DB Baureihe 103 – Fleischmann 437602
Vorbild | Modell |
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DB Baureihe 103 – Fleischmann 437602
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Die DB beschaffte in den 1960er Jahren vier Vorserienlokomotiven mit der neuen Baureihenbezeichnung E 03, die im hochwertigen Reisezugverkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h einsetzbar ist. Der positiven Erfahrungen führten zur Serienbeschaffung von 145 Loks zwischen 1970 und 1974, die als BR 103.1 in zwei Längenausführungen beschafft wurde. Als Hersteller traten die Firmen Henschel, Krauss-Maffei und Krupp im mechanischen Teil; AEG, BBC und Siemens für den elektrischen Teil auf. Die BR 103.1 erreicht ein Gewicht von 114 t und erwies sich im Planbetrieb als "Büffel". Die 103er waren bis zur Indienststellung des ICE 1 und der BR 101 das Rückgrat im hochwertigen TEE, EC- und IC-Verkehr und kamen sogar planmäßig bis in die Schweiz (Basel SBB) und Österreich zum Einsatz. Heute stehen noch vier 103 betriebsfähig im Einsatz, darunter auch die 103 245 in München, die 103 113 und 235 für den DB Fernverkehr in Frankfurt und die 103 222 für DB Systemtechnik, wobei letztgenannte im Jahr 2014 an das private EVU railadventure in München veräußert wurde.
Der Markt um die beste Nachbildung der 103 scheint heiß umkämpft zu sein und neigt sich fast "Glaubenskriegen" hin, zeigt aber auch, daß der deutsche Edelrenner an seiner Beliebtheit um nichts eingebüßt hat. Obwohl Roco als hauseigene Marke der Modelleisenbahn GmbH bereits vor ein bzw. zwei Jahren seine 103 einer kompletten, technischen und teilweisen optischen Überarbeitung zugeführt hat und es mittlerweile eine bemerkenswerte Neukonstruktion eines Mitbewerbers gibt, erschien Anfang November das nächste Modell einer Lok der Baureihe 103, und zwar von Fleischmann.
Interessanterweise scheint das Modell mit der Artikelnummer 437602 (UVP € 129,--) nicht einmal im Neuheitenkatalog 2015 zur Spielwarenmesse auf, sodaß die unterjährige Ankündigung in den Winterneuheiten 2015 als ausgewiesenes "Einsteigermodell" wohl eher als Verzeiflungstat zum Mitbewerb anzusehen ist. Absolute Fleischmann-Vintage-Fetischisten werden mit der Neuauflage dieses preiswerten Modells durchaus ihre Freunde finden.
Verpackung
Das Modell der rot/beigen 103 122-8 wird in der alt bekannten Fleischmannverpackung (Styroporverpackung mit rotem Kartonüberzug) ausgeliefert. Dem Modell liegen eine Betriebsanleitung, ein Ersatzteilblatt und ein Kupplungssatz bei.
Technik
Das ausgelieferte Modell verkörpert die technische Ausstattung von der seinerzeitigen Überarbeitung des Modelles mit der nachträglichen Berücksichtung einer sechspoligen Schnittstelle nach NEM 651, also Fertigungsstand um das Jahr 2000/01 herum. Zudem kann das Modell unter Strom führenden Oberleitungen betrieben werden. Der Umschalter befindet sich am Dach und wurde in Form eines beweglichen Isolators umgesetzt.
Das aus Kunststoff gefertigte Lokgehäuse ist mit fünf Schrauben am Metallrahmen fixiert, wobei die äußeren vier gar nicht so einfach zu eruieren sind. Antiquiert ist noch das Antriebskonzept, also jenes von anno dazumal. Ein Drehgestell ist mit einem Motor bestückt, der über Zahnräder einer der beiden Drehgestelle antreibt. Daß das verbaute Antriebskonzept nicht mehr zeitgemäß ist, wird spätestes beim Betrieb des Modells mehr als hörbar, den der Motor ist im Vergleich zu anderen Konstruktionen laut, außerdem rattern die hohen Spurkränze auf dem Roco-Line-Gleis. Das angetriebene Drehgestell ist jeweils mit einer Achse und einem Haftreifen versehen.
Fahrverhalten
Die Fahreigenschaften des alten Fleischmann-Modelles sind soweit in Ordnung, wenngleich das Antriebskonzept nicht mehr als zeitgemäß anzusehen ist. Die Lärmentwicklung ist im Vergleich zu anderen Konstruktionen weitaus lauter, hinzu kommt das Rattern infolge der hohen Spurkränze.
Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte im Analogbetrieb von ca. 249 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 25 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % - ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 5 % zu gering.
Das 467 g schwere Modell hat einen Bremsauslauf von 2 Loklängen.
Optik
Die Modellumsetzung des alten "Urmodells" war für damalige Verhältnisse keineswegs schlecht, sondern schon weit gediehen und gibt das Vorbild sehr gut wieder. Auch wenn diese Konstruktion schon in die Jahre gekommen ist, finden sich am Modell saubere, viel tiefere, meinetwegen auch gröber ausgeführte Gravuren und verkörpern den Fertigungsstandard von anno dazumal. Die verwendeten Scherenstromabnehmer sind alles andere als filigran bzw. zeitgemäß.
Die Drehgestelle sind dreimimensional durchgebildet und weisen eine sehr gute Tiefenoptik auf und sind an der mittleren Achse mit einem Schlingerdämpfer versehen. Die Radflächen der Achsen sind rot lackiert und weisen strukturierte Oberflächen auf. Das gegenständliche Modell wird mit einer vollverkleideten Frontschürze ausgeliefert und ist am Drehgestell mit einem NEM-Schacht versehen.
Die Fenstereinsätze sind paßgenau. Die Fensterstege sind aber viel zu breit und klobig ausgeführt. Alle Scheibenwischer nehmen eine interessanterweise Stellung ein und stehen allesamt im Sichtfeld des Lokführers.
Farbgebung und Beschriftung
Das Modell ist in der klassischen rot/beigen TEE-Farbgebung lackiert, allerdings fehlen bei den Maschinenraumhauben die schwarzen Streifen der Gummidichtungen. Die Anschriften sind ebenfalls sauber aufgetragen. Diese sind allesamt sauber aufgedruckt und gut lesbar. Das realisierte Modell ist beim Bw Frankfurt 1 der BD Frankfurt/M beheimatet und trägt als Revisionsdatum den 6. 5. 1971.
Beleuchtung
Die Beleuchtung erfolgt mittels Glühlampen. Das Dreilicht-Spitzensignal bzw. das Schlußlicht leutete je nach Fahrrichtung und wechselt dabei von weiß auf rot.