Brawa 48729 / 48730 / 48724 / 48722 / 48747 / 48748: Güterwagen Bauart Glt 23 / Glthu / Hbcs-w (ÖBB)
Die Massenproduktion in der Automobilindustrie hat sich nach dem Ersten Weltkrieg etabliert. Für den witterungsgeschützten Transport von LKW-Fahrgestellen waren neue Großraumgüterwagen von Nöten, die es erforderlich machten, die Fahrzeugteile über die Stirnwände aus- und einladen zu können. Während die ersten Bauarten mit niedrigen Stirntüren das Auslangen finden mußten, konnte beim neu konstruierten Glt(r) Dresden die gesamte Stirnseite als zweiteilige Türe ausgeführt werden. Durch den Wegfall der Handbremse war die Anbringung an beiden Stirnseiten möglich. Die erste Serie wurde ab 1928 in Dienst gestellt.
Die Wagen der Zweiten Generation, ab 1936 in Dienst gestellt, unterschieden sich in einigen Details dermaßen, als bei dienen die Schweißtechnik angewandt wurde. Diese Wagen erhielten bis zur Rahmenunterkante reichende Seitenwanddiagonalen, ein weiter herabreichendes Sprengwerk und eine bessere Abfederung. Mit dieser Maßnahme waren die Fahrzeuge nicht nur laufruhiger, sondern sie waren auch für höhere Geschwindigkeiten verwendbar.
Die Deutsche Bundesbahn hat von der DRG/DRB einen beachtlichen Bestand übernommen. Die genieteten Bauarten wurden als Glt 23 bzw. Gltrs 23 zusammengefaßt. Diese Wagenserie blieb bis Ende der 1960er Jahre im Einsatz und wurden dann zu Glmms 61 umgebaut oder verschrottet. Die weicher gefederten Wagen mit den 1.650 mm langen, 9lagigen Blattfedern wurde zwischen 1951 und 1954 das Nebengattungszeichen „m“ zur Gattungsbezeichnung hinzugefügt und als Gltmrhs 26 geführt, die nach 1965 zur Hbcs 295 mutierten.
Modellvorstellung
Im Neuheitenprospekt 2018 ist die Auslieferung dieser Wagenbauart ausgeführt, indem Modelle von der DB (Epoche III), DR (Epoche IV) und der ÖBB (ebenfalls Epoche IV) angeführt. Brawa bietet die Wagenkonstruktion als Einzelwagen an, die zum UVP von € 45,90 angeboten. Die Auslieferung des Wagens erfolgt in der stabilen Plastikverpackung, wobei das Modell einerseits durch zwei Blistereinsatze fixiert wird und das Modell andererseits noch in ein Stück Seidenpapier und in eine Folie gewickelt ist.
Das Brawa-Modell besticht durch seine feine Detailierung, indem der Wagenkasten einerseits eine Vielzahl an Gravuren aufweist und andererseits bei der Modellumsetzung sämtliche konstruktiven Details des Vorbildes umgesetzt wurden. Die Seitenwände weisen schön gefertigte Bretterfugen auf, zudem sind sämtliche Eisensteher samt der Befestigungsnieten dezent nachgebildet. Gut erkennbar sind auch die seitlichen Lüfterklappen, deren Lamellen schräg nach außen stehen, außerdem sind bei der Seitentüre verschiedene Armaturen und Handgriffe als extra angesetzte Teile ausgeführt.
Das gleiche Bild ergibt sich auch für die beiden Stirnwände. Die beiden Flügeltüren reichen bis unter die Dachkante und sind durch seitliche Steher begrenzt. An den Wagenecken sind als eigene Teile die Verschiebergriffstange, die Signalhalterungen und auf den Türen weitere Griffe und Armaturen eingesetzt.
Die Bremsanlage ist im Wagenboden versteckt. Die Trittstufen für die Seitentüren sind am Sprengwerk befestigt, wobei der verwendete Kunststoff sehr elastisch ist. Bei den Einzelachslaufwerken wurde die Variante mit den 1.650 mm langen Blattfedern gewählt. Die Kurzkupplungskulisse mit Normschacht befindet sich unterhalb des Wagenbodens.
Bilder 48729 – DB Glt 23
Die DB-Variante der Bauart Glt Dresden wird in der Aufmachung der Epoche III gefertigt und trägt die Betriebsnummer 195 173 sowie die Gattungsbezeichnung Glt 23. Im Revisionsraster stehen die Angaben REV Kns 17.4.61.
Bilder 48730 – DR Glthu
Der DR-Wagen wird mit Computernummer als Epoche IV-Modell ausgeliefert. Der Wagen trägt die Betriebsnummer 21 50 208 5 257-4 und die Gattungsbezeichnungen (Ghltuw) Glthu. Im Revisionsraster stehen die Angaben REV M 28.7.68.
Bilder 48724 – ÖBB „Alma Käse“
Anfang Oktober 2018 lieferte der Hersteller die ÖBB-Varianten dieser Güterwagenbauart aus, wobei zur ÖBB-Standardausführung auch dieser Werbewagen für „Alma Käse“ in Bregenz gehört. Bestätigt ist die Tatsache, daß es einen solchen Werbewagen mit authenischer Beschriftung gab, nicht bestätigt werden konnte allerdings die Bauform des Wagens. Ungeachtet dessen wird der Güterwagen als Inlandswagen geführt und hat daher folgende Betriebsnummer angeschrieben: 20 81 013 5 101-2. Als Wageneinsteller ist die Alma Käse Genossenschaft mbH in Bregenz angeschrieben, der in Bregenz seinen Heimatbahnhof hatte. Im Revisionsraster wird als letzte Fahrzeuguntersuchung die Angabe REV Fk 29.9.69 gemacht.
Bilder 48722 – ÖBB
Die ÖBB-Standard-Ausführung mit in ebenfalls brauner Farbgebung ausgeliefert und trägt die Wagengattung Hbcs-w bzw. die Betriebsnummer 21 81 213 2 105-1. Im Revisionsraster ist als letztes Untersuchungsdaten REV Kd 28.07.73 zu lesen.
Bilder 48747 – ÖBB
Diese Güterwagenbauart findet im Modellbahnjahr 2020 weitere Modellankündigungen, wie diesen ÖBB-Wagen mit der Betriebsnummer 21 81 213 2 000-4 und der angeschriebenen Wagengattung Hbcs-w. Das besondere an diesem Modell ist die Kreideaufschrift Krems. Solche Aufschriften wurden an die Wagen angebracht, die dem Verladepersonal in den ÖBB-Verteil- bzw. (Stückgut-)Güterzentren somit den jeweiligen Zielbahnhof auswiesen. Als letzte Revisionsanschriften sind am Wagen die Angaben REV Kd 28.03.80 angeschrieben. Der UVP des Modells beträgt € 45,90.
Bilder 48748 – St & H
Dieses Modell ist aus dem Reich der Phantasie entnommen. Es existiert zwar schon ein Vorbild, doch entspricht der Wagen einer anderen Bauart. Korrekterweise wäre es ein Güterwagen der Bauart Oppeln mit der richtigen Betriebsnummer 22307 gewesen. Ungeachtet dessen ist der als Privatwagen der Firma Glaswerkstätten Richter in Alkoven bzw. Strass-Emling nachempfunden und befindet sich im Bestand von Stern & Hafferl. Der Wagen gehört der Gattungsbezeichnung Gkklms an und ist mit der Wagennummer 22305 angeschrieben. Die weiteren Fahrzeuganschriften wurden auf Basis der Bauart Hbcs-w angepaßt. Am Langträger stehen die Untersuchungsdaten REV Kd 28.03.68. Der UVP des Modells beträgt € 45,90.