Trix 25860: SBB/OeBB-Triebwagen

Die SBB nahmen in den Jahren 1936 bis 1938 eine Serie von fünf baugleichen Triebwagen in Betrieb. Sie unterscheiden sich in den Hauptabmessungen im Bereich der Länge, des Gesamtgewichtes und in der Sitzplatzanzahl, die auf 66 erhöht worden ist sowie in der Fahrzeugabstützung mittels Wiegebalken. Die Triebwagen erhielten bei der Ablieferung die Nummern Cle 2/4 203 – 205, 202 und 207. Alle Triebwagen erfuhren während ihrer ca. 30 jährigen Einsatzdauer zahlreiche Veränderungen. Die nennenswerteste ist der Einbau normaler Puffer, die Zug- und Stoßeinrichtung. Damit konnten die Triebwagen erstmals auch Güterwagen mitschleppen. Die rein als 2. Klasse Triebwagen konzipierten „Rote Pfeile“ wurden in den Jahren 1966 – 1968 außer Dienst gestellt. Der RBe 2/4 1007 wurde an die OeBB verkauft. Darüber hinaus beschaffte die SBB den sog. „Jura-Pfeil“ RBe 2/4 1010. Er unterscheidet sich markant im optischen Erscheinungsbild, indem die Führerstand verjüngt und ohne Vorbau zusammenlaufen. Weitere Unterschiede betreffen die Hauptkenndaten dieses nur im Jura-Gebiet (Neuchâtel – La Chaux-de-Fonds – Le Locle bzw. Biel) eingesetzten Triebwagens. Der Jura-Pfeil wurde 1978 abgebrochen und war zuletzt im Depot Rorschach im Einsatz.


Modellvorstellung

Die Oensingen-Balsthal-Bahn (OeBB) feierte 2024 das 125jährige Bestehen, welches auch zu verschiedene Feierlichkeiten genutzt wurde. Die kleine Bahngesellschaft verfügt über einen der ehemaligen „Roten Pfeile“ der SBB, der dort als Museumsfahrzeug in purpurroter Farbgebung im Einsatz steht. Märklin/Trix hat das Jubiläum der OeBB zum Anlaß genommen, dieses Fahrzeug als H0-Modell auf dem letzten Stand der Technik auf den Markt zu bringen. Neben der Gleichstrom-Ausführung von Trix wird es als Dreileiter-Wechselstrom-Fahrzeug unter der Artikelnummer 38860 bei Märklin geführt. Der UVP beträgt € 429,–.

Verpackung

Die Auslieferung erfolgt in der bekannten Kartonverpackung des Herstellers. Nach dem Abzug des Kartonschubers wird die stabile Plastikverpackung zugänglich. Diese Blisterverpackung ist nochmals in einem Plastikschuber geschoben und dient als Transportsicherung. Dem Modell liegt kein Zurüstbeutel bei, allerdings findet sich zwischen den Plastikschubern ein Naßschiebeschildersatz mit verschiedenen Zuglaufschildern (Teil-Nr. 397579), die am Modell angebracht werden können. Das Modell ist in der Blisterverpackung wiederum mit einem weißen Filzstück belegt, welche als Transport- bzw. Scheuerschutz dienen. Sämtliche Betriebsanleitungen bzw. Beschreibungen und die Garantieurkunde sind in der extra eingesetzten Kartonhülle der Umverpackung abgelegt bzw. darin eingeschoben.

Technik

Es ist heute Standard, eine freie Sicht in das Fahrzeuginnere oder in den Fahrgastraum zu haben. Somit ist es erforderlich, die Antriebskomponenten oder sonstige Bauteile des technischen Teils entsprechend im Fahrzeug in kaschierter Form unterzubringen. Alle diese Teile befinden sich im Fahrzeugboden unter der Bauteil der Inneneinrichtung bzw. des Fahrgastraumes.

Die Antriebskomponenten sind unter der Führerstandsseite ohne Stromabnehmer platziert. An der Rückseite ist eine kleine Schwungmasse montiert. Die Kraftübertragung erfolgt über eine Kardanwelle direkt in das vordere Drehgestell in das Zahnradgetriebe. Hierbei ist die hintere Achse einseitig mit einem Haftreifen belegt. Das andere Drehgestell ist antriebslos, jedoch ist auf dieser Fahrzeugseite auf Bodenniveau die Zentralplatine angeordnet. Die integrierte Schnittstelle ist an der Unterseite vorgesehen.

Das Metallgehäuse ist über vier an der Bodenplatte befindlichen Schrauben befestigt. Beim Abnehmen des Gehäuses ist darauf zu achten, daß zwischen Gehäuseteil und Chassis eine Kabelverbindung existiert. Diese ist mit dem Stromabnehmer und der Innenbeleuchtung verbunden. Der Modellbahner kann dabei selbst entscheiden, die Stromabnehmer vom Gleis oder über den Stromabnehmer zu wählen. In der Bodenplatte ist ein entsprechender Umschalter (Kippschalter) vorgesehen.

Fahrverhalten

Die Neukonstruktion weist ein Eigengewicht von 479 Gramm auf. Das Fahrverhalten des Triebwagens ist tadellos. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 125 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom werfen eine Modellgeschwindigkeit von ca. 76 km/h aus. Demzufolge ist das Modell gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 39 % zu langsam, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – um ca. 69 % zu langsam.

Optik

Das Modell verfügt wie bei Märklin/Trix üblich über ein Metallgehäuse, welches über sehr viele Details verfügt. Der erste Blick auf das Dach zeigt dabei mehrere Dachfelder mit entsprechenden Lamellenanreihungen sowie die verschiedenen Dachfelder, die von Nietverbindungen umrandet sind. Der Stromabnehmer ist auf Konsolen montiert, wobei die Dachleitung in oranger Farbgebung ausgeführt ist und auf frei stehenden Isolatoren eingesetzt ist. Der Stromabnehmer ist robust ausgeführt, um auch für den Oberleitungsbetrieb geeignet zu sein.

Die vielen Rundungen am Wagenkasten machten es nicht gerade leicht, das Vorbild ideal umzusehen. Eine kleine Abweichung genügt schon, um den Gesamteindruck nachhaltig zu beeinträchtigen. Auf der Oberfläche sind verschiedene Deckleisten angraviert, bei den Vorbauten wurden auch noch unterschiedliche Seitenlüfter und Wartungsdeckel umgesetzt. Die Griffstangen aus Metall sind erhaben in das Modell eingesetzt.

Der Fahrgastraum gestattet einen freien Blick durch das Modell, wobei auch die Inneneinrichtung weitgehendst umgesetzt ist. Die Fenster sind flächenbündig eingesetzt, aufwendiger gestaltete sich die abgerundete Frontverglasung der Führerstände, indem die zierlichen Fensterstege auch nachgebildet wurden.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell fällt allein schon durch die purpurrote Farbgebung des Lokkastens auf. Das Dach und die Fahrgasttüren sind silbern lackiert, währenddessen der Fahrzeugrahmen grau lackiert ist. Die Griffstangen sind ebenfalls silbern ausgeführt. Das Modell verfügt über verschiedene Fahrzeuganschriften. Zum einen ist noch die alte Betriebsnummer mit RCe 2/4 607 bei Dienststellung zu lesen, unter den Einstiegstüren findet sich die aktuelle Betriebsnummer mit den Angaben 94 85 7591 007-0 CH-OeBBH, wobei das Museumsfahrzeug noch als Eigentumsanschriften „SBB – CFF“ an den Seitenwänden trägt. Im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten mit R1 BTH 09.04.23.

Beleuchtung

Der Nostalgietriebwagen ist mit wartungsarmen warmweißen und rote LED bestückt. Der Lichtwechsel erfolgt Fahrtrichtungsabhängig. Mit dem Digitaldecoder sind auch die unterschiedlichen Lichtsignale steuerbar. Das Modell verfügt grundsätzlich über eine Innenbeleuchtung. Im Digitalbetrieb sind noch weitere Funktionen möglich.


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