EJ-Extra 1/2016: Gotthardbahn – zwischen gestern und morgen

Die Gotthardbahn zählt zu den besonderen Alpenbahnen Europas und reiht sich nahtlos in eine Reihe wichtiger Alpenquerungen wie dem Lötschberg, dem Brenner, dem Tauern oder der Semmeringbahn ein, wobei die Gotthardregion in der Schweiz aufgrund seiner Lage eine besondere Position einnimmt. Die Region war schon frühgeschichtlich als Transportweg von Bedeutung, witterungsssichere Verbindungen wurden jedoch erst in der Neuzeit geschaffen, währenddessen der Bau der Gotthardbahn als Höhepunkt der verkehrsmäßigen Erschließung anzusehen ist. Die Region entwickelte sich seither als wichtige Alpentransversale im internationelen Personen- und Güterverkehr. Bei der atemberaubenden Trassenführung lehnte man sich schon damals auf bewährte Entwicklungen im Ausland an und bediente sich dabei großzügig des Baus von Kehrschleifen und Kehrtunnels sowohl nord- als auch südseits des Gottardo. Mehr als ein Jahrhundert später bezwangen die Bahnbauer den Gotthard erneut und bohrten sich mitten durch das Gestein, um den längsten Eisenbahntunnel der Welt zu realisieren. Die Fertigstellung dieser neuen Hochleistungstrasse bei bis zu knapp 2.900 unter Tage war für die Schweiz Grund genug, der ganzen Welt vorzuzeigen, wie ein kleines Land inmitten der Alpen große Meisterleistungen vollbringt.

Die Eröffnung des Gotthardbasistunnels sowie die einsetzende Umlenkung des Eisenbahnverkehres durch das neue Bauwerk sind der Grund für die Erstellung dieser neuen Publikation. Unter dem Titel „Gotthardbahn – zwischen gestern und morgen“ wird diese Bahnlinie in ihrer gesamten Chronologie betrachtet, wobei gerade bei der Entstehungsgeschichte ein Schwerpunkt in der Dampftraktion gelegt wird, um dann die markantesten Meilensteine der elektrischen Traktion mit den bekanntesten Konstruktionen wie der Krokodile, der stärksten E-Loks der Welt (Ae 8/14) oder der Gotthardlok Ae 6/6 fortzusetzen. Das Betriebsgeschehen wird in der vorliegenden Publikation ebenfalls vielseitig präsentiert, wobei auch die Einflüsse des Open Access unverkennbar sind. Der letzte Schwerpunkt liegt in der Darstellung des schnellen Triebwagenverkehres (mit Neigetechnik) über den Gotthard sowie auch in der Beschreibung des neuen Meisterwerkes aller Eisenbahnbauten, dem Gotthardbasistunnel. Ein abschließendes Kapitel umreißt in Kürze noch die nördliche Zulaufstrecke, währenddessen jene im Süden leider keiner näheren Würdigung unterzogen wurde.

Das Bildmaterial entspricht den bekannten Qualitätskritierien des Verlages. Große, doppelseitige Farbaufnahmen vermischen sich mit historischen und alltäglichen Motiven entlang dieser wichtigen Alpentransversale. Dem Sonderheft liegt noch eine DVD zum „Wilhelm Tell Express“ mit einer Laufzeit von 52 Minuten bei.


Allgemeine Infos:
Verlag: VGB Verlagsgruppe Bahn
Autor: Beat Moser u. a.
Buchhülle: Paperback
Umfang: 116 Seiten/ DIN A4
Fotos: 159
Grafiken/Pläne: 9
ISBN: 978-3-89610-668-1
Verkaufspreis: € 15,– [D]/€ 16,50 [A]