Die GKB 2170.001 – Piko 59172

Als konstruktive Weiterentwicklung ist die DH 1700 von MaK bzw. Vossloh zu sehen, die auf der Basis der vielfach bewährten Vorgängertype G 1206 BB entstanden ist und somit einen wesentlich leistungsstärkeren Fahrzeugtyp dieser dieselhydraulischen Mittelführerstands-Drehgestelllokomotive verkörpert. Diese starke Diesellokomotive ist für den schweren Verschubdienst ebenso geeignet wie im Einsatz vor schweren Güterzugdienst auf Überlandstrecken. Die GKB und die LTE als Tochterfirma der GKB nahmen 2002 je eine derartige Streckendiesellokomotive in Betrieb, wobei die GKB ihre Maschine als DH 1700.1 in den Bestand einreihte. Die Lok kommt seither im Güterzugdienst ebenso zum Einsatz wie auch im Personenverkehr vor den Doppelstockwagen, wobei die bisherigen Einsätze ins benachbarte Ausland ebenfalls eine Erwähnung Wert sind. Die zweite Lok, die blau-weiße LTE 2170.001 wurde ab November 2012 zunächst gemietet und im Januar 2013 an die GKB verkauft, die diese nunmehr als 1700.2 bezeichnet. Diese Lokomotive ist für Einsätze rund um die im Bau befindliche Koralmbahn vorgesehen und derzeit weiß lackiert.

Als neue Generation einer Diesellokomotive kann man die von der Vossloh Schienenfahrzeugtechnik (VSFT) in Kiel entwickelte vierachsige Type G 1700 B B bezeichnen. Die ersten beiden Maschinen , die diese Typenbezeichnung
erhalten haben, können eher als Variante der Type G 1206 (entsprechend der LTE-Reihe 2150) angesehen werden. Wesentliche Änderungen betreffen die größeren Rangierauftritte und den Motor, der von MTU stammt. Äußerlich auffällig sind die Windleitbleche am vorderen Ende der Lokomotive, die zur Verbesserung der Luftansaugung durch die Kühleranlage dienen. Diese beiden Prototyp-G 1700 BB der älteren Ausführung mit 1500 kW Leistung wurden im
Dezember 2001 an das spanische Gleisbauunternehmen COMSA verkauft. Zusätzlich wurden breitspurige Drehgestelle geliefert, wodurch der Einsatz außer auf den normalspurig en Neubaustrecken auch auf dem Altnetz Spaniens möglich sein wird.

Seit 2002 wird unter der Bezeichnung G 1700 BB eine weiterentwickelte Lokomotive angeboten. Sie basiert auf dem Standardbaukasten der VSFT, ist jedoch mit einer Motorleistung von 1.700 kW die derzeit stärkste dieselhydraulische Mittelführerhauslokomotive. Der Öffentlichkeit vorgestellt wurde das erste Exemplar dieses Typs im September 2002 auf der Innotrans in Berlin, bereits im Farb- und Numerierungsschema der Käuferin LTE, die sie als 2170.001 bezeichnet (Fabrik-Nummer: 1001153/2002). Während die 2170.001 der LTE erst Ende Februar nach Österreich überstellt werden sollte, traf bereits am Abend des 25. Jänner 2003 eine von der Graz – Köflacher Eisenbahn (GKE) erworbene Lokomotive gleichen Typs (Fabriknummer: 1001154/2002) am Köflacher Bahnhof in Graz ein. Sie wird nach GKE-Schema als 1700.1 bezeichnet und die 1500.7 ersetzen, die wegen diverser Unzulänglichkeiten am 27. Jänner 2003 formell
an VSFT zurückgegeben wurde und seither versiegelt in der GKE-Fahrzeughalle abgestellt ist. Bei der 1700.1 wurden nach der Ankunft in Graz die Endprogrammierung und Feineinstellungsarbeiten durch geführt, seil der Polizeifahrt am 5. Februar 2003 wird sie im Güterverkehr auf den GKE-Strecken eingesetzt. Da die 1700.1 eine ÖBB-Zulassung
besitzt, kann sie bei Bedarf auch vor LTE-Zügen eingesetzt werden .


Modellvorstellung

Im Piko-Produktionsprogramm findet sich schon seit vielen Jahren der Vossloh-Fahrzeugtyp G 1700 BB. Im Neuheitenprogramm von 2015 wurde eine eine Ausführung nach einem österreichischen Vorbild angekündigt, konkret handelt es sich um die Lokomotive 92 81 2170 001-9 der GKB (Halterkennung A-GKB), die unter der Artikelnummer 59172 (Gleichstrom-Ausführung, UVP € 109,99) im Fachhandel zu haben ist.

Verpackung

Die Auslieferung der GKB-Lokomotive erfolgt in üblichen Karton-Faltschachtel, welche die Plastik-Blisterbox ummantelt. Das Modell liegt in der vorgefertigten, zweifachen Plastikverpackung, welches nach Aufheben des Deckel zugänglich wird. Dem Modell liegt eine Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt sowie verschiedene Werbeprospekte bei.

Technik

Die Technik dieser langen Mittelführerstandslok mit zwei schmalen Vorbauten befindet sich in diesen schmalen Bereichen. Um an das Innenleben heran zu kommen, bedarf es etwas Ausdauer, denn es muss zuerst die Führerstandskabine abgehoben werden, wozu man sich am besten flacher Hilfsmittel (Schraubenzieher) bedient. Die Vorbauten stellen ein gemeinsames Kunststoffteil dar. Ebenfalls aus Kunststoff gefertigt ist das Führerhaus. Hier müssen zunächst zwei Schrauben auf der Unterseite des Modells gelöst werden.

Die kleine Platine ist in der Motorhalterung verbaut und ist mit einer 8poligen Schnittstelle nach NEM 652 versehen. Für den nachträglichen Einbau des Decoders sind an der Motorhalterung entsprechende Ablagen vorgesehen.

Der Mittelmotor ist auf der Höhe des Fahrzeugtankes platziert, verfügt über zwei Schwungmassen und treibt das Modell via Kardanwellen und gekapselten Stirnrad-/Schneckengetriebe auf alle vier Achsen an. Die jeweils innersten Radsätze pro Drehgestell sind einseitig mit einem Haftreifen bestückt, die diametral angeordnet sind. Die Stromaufnahme erfolgt über alle Achsen.

An dieser Stelle sei angemerkt, dass das erste Testmodell einen kapitalen Getriebeschaden aufwies. Das Modell ließ sich nicht bewegen, stattdessen gingen die Kardanwellen durch. Das Ersatzmodell war dann problemlos einsetzbar.

Fahrverhalten

Die Mittelführerstands-Diesellokomotive der GKB erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 182 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 82 zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % – ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 52 % zu hoch. Die Waage spuckt ein 250 Gramm schweres Modell aus.

Optik

Triebfahrzeuge neueren Datums fallen insbesondere durch glatte Oberflächen ohne besondere Verschnörkelungen auf. Dass dies bei einer Diesellok – speziell bei den Vorbauten, ebenso möglich wäre, liegt auf der Hand. Doch das gegenständlichene Vorbild weist eine Vielzahl ein Besonderheiten auf, die auch bei der Modellkonstruktion berücksichtigt wurden.

Allein die Vorbauten weisen zahlreiche Abschrägungen an den Ecken auf, gleiches gilt auch für das nach oben zusammenlaufende Führerhaus. Beide Lokaufbauten sind durch zahlreiche Gravuren gesäumt, welche sich in der Imitation von Lüftergitter, Vorbauverkleidungen udgl. manifestieren.

Der Lokrahmen ist aus Metall gefertigt, auch dieser ist mit entsprechenden Gravuren versehen und berücksichtigt mehrere Einfüllstutzen. Die Trittflächen auf dem Metallrahmen weisen feine Riffelmuster auf, währenddessen die seitlich angebrachten Geländerteile etwas plump wirken. Die Führerstandsfestern sind paßgenau eingesetzt und fallen durch ihre farblich abgesetzten Fensterstege bzw. Scheibenwischer positiv auf, wobei das selbe auch für die seitlichen Lüftergitter sowie runden Gittereinsatze auf den Vorbauten zu sagen ist.

Die aus Kunststoff gefertigten Drehgestelle sind sauber ausgebildet und geben den Drehgestellrahmen und die jeweiligen Federpakete im Halbrelief hervorragend wieder. Die Radscheiben sind bedruckt.

Farbgebung und Beschriftung

Das Modell ist großteils in nur einer Farbe lackiert. Einzelne Fahrzeugteile weisen eine abweichende Farbgebung auf, wobei keinerlei Farbverläufe zu sehen sind. Die Bedruckung ist lupenrein aufgetragen, gleiches gilt auch für die mehrfarbigen Logos auf den doch mit vielen Unebenheiten und Gravuren versehenen Vorbauten. Die Lok trägt zahlreiche Aufschriften, welche die Lok im Zuge des neuen Einsatzgebietes erhielt.

Beleuchtung

Das Modell ist mit einem Dreilicht-Spitzensignal ausgestattet. Das Spitzenlicht besteht aus drei weiße LEDs, das Schlusslicht wird über zwei rote LED dargestellt.

Bilder