SBB Ae 3/6 in Spur N – Piko 40320/21
Vorbild | Modell |
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SBB Ae 3/6 in Spur N – Piko 40320/21
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Die neu elektrifizierte Gotthardbahn erforderte Schnellzugloks mit einer Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h, wobei die Loks auf einer Rampe mit 10 ‰ problemlos 480 t-Zuggewicht bei konstanten 65 km/h ziehen mussten. Mit diesen Vorgaben wurden die führenden Hersteller eingeladen, dementsprechende Vorschlage zu unterbreiten. Drei verschiedene Typen von Ae 3/6 wurden beschafft, wobei die Ae 3/6 I mit 114 Stück zur Hauptlieferserie wurde. Als Hersteller traten die Firmen SLM, BBC, MFO und SAAS auf, die Indienststellung der 100 bzw. 110 km/h schnellen und 93 t schwere Lokomotiven erfolgte zwischen 1921 und 1929. Der mechanische Teil besteht aus Rahmen und dem drauf aufbauten Lokkasten mit zwei Vorbauten. Das Laufwerk besteht aus drei einzeln angetriebenen Achsen nach dem System Buchli, einem zweiachsigen Laufdrehgestell sowie einer Bisselachse unter dem Führerstand 2. Der elektrische Teil besteht aus zwei Stromabnehmern und dem Hauptschalter am Dach sowie die drei Einphasen-Serienkollektormotoren inkl. Trafo im Maschinenraum. Als Bremssystem stehen eine automatische, einlösige Westinghouse-Druckluftbremse, und eine direkt wirkende Lokbremse zur Verfügung. Die Ae 3/6 I wurden in den Kreisen I und III stationiert und kamen somit auf fast allen SBB-Strecken bis auf die Gotthardlinie zum Einsatz. Die Außerdienststellung erfolgte im März 1994, wobei einige Ae 3/6 I als Museumsloks erhalten geblieben sind.
Text entnommen aus: Typenatlas der SBB-Lokomotiven, Geramond-Verlag
Als eine von mehreren Formneuheiten bei Piko ist die Ae 3/6 I der SBB zu nennen, die der Sonneberger Hersteller auf der Spielwarenmesse 2015 ankündigte. Die Neukonstruktion in der Spurweite N wurde sowohl als grün lackierte Lokomotive der Epoche IV unter der Artikelnummer 40321 zum UVP € 245,-- angekündigt als auch in der bekannten braunen Farbgebung - Artikelnummer 40320.
Verpackung
Die Auslieferung der SBB-Lokomotive erfolgt in einer zweifachen, stabilen Blisterbox. Nach dem Abzug des Oberteiles und der Abnahme entsprechender Schutzteile ist das Modell aus der Verpackung entnehmbar. Unter dem Plastikeinsatz befinden sich eine Betriebsanleitung samt integriertem Ersatzteilblatt sowie ein Beutel mit Zurüstteilen. Darin finden filigran aus Metall gefertigte gelbe Griffstangen und Führerstandsleitern zur Selbstmontage.
Technik
Die Neukonstruktion basiert auf dem bisherigen technischen Aufbau. Das Lokgehäuse, welches aus Metall gefertigt ist, ist über zwei Schrauben an den Lokenden mit dem Rahmen befestigt. Ein Mittelmotor mit großer Schwungmasse ist im Metallrahmen des Modelles eingelagert. Der Antrieb erfolgt über die direkt angeflanschte Welle auf die Zahnräder der drei Treibräder. Das jeweils äußerste Treibrad ist mit je einem Haftreifen bestückt. Der Getriebeunterboden ist diesmal geschlossen ausgeführt. Die Vorlaufachsen sind als reine Laufachsen ausgeführt. Im Vorlaufgestell bzw. im Drehgestell ist die Halterung für die Kupplungskulisse berücksichtigt.
Die Fahrzeugplatine ist über dem Mittelmotor auf dem Lokrahmen befestigt und verfügt über eine 12poligen PluX-Schnittstelle. Serienmäßig wird das Modell mit einem Brückenstecker ausgeliefert. Die Neukonstruktion erhielt auch eine Kurzkupplungskinematik nach NEM 355 verpasst.
Fahreigenschaften
Die Fahreigenschaften der 77 Gramm schweren Neukonstruktion können sich ohne weiteres sehen lassen. Das Modell durfte seine Proberunden auf einem Gleisoval auf dem kleinsten Radius des "piccolo"-Gleissystems von Fleischmann erbringen.
Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 152 km/h in Fahrtrichtung 1 sowie ca. 368 km/h in der Gegenrichtung. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 38 % höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 50 % um gerade einmal ca. 12 % zu niedrig.
Optik
Die Ae 3/6 ist in diesem Maßstab ein wahrer Hingucker. Piko zeigt wieder einmal, daß es auch Modelle in diesem Maßstab anstandslos umsetzen kann. Allein schon der Anblick der Neukonstruktion offenbart die hohe Kunst der Modellumsetzung. Dies offenbart sich recht gut, wenn man sich den fein detaillierten Lokkasten genauer ansieht. Dieser ist mit sauberen Gravuren versehen, die Nietenreihen sind dezent nachgebildet und auch alle übrigen Gehäusedetails wie jene der Seitenverkleidungen und Lüftergitter sind Zeugnis dieser gelungenen Konstruktion.
Der positive Eindruck setzt sich auch am Lokdach fort. Auch hier finden sich neben wirklich filigran ausgeführten Stromabnehmern ein mit feinen Nietreihen übersähtes Lokdach sowie die vorbildgerechte Umsetzung der Dachleitungen und -stege.
Das offene Fahrwerk offenbart feine Speichenräder. Die verschlossene Fahrwerkseite besteht aus dem verschlossenen Büchli-Antrieb, dessen konstruktive Ausführung auch im Modell gut wiedergegeben wurde.
Bedruckung und Lackierung
Die grüne Ae 3/6 I mit der Betriebsnummer 10710 ist tadellos lackiert und bedruckt. Die Anschriften sind korrekterweise in gelber Farbe gut deckend und unter Lupe sauber lesbar aufgebracht. Das Revisionsdatum stammt vom 18.06.79. Die 10710 ist in Bern beheimatet.
Beleuchtung
Die Beleuchtung der teilweise einzeln montierten Lampen wird über gelbe LED realisiert, wobei diese dreifach als Spitzenlicht und einfach als Schlusslicht, natürlich richtungsabhängig, leuchten.