EJ-Extra 2/2016: E 44
Die Spannweite an Literatur über die E-Lok-Type E 44 der Deutschen Reichsbahn erstreckt sich von regelrechten Monografieren über einzelne Artikel und Beiträge bis hin in zahlreichen Sonderheften, die bereits im selben Verlag erschienen sind. Die letzte Publikation dazu erschien vor gut 25 Jahren, von denen zumindest einer der einstigen Autoren nicht mehr lebt, und hatte nur die Prototypen und die Serienloks zum Inhalt.
Konrad Koschinski ist der Autor der geänderten Neuauflage und hat dabei die Geschichte der E 44 aus verschiedenen Blickwinkeln bis heute beleuchtet und dabei auch verwandte Konstruktionen miteinbezogen, die maßgeblich für die Entstehung und Bewährung der sog. KEL 1 (Kriegs-Elektrolokomotive Nummer 1) verantwortlich waren.
Die Aufmachung der Publikation startet mit vier doppelseitigen Aufnahmen. Die technischen Gegebenheiten zu Beginn der elektrischen Traktion samt der ersten brauchbaren Konstruktionen von Bo‘ Bo‘-Loks sind die Grundlage, um auf die genaue technische und konzeptive Ausgestaltung der E 44 näher einzugehen. Aus der Entstehungsgeschichte resultieren immer wieder Querverweise auf die ebenfalls mitbehandelten E 44.5 bzw. E 244, die jedoch nur sehr kompakt dargestellt werden. Die Betriebsgeschichte der E 44 wird sowohl bei der Deutschen Bundesbahn als auch bei der Deutschen Reichsbahn ein breiterer Raum zugestanden, wobei die Reparationsleistungen im Osten ebenfalls Berücksichtigung fanden. Die Splittergattungen werden wie die erhalten geblieben Museumsloks nur kurz am Schluß kurz und bündig umrissen.
Der Autor verweist bei einzelnen Ausführungen immer wieder auf bereits verfaßte Literatur bekannter Autoren, wiewohl im Heft als echter Kenner dieser E-Lok-Baureihe auch der Name Werner Streil fällt. Hierbei stellt sich wirklich die berechtigte Frage, warum man gerade für derartige Publikationen nicht den passionierten Eisenbahner als Fachautor ins Boot geholt hat? Dies wäre gerade beim technischen Teil des Heftes ein wesentlicher Mehrgewinn an Hintergrundwissen gewesen. Zudem fällt auf, daß im Heft zahlreiche neue Skizzen bzw. schematische Darstellungen abgedruckt wurden, die die Bauartunterschiede der mehr als 120 Lokomotiven auch bildlich beschreiben und somit bestens dokumentieren. Nichts zu lesen ist hingegen über die während der Kriegszeit stattgefundenen Vergleichsfahrten der E 44 mit österreichischen Bauarten.
Die beiliegende DVD zeigt einen 46 Minuten langen Film von RioGrande über die E 44 als erste erfolgreiche Einheits-Elektrolokomotive.
Allgemeine Infos:
Verlag: VGB Verlagsgruppe Bahn
Autor: Konrad Koschinski
Buchhülle: Paperback
Umfang: 116 Seiten/ DIN A4 und DVD
Fotos: 148
Grafiken/Pläne: 26
ISBN: 978-3-89610-671-1
Verkaufspreis: € 15,– [D]/€ 16,50 [A]