DR V23 / BR 101/102 – Piko 52542 ff
Vorbild | Modell |
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DR V23 / BR 101/102 – Piko 52542 ff
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Die Deutsche Reichsbahn beschaffte zwischen 1958 und 1970 bei LKM Babelsberg zwei unterschiedliche Serien von zweiachsigen Diesellokomotiven. Die erste Serie wurde als V 15 in Dienst gestellt und hatten eine Motorleistung von 150 PS, allerdings wurden die weiteren Lieferlose der V 15 mit dem stärkeren 180 PS-Motor beschafft und als Unterbaureihe V 15.20-21 in den Bestand eingereiht.
Im Realbetrieb erwiesen sich diese kleinen Diesellokomotiven leistungsmäßig als zu schwach dimensioniert, weshalb LKM Babelsberg den Grundtyp weiterentwickelte und daraus eine Lokomotive mit der Werksbezeichnung V 22 B entwickelte. Die erste Baumusterlok hatte einen völlig neukonstruierten 220 PS Motor, die Lok wurde als V 23 001 bezeichnet. Bis zur Umstellung auf die EDV-Nummer im Jahr 1970 wurden noch weitere 79 Lokomotiven als V 23 002 bis 080 beschafft.
Die Lokomotiven der Baureihe V 15 wurden 1970 zur Baureihe 101. Bei den Lokomotiven der Baureihe V 23 hieß die neue Baureihenbezeichnung 102. Die max. 24 t schweren und knapp 7 m langen Lokomotiven kamen auch noch zur DB AG, wo sie als Baureihen 311 und 312 geführt wurden.
Piko gibt sich als ostdeutsches Unternehmen ganz der eigenen Tradition wieder. Als Formneuheit wurde 2015 ein Modell der zweiachsigen Verschublokomotive der Baureihe V 23 bzw. als BR 101/102 der Deutschen Reichsbahn angekündigt, von dem gleich drei verschiedene Ausführungen angekündigt wurden:
Diesellok BR 101 in Epoche IV, orange Lackierung
Diesellok BR V23 in Epoche III, blaue Lackierung, und
Diesellok BR 102 in Epoche IV als Soundmodell, orange Lackierung
Die kleine Verschublok wurde im Neuheitenprospekt für € 99,99 in der Gleichstromversion, und € 119,99 für die Wechselstromausführung avisiert, bezüglich des Soundmodell waren € 189,99 für das Gleichstrom- und € 199,99 für das Wechselstrommodell vorgesehen. Bei der Auslieferung haben sich die Preise erhöht, und zwar um € 10,-- für die Analogmodelle und € 15,-- für die Soundvariante.
Verpackung
Piko liefert seine Fahrzeuge in einer Kartonschachtel an den Fachhandel aus. Das Modell liegt in einer zweiteiligen, passgenauen Plastikform. Verschiedene Prospekte und die mehrsprachige Betriebsanleitung inkl. Ersatzteilblatt liegen dem Modell bei. Ein Zurustbeutel enthält zwei Kupplungsverkleidungen sowie Bremsschläuche und Kupplungshaken.
Technik
Dem Konstruktor stand für die Unterbringung der technischen Komponenten nur wenig Raum zur Verfügung, musste doch diese einschließlich der Soundfunktion samt Lautsprecher allesamt unter dem schmalen, halbhohen Vorbau und dem Führerhaus untergebracht werden.
Um an das Innenleben der Lok heranzukommen, ist es notwendig, nicht nur die Betriebsanleitung zu studieren, sondern auch das Modell selbst. Wenn man der Anleitung in der Beschreibung folgt, stößt man schnell an die Grenzen. Um das Führerhaus vom Lokrahmen abheben zu können, ist es nützlich, die beiden Rasthaken von der Unterseite aus mit einer spitzen Pinzette zusammen zu drücken und das Gehäuse dann nach oben abzuziehen.
Schwieriger gestaltet sich in weiterer Folge das Abnehmen des Vorbaues. Der Hinweis in der Betriebsanleitung ist gut gemeint, doch es bedarf der Geduld und der Improvisationskunst, um das richtige Werkzeug zum leichten nach innen drücken der Rastnase zu haben. Die Testzerlegung ist jedenfalls missglückt, zurück geblieben sind leichte, unschöne Deformationen der montierten Umläufe am Vorbau. Wer also überlegt, sein Modell später mit einem Sounddecoder auszurüsten, wird gut beraten sein, sich gleich das Soundmodell anzuschaffen.
Ein kleiner Motor mit Schwungmasse liegt unmittelbar im Fahrwerk drinnen und treibt das Laufwerk direkt über die verlängerte Schneckenwelle über ein Zahnrad auf den hinteren Radsatz der Lok an. Die vordere Achse und die Blindwelle werden über die Kuppelstangen mitangetrieben. Beide Achsen sind haftreifenlos.
Die Platine ist oberhalb des Motors in die beengten Platzverhältnisse eingepasst und erhielt trotzdem eine PluX22-Schnittstelle, die quer im Führerhaus eingesteckt werden kann. Eine Führerstandsimitation verdeckt sowohl den Brückenstecker als auch den allfällig eingebauten Decoder.
Fahrverhalten
Die Lok hat im Analogbetrieb ein lineares Anfahrverhalten, bei konstanter Spannung dreht die Lok leise ihre Runden ohne zu Ruckeln und zu Taumeln. Der Bremsabschnitt nimmt ungefähr die vierfache Länge der Maschine ein. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 42 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom lassen das Modell umgerechnet mit ca. 87 km/h "dahinrasen". Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist in beiden Fällen zu hoch, und zwar bei der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 108 % und nach dem dem NEM-Wert um ca. 78 %.
Optik
Die kleine Lokomotive hat optisch auch sehr viel zu bieten, obwohl der Konstruktion eher einem Zweckbau gleicht. Die Modellumsetzung kann sich jedenfalls sehen lassen, denn der positive Gesamteindruck wird durch zahlreiche Details untermauert.
Der Lokrahmen ist aus Metall gefertigt und weist entsprechende Aussparungen für die Stufen des Rangiertrittes bzw. Gravuren am Rahmen (Klappdeckel. Pufferbrust) auf. Die Trittflächen weisen ein feines Riffelmuster auf, nicht nur am Umlauf, sondern auch an den dicht angeordneten Trittstufen der Führerstandstüren.
Das Führerhaus und der Vorbau sind aus Kunststoff gefertigt. In beide Teile sind hauchdünne Griffstangen eingesetzt. Am Vorbau sind mehrere Drehtüren angraviert. Der obere Aufbau ist als Steckteil konstruiert, darunter befinden sich die Austrittslöcher für den unmittelbar darunter abgelegten Sounddecoder. Der Kühlergrill ist fein geriffelt dargestellt. Verschiedene Gravuren und Nieten finden sich auch am Führerhaus. Sämtliche Fenster sind paßgenau eingesetzt. Die Scheibenwischer sind erhaben angedeutet.
Das Laufwerk besteht aus zwei Speichenradsätze und der Blindwelle. Die Kuppelstange dürfte ein feines Ätzteil sein. Der Getriebeunterboden ist an der Antriebsachse mit Zahnrad nach unten hin offen.
Farbgebung und Beschriftung
Die einfache Lackierung beim Vorbild schlägt sich beim Modell natürlich durch. Die Bedruckung ist sauber, voll deckend ausgeführt und trennscharf lesbar. Einzelne Anschriften am Rahmen sind farbig anschrieben. Die Lok hat ein Revisionsdatum vom 21. April 1969.
Beleuchtung
Das Modell ist mit einer LED-Beleuchtung ausgestattet. Wartungsarme gelbe, warmweiße und rote LEDs dienen der Darstellung der Spitzen- und Schlussbeleuchtung, deren Darstellung fahrtrichtungsabhängig erfolgt.
Das Digitalmodell
Die orange lackierte Epoche IV-Ausführung als Lokomotive 102 023-9 der Deutschen Reichsbahn wird als exklusives digitales Soundmodell unter der Artikelnummer 56351 angeboten. Das Modell unterscheidet sich zur blauen V 23 in der geänderten Lackierung, und zwar dem orangen Lokgehäuse aus Vorbau und Führerhaus und dem hellgrau lackierten Treppenbereich des Rahmens sowie das in gleicher Farbe lackierte Fahrwerk. Änderungen betreffen auch den Kühlergrill, indem bei dieser Ausführung eine geändere Ausführung Verwendung fand. Am Rahmen ist das Revisionsdatum 18.11.87 angeschrieben.
Für den Digitalbetrieb wurde das Modell serienmäßig mit einem ESU LokSound V 4.0 Decoder ausgestattet. Das Anfahrverhalten der Lok erfolgt nicht linear sondern stufenfix, was so viel bedeutet, die Lok beschleunigt kurz, beläßt dieselbe Geschwindigkeit einen Moment lang und wird wieder schneller. Der Loksound klingt sehr realistisch, wobei der Bediener eine Vielzahl an Möglichkeiten hat, zusätzliche Soundeffekte entweder auf Dauer dazu zuschalten oder auch einmalig anzusprechen. Wenn man manchen Gesprächen des Verschubfunkes glauben schenken darf, dann war das Kaffee trinken in den Arbeitspausen ein wesentlicher Bestandteil der Reichsbahner. Die Lichtsteuerung erfolgt ebenfalls über den Decoder. Die drei Frontleuchten bestehen unten aus zwei gelblicheren LED, das obere Spitzensignal ist weiß, der Zugschluß leuchtet rot.
Folgende Funktionen erbringt der Dekoder:
f00 Licht vor ein/aus
f01 Fahrgeräusch (Anm.: in angenehmer Lautstärke)
f02 Signalhorn (endet durch nochmaliges Drücken)
f03 Kurzpfiff
f04 Rangierfunk – Sequenz 1
f05 Rangierfunk – Sequenz 2
f06 Rangiergang (Lok wird spürbar langsamer)
f07 Rücklicht rot ein/aus
f08 Rangierfunk – Sequenz 3
f09 Rangierbeleuchtung
f10 Kabinenbeleuchtung
f11 Pressluft ablassen
f12 Rangierfunk – Sequenz 4
f13 Kuppeln ab-/ankuppeln
f14 Sanden
f15 Bremse anlegen/lösen
f16 Schnellbremsung/Bremse lösen
f17 Kurvenquietschen ein/aus
f18 Führerstandstüre auf/zu
f19 Schienenstöße ein/aus
f20 Handbremse anlegen/lösen
f21 Entwässern
f22 Druckluft-Scheibenwischer
f23 Seitenfenster auf/zu
f24 Bremsgeräusch deaktivieren
f25 Soundfader (Tunnelmodus)
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