Bahnmedien.at: Bahndienstwagen – Band 2

Das Thema Bahndienstwagen gilt aufgrund seiner Komplexität als spannendes und vielseitig interessantes Thema, und zwar bei allen Eisenbahnunternehmen auf dem Kontinent. Unter diesem Schlagwort versammeln sich deshalb viele alte Waggons, welche im kommerziellen Betrieb nicht mehr verwendbar sind, aber für bahninterne Zwecke noch gute Dienste erweisen und bei Bedarf auch für spezielle Zwecke adaptiert werden.

Mit großer Spannung wurde die Fortsetzung erwartet, wobei man sich diesmal überwiegend mit Bildern von Alfred Luft bediente. Daß man dabei auch die einzelnen Lebensläufe der Wagen als Bildunterschrift ergänzte, ist lobenswert und notwendig zugleich. Allerdings offenbart die neue Publikation genügend andere Kritik, die diesen hohen Preis nicht rechtfertigen. In konkreten äußert sich meine Kritik wie folgt:

Meine inhaltliche Kritik bezieht sich zunächst einmal auf die Bilder der Seiten 44, 63 und 117: total unscharf oder zu tief heruntergerechnete Druckdaten. Die Bilder sind unbrauchbar; vermutlich wurden die Vorschaudaten nicht ausgetauscht. Ergo: Wo war da die Qualitätskontrolle bzw. das im Vorwort hochgelobte Lektorat? Einzelne Bilder sind zu dunkel, des weiteren gibt es sehr viele Bilder, an denen die Räder, die Puffer, der Wagenkasten udgl. abgeschnitten ist. Für ein Buch in dieser Preisklasse, was als Schnellschußliteratur in das österreichische Verlagswesen eingeht, hätte man sich infolge des einfach zu erstellenden Inhalts eine bessere Qualität erwartet.

Insgesamt rangiert der Bildband als „Billigsdorfer Produkt“, indem mit geringen Mitteleinsatz das Maximum an Verkaufserlös erzielt werden soll. Dieser Eindruck wird durch den Umstand bestätigt, daß in der letzten Vereinssitzung von einem Ausgabenproblem gesprochen wurde und die Einnahmen hinter den Erwartungen bleiben. Wenn man sich beim Produzenten des Buches dann noch die Gestehungskosten ansieht, wird dieser Eindruck und die Information aus dem Umfeld des Vereins nicht nur bestätigt, sondern sogar noch untermauert. Schade drum.

Nachtrag:

Mittlerweile ist die Publikation ausverkauft. Das mußte der Obmann im Kleinbahnsammlerforum zugeben und gab bekannt, daß ein Nachdruck erfolgt. Dieselbe Aussage mit dem Nachdruck ist vom Herausgeber/Autor in der Drehscheibe-Online zu lesen. Was man im Kleinbahnsammlerforum tunlichst verschweigen will, ist wohl der Umstand, daß die Information stimmen dürfte, daß die Auflage nur bei 300 Stück liegt. Wie hoch die Auflage des Nachdrucks sein wird, ist unbekannt. Unbekannt ist dabei auch, ob die von mir kritisierten Druckseiten in besserer Qualität ausgeführt werden und/oder ob die angeschnittenen Wagenbilder auch besser positioniert werden?

Falls dies der Fall sein wird, ist jedem angeraten, sein mit diesen von mir kritisierten Seiten ausgeführtes Exemplar als Mängelexemplar zu reklamieren. Es genügt der Verweis auf wesentlichen und behebbaren Mangel, der im ABGB die Wandlung vorsieht. Unter Wandlung versteht man den Tausch durch ein mangelfreies Exemplar.


Allgemeine Infos:
Verlag: Bahnmedien
Autor: Josef Pospichal
Buchhülle: Hardcover
Umfang: 120 Seiten/24,5 x 21,2 cm
Fotos: 118
ISBN: 978-3-903177-68-0
Verkaufspreis: € 39,– [A]