Kesselwagen: Liliput 235350 / 235354 / 235360 / 235392
Die ersten Kesselwagen in geschweißter Bauform wurden während der 1930er Jahren gebaut. Diese Wagen hatten in Anlehnung an offene Wagen entwickeltes Untergestell mit einer einheitlichen Länge über Puffer von 8,8 Meter und einen Achsstand von 4,5 Meter. Auf diese Untergestelle wurden Ein- oder Mehrkammerkessel mit ca. 20 bis 22 m³ Fassungsvolumen (ggf. mit Isolierung), später aber auch mit 27 m³ Inhalt gesetzt. Weiterhin gab es auf dem gleichen Untergestell zahlreiche Varianten von Chemie-Kesselwagen mit einem Fassungsvolumen von ca. zehn bis 16 m³. Die Wagen wurden in großen Stückzahlen beschafft und prägten über Jahrzehnte das Bilder der Güterzüge auf deutschen Strecken. Die letzten Vertreter schieden, nachdem die Wagen mit Rollenlager nachgerüstet wurden, erst im Laufe der 1990er Jahre aus dem Betriebsbestand der Bahnverwaltungen bzw. der Einsteller.
Modellvorstellung
Liliput hat schon vor Jahren den Mehrkammerkesselwagen auf diesem Fahrgestell realisiert, sodaß es logisch war, auch eine weitere Version mit unterschiedlichen Kesselbauarten von 20 m³ und 26,7 m³-Fassungsvolumen ins Programm zu nehmen. Diese Kesselwagen fallen vor allem durch ihren markanten Tankaufbau auf. Die robust ausgeführten Geländer am Kesselscheitel beim Domdeckel prägen nicht nur das Vorbild, sondern sind ein Alleinstellungsmerkmal dieser Kesselwagen. Robust ausgeführt sind auch die Aufstiegsleitern, filigran dagegen der Domdeckel. Die Auftrittflächen kommen ohne weitere Gravuren aus, allerdings sind beim Kessel feine Übergänge erkennbar. Die Bremserbühnen sind bei den Modellen mit und ohne Bremserhaus ausgeführt, dafür wurden die Bretterfugen nachgebildet. Feine Gravuren zieren den Fahrzeugrahmen, der über Nietverbindungen verfügt, aber auch die Laufwerke mit den zierlichen Federpaketen und den Achslagern. Die Laufwerke sind dreidimensional durchgebildet. Zwischen Fahrzeugrahmen und Kessel wurde die Kurzkupplungskulisse eingelassen. Der Blick auf die Fahrzeugunterseite offenbart eine vollständig nachgebildete Bremsanlage.
Die Auslieferung des Modells erfolgt in der bekannten Liliput-Verpackung. In der Kartonschachtel ist die Blisterverpackung eingeschoben. In der zweiteiligen Blisterverpackung ist das Modell abgelegt. Ein Zurüstbeutel ist nicht vorgesehen, da es am Modell nichts zuzurüsten gibt. Die Modelle werden jeweils zum UVP von € 49,90 angeboten. Alle weiteren Detailangaben stehen bei den Modellen. Alle Güterwagen werden mit der neuen Liliput-Kurzkupplung ausgeliefert.
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Privatkesselwagen der BV-ARAL AG Bochum, beschriftet als DB 503 744P mit Heimatbahnhof Bochum-Riemke, Revisionsanschriften REV 102 20.06.52.
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Kesselwagen der Firma Johann Haltermann, Hamburg, angeschrieben mit der Wagennummer 21 80 000 3 283-7P, Heimatbahnhof Hamburg-Wilhelmsburg, Revisionsdaten: REV 102 07.06.76.
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Zweiachsiger Kesselwagen mit dem großen 267 hl-Tank, beschriftet als 21 85 072 4 210-3P, eingestellt von der ETRA AG Zürich mit Heimatbahnhof Birsfelden Hafen. Untersuchungsdaten REV 4 Bl 31.07.74.
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Als einziges Modell eines Chemiekesselwagens wird derzeit diese Ausführung der Kali Chemie AG in Hannover angeboten, wobei der Kesselwagen durch das keine Fassungsvolumen von 115 hl für den Transport von Salzsäure auffällt. Der Kesselwagen trägt die Wagennummer 566 063P und ist mit dem Heimatbahnhof Nienburg/Weser angeschrieben. Im Revisionsraster stehen die Angaben REV Sz[Kali] 15.04.66.