Die DB Baureihe 141 von Piko
Vorbild | Modelle |
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Die DB Baureihe 141 von Piko
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Kurz nach der Gründung der DB im Jahr 1949 formierte sich ein Fachausschuß zur Beschaffung neuer Triebfahrzeuge. Dieser legte den Grundstein für die sog. Einheitslokomotiven der DB, zu denen u. a. die BR 141 zählte. Sie sollte als leichte Nahverkehrslokomotive beschafft werden. Die Entwicklung oblag den Firmen Henschel für den mechanischen Teil und BBC für die elektrische Ausrüstung. Die DB beschaffte zwischen 1956 und 1971 insgesamt 451 Lokomotiven, die in mehreren Großstädten im Nah- und S-Bahnverkehr eingesetzt wurden. Hierfür wurde eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h als ausreichend betrachtet. Die Bo' Bo'-Loks haben ein Eigengewicht von 66,4 t (141 001 – 226) bzw. 72,5 t (141 227ff), sind 15.620 mm lang und erreichen eine Dauerleistung von 2.310 kW. Die Maschinen erhielten infolge ihres laut knallenden Schaltwerkes alsbald den Spitznamen "Knallfrösche", wobei nicht allzu selten eine Lok ausbrannte. Die Außerdienststellung erfolgte zwischen 1998 und 2006. Einige Exemplare sind museal erhalten geblieben und können heute noch besichtigt werden.
Piko ist mit der Realisierung der BR 141 als erstes Modell aus der Typenfamilie der deutschen Einheits-Elektroloks ein wirklicher Clou mit der Neuheitenankündigung im Jahre 2014 gelungen. Die Neukonstruktion zum günstigen Preis vermochte auch am Markt zu punkten, denn bereits im aktuellen Modelljahr haben die Sonneberger weitere Varianten an altbekannten DB-Veteranen angekündigt.
Verpackung
Piko liefert seine Fahrzeuge in einer Kartonschachtel an den Fachhandel aus. Das Modell ist mit einer fixen, passgenauen Plastikform ummantelt. Nach dem seitlichen Entriegeln ist das Modell aus der klappbaren Plastikform entnehmbar. Dem Modell liegen noch bei: Bremsschläuche zur Selbstmontage, zwei Werbefolder und die mehrsprachige Betriebsanleitung inkl. Ersatzteilblatt.
Technik
Für die Begutachtung der technischen Raffinessen muß das Chassis vom Lokrahmen abgezogen werden. Das Chassis sitzt ziemlich passgenau auf dem Zinkdruckgußrahmen. Durch vorsichtiges Auseinanderspreizen des Chassis lässt sich das Gehäuse aber problemlos abziehen.
Es tritt nun das Herzstück der Lokomotive zu Tage. Der Blick auf das Innenleben des Modells offenbart uns die auf dem Metallrahmen montierte Platine. Das Modell ist für den Digitalbetrieb geeignet, Piko hat auf der Platine eine PluX22-Schnittstelle nach NEM 658 berücksichtigt. Damit steht es dem interessierten Digitalbahner frei, das Modell nachträglich mit einem Sounddecoder auszurüsten.
Der Mittelmotor ist im Metallrahmen unter der Platine gelagert und hat zwei große Schwungmassen. Das Vordringen zum Mittelmotor gestaltet sich trotz der Angaben aus der Betriebsanleitung als schwierig, weil die beiden Drähte zum Motor leider überkreuzt sind und somit wenig Spiel bleibt, um die Plastikverkleidung für den Maschinenraum bzw. Lagerungsteil für die Platine (Motorhalter) vom Lokrahmen wegzudrehen. Beim diesem Versuch hat sich dann ein Draht der Motorstromzuführung von der Platine gelöst. Zudem hat es den Motorblock nach oben mitgenommen, was ein Ausbinden der Kardanwelle aus dem Kuppelstück zum Getriebeblock zur Folge hatte.
Das Modell wird durch einen Mittelmotor mit zwei Schwungmassen angetrieben. Die Kraftübertragung erfolgt sodann über Kardanwellen und das Stirnradgetriebe im fix verkapselten Getriebeblock auf alle vier Achsen. Für Wartungszwecke hat Piko am Getriebeunterboden entsprechende Öffnungen für die Zahnräder vorgesehen.
Die grüne E 41 076 (Zweitauflage nach der ebenfalls grünen E 41 074) bringt ca. 350 Gramm auf die Waage, daher ist das Modell auch nur mit zwei Haftreifen bestückt. Diese sind diametral auf der jeweils inneren Achse jedes Drehgestells aufgezogen. Die Abnahme für den Fahrstrom erfolgt über alle Räder.
Fahrverhalten
Das vorliegende Modell macht bei den Testrunden auf der Anlage eine hervorragende Figur. Das Modell ist leise und hat einen taumelfreien Lauf. Erfreulich ist vor allem die Geschwindigkeit des Modells. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 161 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 34 % höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um gerade einmal 4 % zu hoch.
Optik
Ein wesentlicher Aspekt der Modellbesprechung betrifft die Beurteilung der optischen Modellierung des Vorbildes. Hierbei braucht sich das Piko-Modell in der Expert-Ausführung keinesfalls zu verstecken!
Die Neukonstruktion hinterlässt auf den ersten Blick einen hervorragenden Gesamteindruck. Spannender ist natürlich der zweite Blick. Die Kopfform ist gut getroffen, ebenso die Seitenwände und der Dachbereich. Die Einfachlampen weisen zierliche Ringe auf, die Leuchtkörper schließen bündig an der Oberkante der Erhebung an. Schwarze Ringe bei allen drei Stirnlampen deuten damit die Laternentüren an. Die Scheibenwischer der Frontfenster sind im Fensterteil angespritzt und kommen durch die schwarze Einfärbung gut zur Geltung. Der extra angesetzte Frontumlauf, die Zugheizdosen, die Griffstangen der Führerstandstüren sowie die eingesetzten und gut gravierten Lüftereinsätze tragen wesentlich zum optischen Finish der Neukonstruktion bei.
Der Blick auf das Dach zeigt uns eine vollständige Ausrüstung. Positiv fallen sofort die neuen, äußerst filigranen Scherenstromabnehmer auf, die Piko der Neukonstruktion verpasste. Die rot lackierten Isolatoren und die Dachleitungen sind vollständig und vorbildgerecht wiedergegeben. Dies trifft auch auf den Isolator des Überspannungsableiter zu, der in der Zweitauflage als schmaler Porzellan-Isolator ausgeführt ist. Damit stellt Piko eindeutig unter Beweis, nicht nur offen auf sachliche Kritik zu reagieren, sondern beweist aus eigenen Stücken aus allfälligen Fehlern auch zu lernen, was sich dann in der korrekten Nachbildung bei Nachfolgemodellen und -auflagen widerspiegelt.
Der weitere Blick auf das Dach zeigt uns saubere Andeutungen der Trittroste, sowie der angravierten Dachleitungen, Dachfelder udgl. Zudem befinden sich am Dach auch Anbauteile wie die im Riffelmuster ausgeführten Trittroste oder die Lokpfeifen.
Eine abschließende Betrachtung ist den Drehgestellen gewidmet. Die Ausführung der Drehgestelle weist einen hohen Wiedererkennungswert zum Vorbild auf. Diese sind sauber durch graviert, der Bereich der Radsatzlager ist durchbrochen. Mehrere Ansetzteile wie die Sandkästen, die Sandstreueinrichtungen, die Sifa- sowie die Schmierpresse werten das Drehgestell optisch zusätzlich auf. Die Indusi-Magnete sind am Drehgestell angespritzt, Die Anordnung der Bremsklötze greift auf den vorderen Bereich der Radsatzlaufflächen.
Farbgebung und Beschriftung
Die Lackierung des vorliegenden Modells der E 41 076 ist tadellos. Sämtliche Farbübergänge sind trennscharf dargestellt. Alle Anschriften sind sauber und gut lesbar aufgedruckt. Dasselbe gilt auch für die damals zeitgenössischen Schildersätze wie dem DB-Emblem oder der Firmenschilder.
Beleuchtung
Das Modell ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet. Wartungsarme, warmweiße und rote LEDs dienen der Darstellung des dreibegriffigen Spitzen- bzw. zweibegriffigen Schlusslichtes.
Piko kündigte als Neuheit 2014 unter der Artikelnummer 51512 ein Modell aus der letzten Lieferserie 141 447 - 451 an, welche als Besonderheit bereits bei Indienststellung mit einer elektrische Nutzbremse ausgestattet wurde. Diese elektrische Nutzbremse ist beim Vorbild wie beim Modell anhand der geänderten Dachausrüstung erkennbar und wird durch einen kastenförmigen, haubenartigen Aufbau auf dem Dach dargestellt. Darunter befinden sich die erforderlichen Bauteile für die Bremseinrichtung.
Zur Ausführung gelangt die ozeanblau-beige 141 447 des Bw Hagen 1 der BD Essen mit dem Revisionsdatum 06.07.87 des AW Opladen. Das Modell entspricht in der Ausführung im Epochenübergang von IV auf V und ist mit Düsenlüftern versehen. Der Sonneberger Hersteller Piko musste bei der Realisierung dieses Vorbildes die Frontpartie entsprechend ändern. Auffälligster Unterschied gegenüber den zuvor ausgelieferten Modellen der grünen Epoche III-Ausführung ist an den beim Vorbild befindlichen Doppellampen auszumachen.
Beim genaueren Betrachten der Frontpartie fällt allerdings auf, dass die Trennkante von ozeanblau auf beige bei diesem Modell etwas zu tief sitzt. Diese müsste etwas über dem unteren blauen Handgriff links neben der Doppellampe verlaufen. Dieser Handgriff sollte korrekterweise auch etwas tiefer platziert sein. Die Ausführung der Doppellampen ist optisch hervorragend gelungen, ebenso die Haltegriffe auf der Frontpartie. Die Trittroste sind gerastert. Die Pufferbrust des Modells ist bereits werksseitig mit der Zugheizkabel und dem Kabel für die Mehrfachzugsteuerung versehen. Allerdings sucht man die Lochbohrungen für die Luftschläuche auf der Pufferbrust vergeblich – diese müssten ggf. selbst gebohrt werden.
Das Piko-Modell weist gegenüber dem im Jahr 2014 überarbeiten und mit Ätzteilen versehenen Fleischmann-Modell der 141 176 keine Ausfransungen im Farbübergang von ozeanblau auf beige auf. Verbesserungsbedarf hinsichtlich der Lackierung wird allerdings im Bereich der Doppellampen geortet, die beim gegenständlichen Modell nicht sauber umgesetzt wurde.
Alle weiteren technischen wie optischen Details wurden bereits bei der Modellbesprechung der grünen E 41 076 (Piko 51510-2) erwähnt.
Als Neuheit 2015 wurde eine blaue 141 mit Computernummer ins Programm genommen. Im März 2015 erfolgte die Auslieferung in den Fachhandel. Es trägt die Betriebsnummer 141 041-4. Die Lokomotive ist im Bw Dortmund des BD Essen stationiert und trägt das Revisionsdatum 31.07.1967.
Das vorliegende Modell entspricht technisch wie optisch der bisherigen Ausführungen, sodass im weiteren Verlauf der Modellbesprechung auf die bisherigen Feststellungen verwiesen wird. Eine genauere Betrachtung verdient jedoch der blaue Farbton, der am Modell als sehr dunkel empfunden wird.
Die DB ließ bei der Inbetriebnahme der Baureihe E 41 diese Maschinen im Stahlblau (RAL 5011, Quelle: EK-Buch E 41; andere Quellen nennen Kobaltblau) lackieren, ab der E 41 072 änderte sich die Farbgebung auf Flaschengrün (RAL 6007) bzw. ab der E 41 443 auf Chromoxidgrün (RAL 6020).
Der wesentlich dunklere Farbton der Piko 141 041-4 bedurfte daher eine Nachrecherche, inwieweit der RAL-Ton richtig ist. Zum Farbvergleich wurden bereits am Markt erhältliche Konkurrenzprodukte eines Salzburger Herstellers herangezogen, die die Richtigkeit des von Piko gewählten Farbtones Stahlblau (RAL 5011) gemäß den Angaben im EK-Buch untermauerten.
Piko kündigte ebenfalls als Neuheit des Jahres 2015 die ozeanblau-beige 141 378-0 mit ozeanblauen Dachkanten und grauem Dach an. Die Lokomotiven trägt als Revisionsdatum den 8. März 1985 im AW München Freimann. Sie gehört zur BD Nürnberg bzw. dem Bw Nürnberg 1.
Das vorliegende Modell entspricht technisch wie optisch der bisherigen Ausführungen, sodass im weiteren Verlauf der Modellbesprechung auf die bisherigen Feststellungen verwiesen wird.
Piko hat das Modell vorbildgerecht ohne Frontumläufe ausgeführt, die beim Vorbild vor dem letzten AW-Aufenthalt entfernt wurden.
Die aktuelle Ausführung der BR 141 ist im Fachhandel zum UVP 134,99 erhältlich. Die Wechselstromausführung (51517) ist um 20 Euro teurer.
Die verkehrsrote Ausführung der 141 368-1 ist ebenfalls eine Neuheit im laufenden Produktionsjahr. Dieses Modell wird ausschließlich mit werkseitig installierten Loksound ausgeführt und ist im Fachhandel für UVP € 229,99 erhältlich. Dieser Preis gilt für das Gleichstrommodell 51518. Die Wechselstromausführung (51519) kostet um € 10,-- mehr.
Das Modell weist gegenüber dem Vorbild einige geringfügige Abweichungen auf. Die Farbtrennkante von grau auf verkehrsrot mußte nur geringfügig höher liegen. Die Zugheizdose sollte beim Vorbild einerseits grau lackiert sein und andererseits ist diese Einrichtung gegenüber dem Vorbild in der Rundung des Fahrzeugrahmens integriert. Außerdem ist dieses Bauteil beim Vorbild grau lackiert.
Vorbild | Modell | | > siehe auch BR 141 von Trix |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |
Vorbild | Modell 51510-2 | 51512 | 51514 | 51516 | 51518 |