Piko 50107 / 50108 – DR 01.5 Öl / 01.15 Kohle

Die Baureihe 01.5 der DR wurde dem Reko-Programm der Deutschen Reichsbahn unterzogen, weshalb es opportun ist, den Begriff der Rekolok zu erläutern. Die Deutsche Reichsbahn bezeichnet als Rekolokomotiven diejenigen Baureihen, die im Rahmen eines fest umrissenen Rekonstruktionsprogrammes umgebaut wurden.

Hauptkennzeichen dieser Lokomotiven ist die Ausrüstung mit neuen geschweißten Kesseln, die zum Zwecke der Leistungssteigerung eine wesentlich höhere spezifische Heizflächenbelastbarkeit als die Wagner-Kessel der Einheitslokomotiven erhielten. War die Heizflächenbelastbarkeit der Einheitslokomotiven der Baureihe 01 mit 57 kg/m² festgesetzt, so konnten die Kessel der Rekolokomotiven mit 70 bis 75 kg/m² belastet werden. Neben dieser Ausrüstung mit leistungsstarken. hochbelastbaren Kesseln erfuhren die Rekoloks noch eine Reihe anderer baulicher Veränderungen, die aber für das Reko-Programm nicht unbedingt typisch sind.

Alle anderen baulichen Veränderungen an den verschiedenen Lokomotivbaureihen, die nur dem Zwecke der Modernisierung, nicht der Steigerung der spezifischen Heizflächenbelastbarkeit. dienten, wurden bei der DR wie auch schon vorher bei der DRG als Umbauten bezeichnet. Bei der DB sprach man allgemein nur von Neubaukesseln. Lediglich bzw. nur auf Ölhauptfeuerung (BR 95.0) oder Kohlenstaubfeuerung(52.0 und BR 44) umgebaute Lokomotiven sind bei der DR noch keine Rekoloks. Soviel zur Begriffserklärung.

Im ursprünglichen Neubauprogramm der DR war u. a. eine 2’ C 1’ h3-Schnellzuglokomotive mit Kohlenstaubfeuerung vorgesehen, die Baureihe 01.20, die die Nachfolge der BR 01.0 (2’C 1’ h3) antreten sollte. Von den Drillingsloks der Einheitsbaureihe war bekanntlich nach dem Kriege keine Maschine zur DR gekommen. Diese ursprünglich sogar als Vierzylinder-Verbund-Maschine geplante Baureihe 01.20 wurde jedoch nicht ausgeführt, so da8 die DR für längere Zeit mit dem vorhandenen Bestand an 01-Lokomotiven auskommen mußte.

Bei Kriegsende verfügte die DR über 70 Lokomotiven der Baureihe 01, von denen aber einige bereits wegen Betriebsuntauglichkeit ausmusterungsreif waren. Um für den hochwertigen Schnellzugdienst eine leistungsfähige Maschine zur Verfügung zu haben, entschloß man sich dort, 35 Maschinen der Baureihe 01 in das Rekonstruktionsprogramm aufzunehmen. Es kamen dabei ausschließlich Lokomotiven der verbesserten Ausführung (ab 01 102) mit 1.000 mm Drehgestellrädern und Scherenbremsen in Betracht. Entgegen der ursprünglichen Absicht, die Maschinen nur neu zu bekesseln, mußte das Rekoprcgramm nach Begutachtung des Gesamtzustandes der Lokomotiven erheblich erweitert werden. Im einzelnen wurden folgende Umbauten bzw. Veränderungen vorgenommen:
Rahmen: Weil die Zylinderpaßschraubenbohrungen des Rahmens das Werkgrenzmaß erreicht hatten, wurde der Rahmen in diesem Teil neu angeschuht und zugleich verlängert, um die Pumpen günstig unterbringen zu können. Der Abstand zwischen der 1. Laufachse und den Puffertellern vergrößerte sich von 1.840 mm auf 2.250 mm. An einem neu entwickelten Pumpenträger wurde rechts die Doppelverbundluftpumpe und links die Mischvorwärmerpumpe (Bauart BBW, Typ VMP 15-20, letztere bei der DB völlig unbekannt) vor den Zylindern aufgehängt. Die Anpaßarbeiten für den neuen Kessel erfolgten ebenfalls am Rahmen. So wurden ein neuer Rauchkammer- und ein neuer Stehkesselträger eingebaut.
Boxpokrad und Umlaufschürze: Obwohl die Rekolokomotive der BR 01.5 der Deutschen Reichsbahn noch eine recht junge Baureihe ist (die erste Rekolokomotive wurde am 30. April 1962 abgenommen), gab es doch schon eine Reihe von Änderungen, die sich vor allem auf das Erscheinungsbild der Maschine auswirkten. Es soll deshalb hier die Rede von den Boxpokradsätzen und den Umlaufschürzen sein. Weil es keine amtlichen Unterlagen und Veröffentlichungen über die BR 01.5 gibt (es fehlen Beschreibungen und Versuchsberichte), Presseveröffentlichungen nur spärlich erschienen, blühten die Mutmaßungen und Spekulationen.

Speichen- und Boxpokradsätze: Die Konstruktionszeichnungen sahen nur den bekannten Speichenradsatz in unveränderter Form vor. Inzwischen erreichten aber die Speichenradsätze mehr und mehr die Verschleißgrenze, was sich durch eine zunehmende Zahl von Speichenbrüchen bemerkbar machte, und zwar bei Treib- und Kuppelrädern. Es kam die Idee auf, das aus den USA und der UdSSR her bekannte Boxpokrad zu verwenden. Diese Doppelscheibenhohl-Konstruktion ist zur Aufnahme hoher Achslasten bei großen Raddurchmessern bestimmt und wurde von der VES-M Halle entwickelt. Dieses Rad kann Achslasten bis zu 30 t und mehr aufnehmen. Für die 01.5 mit nur 20 t Achslast hätten jedoch neue Speichenradsätze den Zweck ebenso voll erfüllt. Ganz offensichtlich wollten die Schöpfer der 01.5 am Ende der Dampftraktion noch einen besonderen Akzent setzen. So wurden im VEB Radsatzwerk Ilfenburg (Harz) kurzfristig je ein Treib- und Kuppel-Boxpokradsatz entwickelt und im VEB Stahl-Walzwerk Gröditz gegossen.

Baumusterlok für die Boxpokradsätze war die 01.504. Anschließend wurden 10 komplette Radsätze in Serie gefertigt und unter die Lokomotiven 01 509 bis 01 518 gebaut. Bereits die 01 509 zeigte so schlechte Laufeigenschaften. daß man sie gleich nach der Rekonstruktion im damals meßtechnisch führenden RAW „Wilhelm Pieck” Karl-Marx-Stadt voll vermessen mußte. Der Boxpokradsatz – so zeigte sich – war richtig berechnet worden, aber unzulässige Vereinfachungen an den Gußformen, die von der Gießerei eigenmächtig vorgenommen wurden, führten zu unruhigem Lauf und waren die Ursache dafür, daß die Boxpokradsätze bei der 01.5 kein Erfolg wurden. Man zog die Lehren aus diesem Experiment und rüstete alle folgenden Maschinen, ab 01 519 bis 01 535 (also Lokomotiven, die bereits bei der Rekonstruktion Ölhauptfeuerung erhalten haben) mit neuen, verstärkten Speichenradsätzen aus. Das neue Speichenrad ist äußerlich an den größeren „Schwimmhäuten”, den stärkeren Speichen und an der mehrkugelförmigen Ausbildung der Kurbelzapfensitze leicht erkennbar. Ein Tausch der Boxpokradsätze erfolgte nur unter den Lokomotiven 01 501 bis 01 518. Maschinen ab den Betriebsnummern 01 519 sind nie mit Boxpokradsätzen gelaufen. Nach und nach erhielten alle Maschinen wieder Speichenradsätze. Die 01 503 vom Bw Pasewalk war die letzte 01.5 mit Boxpokrädern. Die vorletzte Maschine war die 01 507, die aber bereits 1975 wieder Speichenräder erhielt. Allgemein sei noch anzumerken, da8 statt einer Drehgestellverstärkung, die erforderlich wurde, gleich eine Neukonstruktion in Schweißausführung, die auch bei Maschinen mit 850 mm Drehgestellrädern teilweise eingebaut wurden (01 014. 01 036 u. a.), vorgenommen worden ist.

Umlaufschürzen: Die 400 mm breiten Umlaufschürzen erhielten nur die Maschinen, die im Zuge der Rekonstruktion von RAW Meiningen Boxpokradsätze erhalten hatten. Baumusterlok war auch hier die 01 504, die von der VES-M Halle (S.) zusätzlich (für Fotoaufnahmen) einen 300 mm breiten, weißen Farbstreifen erhalten hatte, der von den Umlaufschürzen über die Führerhaus-Seitenwände und den Tender führte. Die Umlaufschürzen erfüllten keinen technischen Zweck, sondern sollten, um den Gesamteindruck zu wahren, einen optischen Ausgleich zwischen dem plumpen Boxpokradsatz und dem Kessel herstellen. Um abgeschleudertes Öl von den Führerhaus-Stirnfenstern fernzuhalten, waren die Schürzen zu schmal. Außerdem waren die Stirnfenster durch die Windstauschuten gut geschützt. Mit dem Austausch der Boxpokradsätze gegen Speichenräder entfielen auch die Umlaufschürzen, die den ohnehin lauten Geräuschpegel der 01.55 noch negativ beeinflußt hatten.

Triebwerk und Steuerung: Die Zylinder der Ursprungsausführung waren abgenutzt und mußten durch neue ersetzt werden. Die Zylinder wurden neu konstruiert und erhielten Dampfkanäle mit günstigeren Strömungsverhältnissen, besonders für den Abdampf. Ebenso wurden alle Teile der inneren und äußeren Steuerung erneuert und Kolbenschieber der Bauart Trofimoff eingebaut. Diese Schieberbauart hatte bessere Leerlaufeigenschaften als die Schieber der Bauarten Nikolai & bzw. Karl Schulz.

Kessel: Für den neuen Kessel wurden von der VES-M Halle eine Vielzahl von Varianten durchgerechnet. Man entschied sich schließlich für einen Kessel, der dem Ursprungskessel im Gewicht nahezu gleich kam, eine Verbrennungskammer besaß und spezifisch hoch belastbar war. Die Herstellung der Kessel erfolgte im RAW Halberstadt. Um den für die vergrößerte Strahlungsheizfläche notwendigen Wasserzulauf zu sichern, wurde der hintere Kesselschuß am Kesselbauch konisch erweitert. Das ist übrigens ein Merkmal aller DR-Rekokessel sowie auch beim DB-Neubau der BR 23. Die Kesselspeisung erfolgte durch eine Dampfstrahlpumpe üblicher Bauart und durch die Mischvorwärmeranlage Bauart IfS/DR mit Kolbenverbundmischpumpe VMP 15-20. Die hohe stündliche Dampfleistung des Kessels, die jene des Ursprungskessels um mehr als 2 t/h übertraf, erforderte den Einbau grö8erer Sicherheitsventile. Verhandlungen der DR mit Henschel über Lieferung der Hochleistungsventile Bauart Ackermann-Henschel (80 mm i. W.) führten nicht zum Erfolg, so daß die DR kurzentschlossen 3 Sicherheitsventile Bauart Ackermann mit 60 mm i. W. in den Scheitel der Feuerbüchse kurz vor der Rohrwand einbaute.

Der Rekokessel der 01.5 lieferte über 2,5 t/h Dampf mehr als der alte 01-Kessel und übertraf auch den DB-Hochleistungskessel noch um mehr als 2 t/h. Der DR-Kessel ist, bzw. war somit der leistungsfähigste deutsche 01-Kessel. Der Rekokessel erhielt die bei der DR übliche einstufige Mischvorwärmeranlage. deren Mischkasten in der Rauchkammer eingebaut ist. Nach Versuchen mit Heißdampfreglern bei den Neubau-Tenderlokomotiven 65.10 und 83.10 war man wieder zum Naßdampfregler zurückgekehrt und behielt diese Reglerbauart auch bei der 01.5 bei. Lediglich die Bedienung wurde, wie bei allen Rekoloks der DR, auf Seitenzug umgestellt. Charakteristisches Kennzeichen der 01.5 ist u. a. die keglige Rauchkammertür (ohne Zentralverschluß und mit eingebautem dritten Spitzenlicht), wie sie früher bei bayrischen und sächsischen Länderbahnlokomotiven üblich war. Leider sind die Rauchkammer-Türen bei einigen Maschinen heute schon verschlissen und mußten. Da eine Neufertigung nicht mehr möglich ist, gegen solche der Einheitsbauart getauscht werden. Unter Ausnutzung des Umgrenzungsprofiles II wurde der Kessel höher gelegt (3.150 mm über SOK) ,was für den späteren Einbau der Ölhauptfeuerung vorteilhaft war. Weiteres Merkmal der DR-Rekolokomotiven und so auch der 01.5 ist der am Rahmen befestigte Aschkasten Bauart Stühren und der ebenfalls am Rahmen befestigte Steuerbock, der somit von der thermischen Dehnung des Kessels unberührt bleibt.

Sonstige Ausrüstung: Alle rekonstruierten 01-Lokomotiven erhielten neue, geschweißte Führerhäuser mit Lüftungsaufsatz und aufschiebbarem Oberlichtfenster. Die Kesselaufbauten verschwanden hinter einer Verkleidung, die meistens vom Mischkasten (in der Rauchkammer) bis zum Führerhaus reichte. Die Verkleidung verdeckte den Mischkasten, den Schornstein, beide Sandkästen, den Dampfdom und die drei Ackermann-Ventile. Als im Mai 1962 die 01 174 als 01 501 erschien, war sie versuchsweise mit einer neuen Form von Windleitblechen ausgerüstet. Diese „Fledermausohren”. wie die Bleche scherzhaft genannt wurden, bewährten sich nicht. Das Führerhaus verqualmte, dem Personal war die Streckensicht erschwert. Die Bleche wurden bald entfernt und gegen normale Witte-Bleche mit abgeschrägter vorderer Oberkante ersetzt. Die Umlaufschürzen. mit denen die Lokomotiven im RAW Meiningen ausgestattet wurden, sollten den massiven Eindruck der Boxpok-Radsätze mindern. Außerdem verdecken sie die unter dem Umlaufblech aufgehängten Hauptluftbehälter. Bis zur 01 503 lagen die Hauptluftbehälter wie bei der Baureihe 03 quer auf dem Barrenrahmen. Weil es aber Schwierigkeiten beim Ansetzen der Schieberbuchsen-Ausbohrvorrichtung gab, legte man ab 01 505 die Hauptluftbehälter unter den Umlauf. Vibrationsschäden am Umlaufblech zwangen dazu, die Hauptluftbehälter wieder – quer auf dem Rahmen – vor die 1. Kuppelachse zu montieren. Die ursprünglich angebrachten Umlaufschürzen wurden bei allen Maschinen nachträglich entfernt. Die endgültige Form der Reko-01 war mit der 01 504 gefunden und wurde ab der 01 508 praktiziert.

Die 01 504 kam als erste mit Boxpok-Radsätzen. neuer Tieftonpfeife und Bremsbauart Kssbr. Die 01 504 erhielt auch als einzige Maschine versuchsweise einen Giesl-Flachejektor. Dr. Giesl-Gieslingen, der die Maschine in der VES-M Halle besichtigte, riet aber vom weiteren Einbau der Ejektoren ab, weil bei diesem ausgezeichneten Kessel auch sein Flachejektor keine Verbesserungen mehr bringen konnte. Die Baureihe 01.5 ist übrigens nie vor dem Meßwagen der VES-M Halle gelaufen. Es gibt also von dieser Baureihe keine Versuchsberichte und keine Leistungsdiagramme. Lauftechnisch war die 01.5 nach Aussagen des verschiedenen Lokpersonals der Altbau-01 unterlegen. Man lobte zwar den außerordentlich verdampfungsfreundlichen Kessel, der vor allem bei ölgefeuerten Maschinen dem Heizer ein angenehmes Leben bot, doch schien das Höherlegen des Kessels der Laufruhe der Maschinen abträglich zu sein.

Ab 01 519 wurden die Maschinen gleich bei der Rekonstruktion im RAW Meiningen mit Ölhauptfeuerung ausgerüstet. Von 01 519 bis 01 535 haben alle Maschinen diese Feuerungsart: die anderen erhielten sie z. T. nachträglich. Rostfeuerung behielten die Maschinen 01 508, 511, 512, 514, 515, 516 und 518. Die ölgefeuerten Maschinen waren in den Bw Wittenberge und Erfurt P beheimatet. Mit ihnen wurden die Interzonenzüge nach Hamburg-Altana und Bebra bespannt. Zuerst fiel die Leistung nach Bebra (Winterfahrplan 1973/74) dem Traktionswechsel zum Opfer, und die Wittenberger Maschinen fuhren-bis auch diese Leistung eingestellt wurde – nur noch bis Büchen. Die Erfurter Maschinen wurden nach Saalfeld (01 501. 519. 520. 522, 529, 531, 532, 533), nach Pasewalk (01 503, 507, 530) und nach Rostock (01 523, 526, 528) umbeheimatet. Die Lokomotiven waren bis Anfang der 1990er Jahre im Einsatz.  Mindestens fünf Lokomotiven sind der Nachwelt erhalten geblieben.


Modellvorstellung

Die lange Firmentradition von Piko, selbst zu DDR-Zeiten wurden Modellbahnen produziert, war Grund genug, die Baureihe 01.5 der Deutschen Reichsbahn im Modell umzusetzen. Die ersten Modellausführungen reichen in die zweite Hälfte der 1970er Jahre zurück. Zu Beginn des neuen Jahrtausends wurde eine neue Serie der 01.5 aufgelegt, welcher weitere Modelle folgten. Im Rahmen der Neuheitenschau 2016 wurde ein weiteres Modell einer 01.5 mit Boxpock-Räder und Ölfeuerung zum Sonderpreis von  € 219,99 für das Gleichstrombahner mit der Artiklenummer 50107 feilgeboten. Die Wechselstromausführung 50407 kostet € 239,99.

Verpackung

Die Modelle der 01.5 werden in einer soliden Verpackung ausgeliefert. In der zweifachen Kartonverpackung liegt das Modell in einem ausgehöhlten Styroporkern, wobei die Lokomotive und der Tender getrennt eingelagert sind. Die Modelle sind mittels einer Plastikfolie umgeben und können somit leicht herausgezogen werden. Unter der Styroporeinlage befinden sich verschiedene Unterlagen wie die Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt, eine Garantieurkunde, Sicherheitshinweise und sonstiges Prospektmaterial. Ein Zurüstbeutel mit Tenderleitern, Handräder, Bremsschläuchen und Trittstufen sowie selbst aufzubringender Warnpfeile liegen extra bei.

Technik

Der Antrieb der Dampflok ist im Tendergehäuse untergebracht. Als Verbindung zwischen Lok- und Tenderteil dient eine freistehende Platinenführung. Der vorstehende Teil am Führerstandsende muß in die entsprechende Öffnung beim Tender hineingeschoben werden. Das Laufwerk der Lok ist antriebslos, die Kuppelachsen lassen sich allesamt durchdrehen. Der Lokkessel ist mittels einer Zentralschraube auf der Höhe Zylinder, zweite Vorlaufachse befestigt.

Das Tendergehäuse läßt sich durch seitliches Auseinanderspreitzen und anschließenden Hochziehen abnehmen. Der Motor verfügt auf der Seite zum Führerstand über eine Schwungmasse, zur Tenderrückwand hin ist eine Schnecke auf der Welle aufgesetzt, über die der Antrieb auf die hinteren drei Tenderachsen erfolgt. Diese Achsen verfügen über beidseitige Haftreifen.

Die Lok hat keine Kurzkupplungskulisse, jedoch befindet sich an der Rückseite ein NEM-Schacht. Dafür ist die 01.5 mit einer achtpoligen Schnittstelle ausgestattet.

Fahrverhalten

Das Eigengewicht der 01.5 beträgt 426 Gramm. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 130 km/h vorwärts und 50 km/h rückwärts. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 131 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit fast ident, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist sie um ca. 29 % zu niedrig.

Optik

Man sieht der Konstruktion an, daß diese schon einige Jahre alt ist. Aber dennoch ist die Modellumsetzung für damalige Verhältnisse noch immer gelungen, wiewohl Modellausführungen vergleichbarer Mitbewerber schon mehr Detailverliebtheit an den Tag legen. Frei stehende Teile stellen bei diesem Modell eine Seltenheit dar, insgesamt hinterläßt das Modell einen eher plastikmäßigen Eindruck, wie auch die Speichen der Räder. Das Gestänge ist ansonsten filigran ausgeführt, ebenso die Tenderdrehgestelle.

Farbgebung und Beschriftung

Die schwarze bzw. rote Lackierung geben keinen Grund zur Beanstandung. Das Modell ist sauber bedruckt. Die Anschriften sind gut leserlich. Die 01 508 gehört zum Bw Wittenberge der Rbd Schwerin. Das Revisionsdatum stammt vom 18.12.68.

Beleuchtung

Das Modell wird mit Glühlampen beleuchtet; fahrtrichtungsabhängiger Lichtwechsel.


Bilder


Modellvorstellung 50108

Drei Jahre nach der letzten Auflage eines Modells der DR 01.5 ist die kohlegefeuerte 01.5 mit Computernummer ausgeliefert worden. Die aktuelle Modellvariante ist als 01 1512-1 angeschrieben. Die DR-Schnellzuglok wird in zwei Modellausführungen aufgelegt, und zwar als Gleichstrom-Modell unter der Artikelnummer 50108 zum UVP von € 219,99 bzw. als Wechselstrom-Modell unter der Artikelnummer 50408 zum UVP von € 239,99. Die technischen sowie die optischen Ausführungen entsprechen den obigen Angaben. Die Lok ist beim Bw Osb der Rbd Berlin beheimatet. Die letzte Untersuchung erfolgte in Meiningen am 08.10.1968.


Bilder