Piko 47464 / 47466: DB-Baureihe 150 / E 50
Die Deutsche Bundesbahn beschloss kurz nach ihrer Gründung in den 1950er Jahren, mehrere, nach einheitlichen Konstruktionsprinzipien erstellte Fahrzeugtypen für unterschiedliche Einsatzspektren zu beschaffen. Für den schweren Güterverkehr wurde ab 1957 eine sechsachsige Type beschafft, von denen bis 1973 insgesamt 194 Lokomotiven bei den Herstellern Henschel, Krauss-Maffei und Krupp (mechanischer Teil) und AEG, BBC und SSW/Siemens (elektrischer Teil) gebaut und in Dienst gestellt wurden. Der Bau der BR 150 erfolgte in mehreren Baulosen, sodass einzelne Liefertranchen ein unterschiedliches Erscheinungsbild aufweisen können. Derartige Unterschiede betreffen u. a. die Lampenfassungen an der Front, die Verwendung unterschiedlicher Lüftergitter am Lokkasten, die Verwendung von Verschleißpufferbohlen oder auch die Dachpartie mit unterschiedlich ausgeführten Dachaufbauten.
Die Lokomotiven waren bis zur Beschaffung der nochmals stärkeren, ebenfalls sechsachsigen Baureihe 151 unangefochten im Betriebsdienst zu sehen. 2003 schied die letzte Lokomotive aus dem Bestand der DB AG aus. Die 19,49 m langen Triebfahrzeuge erreichten ein Dienstgewicht von 126,0 bzw. 128,0 t und erbrachten eine Dauerleistung von 4.410 kW bei 80 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit war mit 100 km/h bemessen.
Modellvorstellung
Piko hat für 2022 als Farbvarianten die ozeanblaue/beige 150 als Neuheit angekündigt. Das Modell ist ohne Soundausführung unter der Artikelnummer 47464 zum UVP von € 205,– bzw. als Soundlokomotive mit der Artikelnummer 47465 zum UVP von € 320,– käuflich erwerbbar.
Verpackung
Piko liefert sein TT-Modell in einer robusten Blisterbox aus. Das Modell liegt in einer Plastikschale, in einer Folie eingedeckt und ist mit einem Oberdeckel geschützt. Die Betriebsanleitung inkl. Ersatzteilblatt liegt darunter.
Technik
Das Lokgehäuse aus Kunststoff ist am Chassis über die Unterseite mittels zweier Schrauben befestigt. Die Platine ist über den Antriebskomponenten eingesetzt. Diese berücksichtigt eine Digitalschnittstelle NEXT18 (NEM661).
Ein Mittelmotor mit zwei Schwungmassen treibt den Sechsachser auf vier Achsen über die Kardanwellen und das Schnecken-/Zahnradgetriebe an. Das xxx Gramm schwere Modell kommt mit zwei Haftreifen an der ersten und letzten Achse aus. An den Stirnfronten ist jeweils eine NEM-Kurzkupplungskulisse integriert.
Optik
Das Ergebnis dieser Neukonstruktion aus Sonneberg kann sich auch dieses Mal wieder sehen lassen. Der Lokkasten ist mit sauberen Gravuren versehen. Ein Vergleich mit Vorbildaufnahmen fördert auch keine Unstimmigkeiten hervor. Sämtliche Lüftergitter sind erhaben eingesetzt, die Maschinenraumfenster weisen wie beim Vorbild beidseitige Niveauunterschiede auf. Die Führerstandstüren kommen mit den extra angesetzten Haltestangen hervorragend zur Geltung.
Die runde Frontpartie wurde vorbildgerecht umgesetzt und trägt wesentlich zum äußerst positiven wie gelungenen Erscheinungsbild des Modells bei. Die UIC-Dosen sind im Chassis angespritzt. Paßgenau sind auch die Fenstereinsätze. Die Scheibenwischer sind ebenfalls in diese Formen angespritzt, deren Oberfläche jedoch farblich schwarz lackiert ist. Die Fronttrittstufen zwischen Rahmen- und Lokkastenübergang sind in silberer Farbe ausgeführt.
Der weitere Blick führt zum Dach. Hier fallen natürlich die äußerst filigran ausgeführten Dachstromabnehmer auf. Die weitere Dachausrüstung wie Isolatoren, Hauptschalter und die entsprechenden Aufbauten fallen ebenso durch ihre gelungene Konstruktion auf. Die Trittroste auf dem Dach heben sich farblich ab und sind mit einem zarten Riffelmuster versehen. Die Dachlüfter tragen dabei wesentlich zum absoluten Finish dieser Neukonstruktion bei, wobei der Mittelturm vorbildgerecht in abgerundeter Ausführung dargestellt ist.
Die Drehgestelle sind im Halbrelief dargestellt und weisen eine entsprechende Tiefenwirkung auf. Die Bremsklötze befinden sich auf Höhe der Radlauffläche. Das Modell verfügt über eine Kurzkupplungskinematik, an welcher die Bahnräumer angespritzt sind.
Lackierung und Bedruckung
Das Modell weist eine zweigeteilte Farbgebung mit Zierlinien auf. Das Modell ist sauber lackiert und auch bedruckt. Piko hat für seine erste 150 in dieser Farbgebung die Loknummer 150 015-6 ausgewählt. Die Lok ist beim Bw Nürnberg 2 bzw. der BD Nürnberg stationiert. Im Revisionsraster stehen die Untersuchungsdaten Unt. MF 07.10.82.
Beleuchtung
Zum Einbau gelangten warmweiße LED, die entweder weiß bzw. rot und richtungsabhängig leuchten.
Bilder
Piko 47466 – DB E 50 001
Wenn Piko eine Neukonstruktion einer Fahrzeugtype in einer anderen Baugröße vollzieht, so orientiert sich der Hersteller an den bisher produzierten Modellen sowohl im Formenbau, in der Farbgebung und auch in der Beschriftung. Kurzum, Piko realisiert dasselbe Modell eben in den entsprechenden Spurweiten. Dies gilt auch für die als E 50 001 ausgeführte Güterzuglok der DB. Bei der Modellumsetzung wurden wiederum verschiedene Details geändert, teilweise stellt das vorliegende Modell der E 50 001 eine Neukonstruktion zu den bisherigen vorgestellten Modellen dar. Die erste Formänderung betrifft den Übergang zwischen Dach und Lokkasten, welcher rundherum durch eine erhabene Dachkante dargestellt wird, und durch die großen Einfachlampen in der Stirnfront. Neu sind auch die Lüftergitter und die Maschinenraumfenster mit Mittelsteg im Fenster. Das Modell ist tadelos lackiert, auch die Bedruckung ist lupenrein und vollständig aufgebracht. Die Lok ist beim Bw Nürnberg Rbf der gleichnamigen BD Nürnberg stationiert. Das Revisionsdatum der E 50 001 stammt vom 04.04.1957.Piko offeriert diese Modellvariante zum UVP von € 217,– an, die Modellausführung mit Loksound mit der Artikelnummer 47467 ist zum UVP von € 339,– erhältlich.