Roco 64907/64908 – DB Gepäckwagen Düms 905

Die Deutsche Bundesbahn beschaffte ab 1968 eine Serie von Gepäckwagen der Gattung D(ü)ms 905, die für den Einsatz in Reisezügen sowohl im nationalen als auch im internationalen Verkehr vorgesehen sind. Als Hersteller der Wagen sind die Firmen Uerdingen, Rathgeber, DWM und MAN zu nennen, sind für Höchstgeschwindigkeiten von 140, 160 und 200 km/h zugelassen und erhielten bei Indienststellung die Nummerngruppen:

95-40 052 bis 063, 95-70 001 bis 010, 95-80 001 … 155 und 95-92 001 bis 006.

Die Fahrzeuge können als Großraumwagen oder als Wagen mit bis zu vier getrennten Zollabteilen verwendet werden. Der Grundriß ist dabei variabel und läßt sich den unterschiedlichen Einsatzzwecken anpassen. Die Abteilquerwände und die Gepäck-Seitenwand sind drehbar bzw. verschiebbar angeordnet. Zum Ein- und Ausladen des Transportgutes befinden sich in beiden Seitenwänden je zwei Ladeöffnungen mit Rolltoren und einer Breite von 2.500 mm. Sie werden mit zwei nach oben zu schiebenden Rolladen aus Stahlblech-Lamellen verschlossen. Die Stirnwandtüren sind als Rolladen ausgeführt. Die Drehgestelle entsprechen der Bauart Minden-Deutz.


Modellvorstellung – Roco 64907

Als Roco vor vielen Jahren eine ganze Serie an DB-Schnellzugwagen im korrekten Längenmaßstab von 1:87 umsetzte, fand sich seinerzeit ein reiner Gepäckwagen der Gattung Dm 902 im Programm. Nachdem ein italienischer Hersteller die neuere Bauart Dms 905 umsetzte, fand auch dieser Wagentyp bei den Salzburgern sein Gehör. Der Gepäckwagen dieser Fahrzeuggattung wurde 2016 als komplette Neukonstruktion („Formneuheit“) mit angepasster Inneneinrichtung angekündigt. Im Neuheitenblatt 2016 findet sich als erstes Modell die Artikelnummer 64907; dabei handelt es sich um einen Düms 905 in chromoxidgrüner Lackierung und der vollständigen Wagennummer 51 80 95-40 061-1. Als Heimatbahnhof des nur 140 km/h schnelle Gepäckwagen München Hbf. und als Revisionsdatum ist der 01.10.74 angeschrieben. Der Wagen ist vollständig aus Kunststoff gefertigt und weist saubere Gravuren auf. Eine besondere Beachtung verdienen die sauber ausgeführten Lamellen der seitlichen Rolltore, aber auch die äußerst feinen Fensterstege sowie die Gummifassungen der Wagentüren. Die Ausstattung mit einer Kurzkupplungskulisse gehört zum Standard. Entgegen neueren Trend der vollständigen Bestückung der Modelle mit Zurüstteilen liegt dem Modell ein Zurüstbeutel bei, mit welchem der Käufer verschiedene Anbauteile noch extra ansetzen muß. Dies betrifft zu allererst die Griffstangen und Trittstufen sowie verschiedene Teile bei den Drehgestellen. Für den vorbildgerechten Einsatz liegen dem Modell noch Zuglaufschilder aus Metall bei. Der Modellbahner kann zwischen folgenden Relationen auswählen: „München – Hamburg-Altona“, „Oberstdorf – Hamburg-Altona“ und „München – Braunschweig“.


Bilder – Roco 64907


Modellvorstellung – Roco 64908

Noch bevor der chromoxidgrüne Düms 905 ausgeliefert wurde, wurde interessanterweise ohne Neuheitenankündigung das Modell in ozeanblau/beiger-Farbgebung produziert. Hinsichtlich der technischen Ausführungen und der Konstruktion gilt das vorhin erwähnte. Der ozeanblau/beige Gepäckwagen, der ebenfalls die Gattungsbezeichnung Düms 905 angeschrieben hat, wird unter der Artikelnummer 64908 geführt. Für beide Wagen ist ein UVP von € 54,90 vorgesehen.

Dieses Modell verkörpert einen Gepäckwagen mit der Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h und trägt daher die Betriebsnummer 51 80 95-80 093-5 und weist folgendes Revisionsdatum auf: Om 27.08.74. Als Heimatbahnhof ist Dortmund Hbf angeschrieben. Die Lackierung ist auf den ersten Blick sauber ausgeführt, allerdings wird beim Betrachten der Trennkante unter der Lupe ersichtlich, daß über die gesamte Länge immer wieder leichte Ausfransungen existieren. Die Anschriften sind sauber aufgetragen und unter der Lupe auch gut lesbar. Zudem weist der Längsträger eine schwarze Lackierung auf. Ein Zurüstbeutel liegt der Formneuheit bei, es sind dieselben Teile zu montieren wie beim Schwesterfahrzeug.


Bilder – Roco 64908


 

Modell im zugerüsteten Zustand

Für beide Modelle liegt eine Montageanleitung und ein Ersatzteilbeutel bei. Die Montage der Zugheizkabel sowie Verkleidung beim zweiten Rolltor bzw. beim Drehgestell ist am einfachsten zu bewerkstelligen. Probleme bereitete das Einsetzen der Griffstangen. Jene bei den Rolltoren waren problemlos zu montieren. Die Griffstangen bei den Wagentüren ließen sich entweder nur erschwert oder gar nicht in die vorgesehenen Löcher hineinschieben. Da manche Löcher nicht sauber durchstoßen sind, mußten diese nachträglich aufgebohrt werden. Als wesentliche Erleichterung stellte sich das Aufbohren aller Löcher dar, zudem wurden die Griffstangen mit Sekundenkleber befestigt. Für die Zukunft wäre es wünschenswert, bei einer Neukonstruktion a) Wagen vorzufinden, indem die Löcher sauber ausgeführt sind und b) Zurüstteile vorzufinden, deren Spitzen konisch zulaufen und ein Hineinschieben wesentlich erleichtern.