbetrieb sind noch andere Licht- und Soundfunktionen möglich, die ausführlich in der Betriebsanleitung beschrieben sind.


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