DB-Baureihe VT 628.4: Liliput L163201 / L163202 / L163212
Die Deutsche Bundesbahn beschaffte zwischen November 1992 und Jänner 1996 insgesamt 309 Triebwagen der als zweiten Serie der VT 628 bezeichneten Triebwagen. Die zweite Serie wurde als VT 628.4 geführt. Der Konstruktion dieser gingen die Erkenntnisse der 150 zuvor in Dienst gestellten VT 628.2 ein, indem Alltagserkenntnisse in die technisch verbesserte Version weiterentwickelt wurde. Diese Weiterentwicklung wurde von Duewag (vormals Uerdingen) vorangetrieben. Weitere Verbesserungen wurden auch in der Antriebsanlage erzielt. Die Berücksichtigung einer Ladeluftkühlung ermöglichte die Leistungssteigerung des Dieselmotors um 20 % auf 485 kW. Optisch unterschieden sich die Fahrzeuge durch die Berücksichtigung einer um 50 cm breiteren Doppelschwenktüre beim Fahrzeugübergang oder durch das Weglassen der unteren Fensterscheiben bei den Einstiegstüren.
Modellvorstellung
Liliput beschränkt sich bei seinen Neuheiten stets auf ein oder zwei Modelle im Jahr. Zu den Neukonstruktionen in der Baugröße N gehörte die Ankündigung des VT 628.4 der DB (AG) vor zwei Jahren. Im Zuge dieser Modellankündigung wurden verschiedene Modellumsetzungen dieses markanten zweiteiligen Dieseltriebwagens angekündigt. Zu den Ausführungen in den Produktfarben in Nintgrün bzw. der verkehrsroten Nachfolgelackierung der DB AG wurde auch noch der bayerische Rautenzug der Gäubodenbahn angekündigt. Der UVP wurde herstellerseitig mit € 285,95 festgelegt.
Verpackung
Zur Vorstellung gelangt die DB-Variante mit der Artikelnummer 163201. Das Modell des mintgrünen Dieseltriebwagens wird in der bekannten Kartonschachtel und Plastikeinsatz geliefert. Das Modell liegt im paßgenauen, zweifachen Plastikeinsatzes. Nach dem Abnehmen des Oberteiles ist der zierliche Triebwagen entnehmbar und sofort einsetzbar. An der Innenseite des Unterteiles der Plastikeinsatzes ist ein Zurüstbeutel eingeklebt. Mitgeliefert wird eine Betriebsanleitung in zweifacher Sprache (Deutsch/Englisch) und das Ersatzteilblatt.
Technik
Vorab ist festzuhalten, daß die zweiteilige Dieseltriebwagengarnitur fix miteinander gekuppelt ist, wenngleich die elektrische Kupplung den Anschein erweckt, kuppelbar zu sein. Für diverse Wartungszwecke wäre es schon sinnvoll gewesen, die kuppelbarkeit zu gewährleisten.
Die Modellumsetzung erfolgte beim technischen Teil wie beim Vorbild, indem der Motorwagen mit einem Antriebsteil versehen ist. Hierbei ist das hintere Drehgestell des VT 628 angetrieben. Der Motor ist über die Unterseite des Fahrzeuges zugänglich, indem die gesamte Abdeckung abgenommen wird. Der kleine Mittelmotor verfügt an einem Ende über eine große Schwungmasse, am anderen Ende ist eine langer Wellenstummel montiert, der die Messingzahnräder im Drehgestell antreibt.
In den Unterfluraggregaten ist auch die Fahrzeugplatine und die Digitalschnittstelle untergebracht. Liliput hat eine Next18-Digitalschnittstelle verbaut. Der dazu notwendige Lautsprecher für den Sound ist im Fahrgastraum untergebracht. Hierzu muß das Gehäuseteil vom Chassis abgezogen werden. Beide Fahrzeugfronten sind mit einer NEM-Kurzkupplungskulisse ausgestattet, womit unter anderen Doppelgarnituren gekuppelt werden können.
Fahreigenschaften
Das Modell gehört eher zu den leichteren Fahrzeugen und weist ein Eigengewicht von 111 Gramm auf.
Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 126 km/h. Demzufolge ist das Modell gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. fünf % zu schnell, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % – um ca. 45 % zu langsam.
Optik
Das Modell besteht aus zwei unterschiedlichen ausgeführten Gehäusehälften, welche sich insbesondere im Dachbereich unterscheiden. Liliput hat die Fahrzeuggehäuse aus Kunststoff gefertigt. Sie weisen verschiedene Detaillierungen auf, welche speziell an den Fahrzeugtüren am Langträger, den angebauten Aggregaten bzw. den beiden Wagenkästen ersichtlich sind. Umgesetzt wurden nicht nur die seitlichen Lüftergitter, sondern auch die Türgriffe.
Am Dach sind angespritzte Dachsicken erkenntlich, darauf sind runde Lüftungskonsolen angraviert. Ebenfalls schon angraviert ist die Lokpfeife. Sehr gut modelliert ist auch die Frontpartie am Triebkopf. Die frontseitigen Griffstangen udgl. ist an der Form angespritzt.
Ein Blick sei den unterflurig angehängten Aggregatgruppen gegönnt. Auch bei diesen Fahrzeugteilen sind feine Gravuren zu erkennen, wie auch bei den Drehgestellen, die dreidimensional durchgebildet sind.
Farbgebung und Beschriftung
Das Modell des mintgrünen VT 628.4 ist aufwendiger zu lackieren als das heutige Fahrzeugdesign von DB AG-Fahrzeugen. Die Lackierung ist tadellos umgesetzt, auch die Farbtrennkanten sind alle gut umgesetzt. Zusätzlich ist am Fahrzeug eine Werbeschrift angebracht, und zwar für die Volksbanken – Raiffeisenbanken. Im Zuglaufschild ist das Zugziel „Heidelberg“ angegeben. Alle Anschriften mittels einer Lupe gut lesbar und in den Farben gelb und schwarz umgesetzt. Der mintgrün-lackierte Triebwagen ist mit den Fahrzeugnummern 628 443-4 für den Motorwagen und 628 443-2 für den Steuerwagen versehen. Das Fahrzeug ist in Gießen beheimatet. Im Revisionsraster sind die Untersuchungsdaten mit den Angaben Abn. REV FKX 14.03.94 vermerkt.
Beleuchtung
Die Beleuchtung besteht aus warmweiße LED. Die Stirnbeleuchtung ist weiß, das Schlußlicht rot dargestellt. Der Triebwagen weist zudem eine Innenbeleuchtung auf. Über Unterflurseitig angebrachte DIP-Schalter können verschiedene Beleuchtungssituationen dargestellt werden.
Bilder L163201/1
Bilder L163201/2
Modellvorstellung L163202
Der verkehrsrot ausgeführte Triebwagen ist im Erscheinungsbild der DB AG für die Epoche V gehalten. Der Triebwagen ist mit den Fahrzeuganschriften VT 628 567-0 und VS 928 567-7 bedruckt. Das Fahrzeug gehört zur Südostbayernbahn und ist in Mühldorf stationiert. Auch bei diesem Modell ist die Lackierung und die Bedruckung tadellos umgesetzt. Im Zuglaufkasten ist als Reiseziel Mühldorf ausgewiesen. Im Revisionsraster sind die Untersuchungsdaten REV FK X 01.12.99 vermerkt.
Bilder L163202/1
Bilder L163202/2
Modellvorstellung L163212
Im Netz der Südostbayernbahn verkehren zwei besonders bunt lackierte Dieseltriebwagen. Die blau/weiß lackierten Fahrzeuge machen Werbung für die Gäubodenbahn. Als Vorbild für das Liliput-Modell diente der als D-DB 95 80 0628 423-3 (Motorwagen) und D-DB 95 80 0928 423-2 bedruckte Werbeträger. Die blaue Grundfarbe wird durch weiße Kontrastflächen durchbrochen. Die Sonderlackierung wurde im Digitaldruckverfahren realisiert. Als Heimatwerk ist Straubing angegeben, im Revisionsraster stehen die Angaben Unt. FK X 14.04.16.
Bilder L163212/1
Bilder L163212/2