Fleischmann 590111 – DB Omp 04
Die K. Bay. Sts. B. beschafften zwischen 1906 und 1909 an die 510 Kohlewagen in einem augenfälligen Design bei MAN. Die Wagen der Gattung Omm(u) wurden nach der Zeichnung 327 errichtet und kamen als Wagengattung Om Ludwigshafen zur Deutschen Reichsbahn Gesellschaft bzw. nach 1945 noch zur Deutschen Bundesbahn, die dieser Wagenbauart die neue Gattungsbezeichnung Omp 04 verlieh.
Diese Wagenbauart fiel vor allem optisch auf und diente wohl mangels Entlademöglichkeit über die Stirnkippanlagen zur Erleichterung für das Entladepersonal. Bisherige Ausführungen zeichneten sich durch gerade ausgeführte Seitenwände aus. Bei dieser Wagenkonstruktion wurden die Seitenwände im unteren Bereich schräg eingezogen, lediglich aber im Türbereich der senkrechten Form belassen. Die Fahrzeugkonstruktion war gänzlich aus Metall, wobei diese Wagenbauart keine Entladung über Stirnkippanlagen zuließ. Die Wagen verfügten über einen rundum laufenden Obergurt, im Türbereich war sogar aus Gründen der Stabilität eine kleine Oberlichte integriert, zudem wurden über dem Laderaum zwei Querstangen auf dem Obergurt zur Versteifung der Seitenwände montiert. An einem Wagenende befand sich die Bremserbühne mit dem 60 x 117 cm großen Bremserhaus (Handbremse/Handspindelbremse). Die Länge über Puffer der Wagen betrug 7.800 mm, der Achsstand 3.400 mm. Die Ladelänge war knapp 6 m lang und 2,9 m breit. Das Fassungsvolumen des Laderaumes war mit 25,4 m³ festgelegt. Ein Wagen hatte bei der K. Bay. Sts. B. ein Eigengewicht von ca. 7,85 Tonnen, bei der DB stieg dieses auf 8,7 Tonnen an. Das Ladegewicht war mit 20 t beschränkt.
Modellvorstellung
Die zweiachsigen Kohlewagen der Länderbahnbauart wurden erstmals 2012 als Neukonstruktion angekündigt. Die ersten Ausführungen betrafen Einzelwagen der Deutschen Bundesbahn (Artikelnummer 590101, UVP € 29,90) in der Epoche III, der K. Bay. Sts. B. (590102, UVP € 29,90) als Vertreter der Epoche I sowie ein Dreierset mit Wagen der DB (590103, UVP € 104,–), die mit echter Kohle beladen waren.
2013 wurden weitere Ausführungen angekündigt, und zwar ein zweiteiliges Set der K. Bay. Sts. B. in grauer Farbgebung und ein Einzelwagen der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft in brauner Lackierung, wobei der UVP für den Einzelwagen noch bei € 29,90 bzw. bei € 59,– für das Set lag.
Zwei Jahre später folgte mit der Artikelnummer 590110 eine weitere Beschriftungsvariante, indem diesmal ein Set mit drei Kohle beladenen Wagen der Deutschen Reichsbahn Gesellschaft als Epoche II-Ausführung zur Auslieferung gelangten und zum UVP von € 109,– zu haben waren.
Das Neuheitenprogramm 2016 nahm sich ebenso dieser Wagenserie an und hatte dabei einen erfreulichen Nebeneffekt zu verzeichnen. Das unbeladene Dreierset mit der Artikelnummer 590111 in der Ausführung der Deutschen Bundesbahn als Epoche III-Modell erfuhr eine Preissenkung und war nun zum UVP von € 69,– zu erhalten. Als neue Lackierungs- und Beschriftungsvariante sind dabei die Fahrzeuge der Deutschen Reichsbahn (DR) in grauer Lackierung (Artikelnummer 590112, UVP € 49,90) zu nennen, die es in dieser Aufmachung bisher nicht in das Fertigungsprogramm des Heilbronner Herstellers fanden.
Es bleibt abschließend zu hoffen, daß Fleischmann die Gunst der Stunde nützt und auch künftig preisgünstige Sets dieser Wagenkonstruktion in den jeweiligen Neuheitenprogrammen vorsieht und somit das Modellbahnleben dadurch bereichert.
Verpackung
Das vorliegende Dreierset 590111 wird in einer einfachen Kartonumverpackung ausgeliefert, in welcher die drei einzeln verpackten Wagen in ihren Blisterboxen eingeschoben sind. Die Modelle sind in den Blisterboxen durch eine Plastikfolie umgeben und in einer Plastikeinlage fixiert. Da die Modelle bereits ab Werk vollständig zugerüstet sind, liegen keinerlei Zurüstbeutel bei. Das Kartoninlet unter der Plastikeinlage gibt noch nützliche Hinweise zur Kupplungsmontage preis.
Modellausführung
Das vorliegende Modell des DB Omp 04 ist ein in jeder Hinsicht mustergültig umgesetztes Güterwagenmodell. Das Fahrzeug ist vollständig aus Kunststoff gefertigt. Die Vorzüge der Modellumsetzung werden spätestens nach dem Herausnehmen aus der Verpackung evident, indem die Konstrukteure nicht nur die Außenhaut mit feinsten Nietenreihen und sauberen Gravuren versehen haben, sondern auch die Innenwände der Wagen dem Vorbild nachgebildet haben. Die Modellumsetzung ist maßstäblich, allerdings wurde die Bremsanlage am Wagenboden sehr vereinfacht umgesetzt. Im Wagenboden integriert ist dafür eine beidseitige Kurzkupplungskulisse. Die Hülsenpuffer und die Tritte sind am Fahrzeugrahmen angegossen.
Die Auslieferung der Modelle erfolgt in einer mokkabraunen Lackierung der aufgebauten Wagenteile. Der Fahrzeugrahmen und die Achslager sind schwarz lackiert, ebenso einzelne Anschriftenfelder am Modell. Die Beschriftungen sind allesamt in weißer Farbe aufgetragen und lupenrein gut lesbar. Die Innenwände und der Wagenboden wurden grau lackiert.
Die Modellausführung zeigt auch das aktuelle, technische Können hinsichtlich der Umsetzung einzelner Detailierungen. Verschiedene Beschlagteile sind extra angesetzt und farblich eigens ausgeführt. Die Griffstangen der Bremserbühne bestehen aus einem robusten Material und sind bereits werkseitig montiert, ebenso die Signalhalterungen knapp unterhalb des Obergurtes an den Stirnwänden. Die beiden Querstangen sind einzeln angefertigte Teile und in die Seitenwände durch entsprechende Zapfenverbindungen eingesteckt.
Die Wagen tragen die Betriebsnummern 700 221, 702 303 und 701 462 sowie die Gattungsbezeichnung Omp 04 der DB. Die jeweiligen Revisionsdaten laufen auf: Ob 18.04.55, Ob 23.08.55 und Ob 18.01.56.
Bilder – 590111/1
Bilder – 590111/2 + 3