EL 18 der NSB – Roco 73428

Die Norwegischen Staatsbahnen haben im September 1994 nach einer internationalen Ausschreibung den Auftrag über 22 neue Universallokomotiven an den Bestbieter vergeben. Als Bestbieter ging die SLM und ABB mit dem Lokkonzept der Re 460/Re 465 hervor. Die 22 Lokomotiven wurden zwischen 1996 und 1997 als EL 18 2241 bis 2262 in rotbraun/schwarzer Lackierung in Betrieb genommen und sind für eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h bei 5,4 MW Dauerleistung zugelassen. Der mechanische Teil entstammt von der Re 460, der elektrische Teil wurde von der BLS Re 465 übernommen. Allerdings wurden die Lokomotiven klimatisch an die skandinavischen Witterungsverhältnisse angepaßt.


Modellvorstellung

Es liegt auf der Hand, nachdem die SBB Re 460 und die BLS Re 465 bereits als Modell realisiert wurden, auch die artverwandten Fahrzeuge dieser schweizer Triebfahrzeugtype bei ausländischen Bahnverwaltungen im Modell umzusetzen. Bisher wurde das Vorbild nur zweimal unter der selben Artikelnummer 63503 aufgelegt, und zwar die EL 18.2243 als Neuheit 1997 und die EL 18.2248 als Neuheit 2008.

Als Neuheit 2818 werden zwei Ausführung der EL 18 im aktuellen Design und in der Epoche VI-Beschriftung angekündigt, vorgestellt wird die NSB EL 18 2257 mit der vollständigen Lokanschrift 91 76 0118 257-4. Die Werbelok gelangt unter den Artikelnummern 73428 (analoge Gleichstromvariante) bzw. 73429/79429 (digitales Soundmodell für Gleich- und Wechselstrom) in den Fachhandel. Die Modelle waren zu einem UVP von € 229,– bzw. € 304,– angekündigt. Eine nachträglich durchgeführte Preissenkung ließ den UVP auf € 199,– bzw. € 269,– fallen.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der alten Styroporverpackung von Roco, umhüllt von zwei Überkartons. Der aktuellen Farb- und Bedruckungsvariante liegt eine Betriebsbeschreibung, ein Ersatzteilblatt und drei Zurüstbeutel bei.

Technik

Roco legte bereits bei seiner Neukonstruktion vor mehr als 20 Jahren ein solide umgesetzes Modell vor, dessen technischen Komponenten aus dem Mittelmotor mit Schwungmasse, den beidseitigen Kardanwellen und den Schnecken-/Stirnradgetriebe bestehen. Angetrieben werden alle vier Achsen, die auch für die Stromversorgung herangezogen werden. Die vierte Achse ist beidseitig mit Haftreifen versehen. In den frontseitigen Drehgestellenden befinden sich Kurzkupplungsschächte nach NEM 362.

Die besondere Fahrzeugkonstruktion mit den tief nach unten gezogenen Schürzen erfordert bei dem vollständig aus Kunststoff gefertigen Chassis eine alternative Befestigungsmethode. Diese Funktion übernehmen anstatt der Rastnasen die vier Puffer. Das Gehäuse läßt sich nach dem Herausziehen problemlos hochziehen.

Die Fahrzeugplatine wurde gegenüber der Erstausführungen und entgegen den Angaben im Neuheitenblatt modifiziert und ist mit einer 22poligen PluX22-Schnittstelle samt Brückenstecker versehen. Daneben befindet sich eine zweireihige Kippleiste zur Definition der vier möglichen, schaltbaren Lichtfunktionen.

Fahrverhalten

Das hohe Eigengewicht von 527 Gramm verleiht der Lok ein absolut günstiges Fahrverhalten sowie auch hervorragende Zugkräfte. Die Höchstgeschwindigkeit beim Vorbild beträgt 230 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 159 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 20 % zu langsam und nach dem NEM-Wert (+ 30 %) um ca. 50 % zu langsam. Der Bremsauslauf beträgt drei Loklängen.

Optik

Moderne Fahrzeugkonstruktionen können sich auch in zeitloser Eleganz niederschlagen, wie dies bei der Grundtype der Re 460/465 mit seinen Rundungen der Fall ist. Die vorliegende Konstruktion kann sich in seiner Detaillierung und in den korrekten Proportionen absolut sehen lassen.

Das Modell weist zahlreiche Gravuren am Lokkasten auf, ebenso sind die Dachlüfter und Dachaufbauten korrekt wieder gegeben, wie auch die Ausnehmungen für die Stromabnehmer. Die Sicken des Lokkastens sind gut getroffen, wie auch die Frontpartie mit den Ausnehmungen für die aus Draht hergestellten Haltegriffe, die eingeklippst werden, aber auch die Stirnfront mit der bündig eingesetzten Panoramascheibe samt angespritzer Scheibenwischer sowie der übrigen Lichteinsätze. Nur die frontseitigen Rangierergriffe liegen dem Modell als Zurüstteile im ersten Zurüstbeutel bei und sind vom Kunden in die dafür vorgesehenen Löcher einzusetzen. Der zweite Zurüstbeutel enthält zwei breitere Paletten für den Stromabnehmerbetrieb auf Anlage.

Die Drehgestelle bzw. Drehgestellblenden sind zwar durch die weit nach unten gezogenen Seitenschürzen verdeckt, wurden aber zwischenzeitlich auch vollständig nachgebildet, indem auch die Mg-Bremse zwischen den Achsen nachgebildet ist. Wer das Modell als Vitrinenmodell verwenden möchte, kann die Bahnräumer gegen die verschlossene Form, die im dritten Zurüstbeutel enthalten sind, austauschen. Die Bodenplatte weist weitere Nachbildungen auf. In den Dachmulden sind die bekannten Stromabnehmer der Bauart Schunk montiert.

Farbgebung und Beschriftung

Die silberne Lackierung läßt die Lok sehr elegant erscheinen. Die Trennkanten sind sauber umgesetzt, ebenso die sehr aufwendige Seitenbedruckung auf der gesickten Seitenwand der Lokomotive, auf welcher zwei unterschiedliche Motive gezeigt werden. Selbst die Lokanschriften bestechen durch ihre tadellose Umsetzung. Die vollständige Loknummer wurde bereits oben erwähnt. Es ist kein Revisionsdatum vorhanden.

Beleuchtung

Das Beleuchtungskonzept der Re 460 schließt ebenfalls an aktuelle Entwicklungen an. Warmweiße und rote Leuchtdioden sorgen für den Lichtwechsel nach Schweizer Vorbild. Das Spitzenlicht wird durch drei warmweisse, das Schlusslicht durch zwei rote LED dargestellt, die fahrtrichtungsabhängig leuchten.


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