Die vierachsigen Mitteleinstiegswagen von Brawa
Vorbild | Modell |
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Die vierachsigen Mitteleinstiegswagen von Brawa
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Die Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges waren unter anderem auch an dem hohen Schadbestand der Fahrbetriebsmittel zu erkennen. Nach Beendigung der Kriegshandlungen standen zahlreiche und im unterschiedlichen Erhaltungszustand befindliche Fahrzeuge parat, wobei die Typenvielfalt eine schier unüberschaubare Bandbreite aufwies.
Die noch junge Deutsche Bundesbahn ließ wenige Jahre danach aus dem Sammelsurium an preußischen Abteilwagen einen ersten dreiachsigen Umbauwagen erstellen, denen ein gleichartiges Umbauprogramm auch für vierachsige Wagen folgte. Die Serienlieferung erfolgte ab 1957 und endete zu Beginn der 1960er Jahre mit 1821 Wagen der drei Hauptgattungen. Diese bestanden aus den Personenwagen der 1. und 2. Klasse (AB4yg-58 (a) bzw. AByg 503 und 504), der 2. Klasse (B4yg-58 (a) bzw. Byg 515 und 516) und der Personenwagen 2. Klasse mit Gepäckabteil (BPw4yg-56a bzw. BDyg 532 und BPw4yg-56b bzw. BDyg 533).
Als Spenderwagen dienten dabei alte, vierteilige Abteilwagen aus den Länderbahnbeständen, wobei die Untergestelle für diese Wagenfamilie auf eine einheitliche Länge gebracht wurden. Der Fahrzeugkasten der Umbauwagen wurden dagegen neu aufgebaut. Als Drehgestelle wurden jene des Typs Minden-Deutz MD41 verwendet.
Im Planbetrieb kamen die Wagen deutschlandweit zum Einsatz und wurden in der Regel im reinrassigen Zugverband auf Haupt- und Nebenbahnen vor allen erdenklichen Fahrzeugtypen eingesetzt. Das Ende des Planbetriebes wurde mit den ersten Ausmusterungen ab dem Jahre 1990 eingeläutet. Die letzten Wagen wurden Ende Februar 1994 bei der DB AG ausgemustert.
Die vierachsigen Umbauwagen hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h und waren in den ersten Betriebsjahren als modern einzuschätzen. Gegen Ende Laufzeit erwies sich allerdings der Sitzbezug der Wagen alles andere als zeitgemäß.
Obwohl es bereits entsprechende Wagen von anderen Modellbahnherstellern gab, hat sich Brawa entschlossen, diese aus dem deutschen Bahnbetrieb nicht wegzudenkende Wagenfamilie ebenfalls im Maßstab 1:87 nachzubilden. Die Wagenfamilie wurde erstmals 2014 auf der Nürnberger Messe mit Modellen in den Ausführungen der Epoche III (Artikelnummern 45050ff) und IV (Artikelnummern 45054ff) kund getan, u. a. mit Erscheinen des Neuheitenblattes 2015 folgten weitere Ausführungen beider Epochen.
Die Modellvorstellung betrifft zwei Modelle neueren Datums, und zwar die Artikelnummer 46072 (Byg515, 50 80 29-12 556-6) und 46074 (BDyg533, 50 80 82-12 243-5). Brawa liefert seine Modelle in der bekannten Verpackung aus. Das Modell liegt in einer starren Plastikeinlage mit Unter- und Oberteil, welches in einer Kartonschachtel liegt und von einem Kartonüberzug geschützt ist. Dem Modell liegen zwei Zurüstbeutel bei, einer beinhaltet die Kupplungen und der andere die noch anzusetzenden Zurüstteile wie Bremsschläuche, Kupplungshaken und die Verbindungsschläuche für die Dampfheizung.
Die Modelle der Umbauwagen sind vollständig aus Kunststoff gefertigt. Der Wagenkasten weist saubere Gravuren auf und gibt die Konturen des Modells sehr gut wieder. Beachtenswert sind vor allem die fein ausgeführten Türgriffe bzw. Türschaniere der Wagentüren bzw. jene des Gepäckraumes. Die Fenster sind paßgenau im Modell eingelegt und fast flächenbündig mit dem Wagenkasten. Bei den Fensterelementen im Gepäckwagen hat der Hersteller zusätzlich die entsprechenden Schutzstangen nachgebildet.
Das Wagendach sitzt äußerst bündig am Wagenkasten auf, auf dem dezente Schweißnähte zu erkennen sind. Die Dachlüfter sind äußerst filigran nachgebildet. Einen Augenschmaus stellen die Drehgestelle dar. Diese sind am Wagenboden eingeklippst. Die Nietenreihen bzw. die Federpakete kommen bei dieser Konstruktion sehr gut zur Geltung, wiewohl die Klotzbremsen auf der Ebene der Radlauffläche situiert sind. Die isolierten Achsen sind aus Metall und werden von Messingbuchsen geführt.
Der Wagenboden zeigt sich äußerst detailreich. Brawa hat die unterseitigen Anlagen komplett dargestellt, wobei neben der aufgehängten Bremsanlage auch mehrere aufgehängte Apparateschränke wesentlich zum positiven Erscheinungsbild des Modells beitragen.
Die Beschriftung bzw. Bedruckung der Modelle ist sauber und lupenrein. Einzelne Anschriften sind gut lesbar, wobei jene unter der Lupe ebenfalls gut lesbar sind. Beide Modelle tragen interessanterweise dasselbe Revisionsdatum MA 07.06.72.