Artitec fertigt Jagdpanzer Jaguar des Österreichischen Bundesheeres
Vorbild | Modell |
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Artitec fertigt Jagdpanzer Jaguar des Österreichischen Bundesheeres
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Die Landesverteidigung der Republik Österreich wird durch das Österreichische Bundesheer wahrgenommen, welches dem Bundesministerium für Landesverteidigung (BMLV) untersteht. Das Bundesheer ist flächenmäßig auf mehrere Kasernen mit unterschiedlichen Schwerpunkten aufgeteilt. Für die aktive Wahrnehmung der Landesverteidigung stehen dem Bundesheer ein umfangreicher Pool an Material und Fahrzeuge sowie Rekruten bereit.
Das BMLV führte im Jahr 1996 im Bundesheer das Waffensystem Jagdpanzer Jaguar ein. Es dient der Abwehr gegen feindliche Panzer auf eine Entfernung bis zu 4 km und besteht aus einem Lenkwaffensystem, welches im Panzer als Trägerfahrzeug integriert ist. Die Beschaffung des neuen Waffensystem beruht im wesentlich durch den Ankauf ausgesonderter Systeme der Deutschen Bundeswehr.
Die Notwendigkeit dieses Waffensystems ergibt sich nicht nur aus dem Beschluss der Verteidigungsdoktrin aus dem Jahr 1975. Der Zerfall des Warschauer Paktes zu Beginn der 1990er Jahre bedeutete für die Republik Österreich ein Gefährdungspotential durch regional begrenzte Konflikte, weshalb das BMLV 1993 ein Einsatzkonzept erstellte und daraus 1995 ein Panzerabwehrkonzept sowie das Konzept für die mechanisierten Kampftruppen (1996) erstellte.
Das Panzerabwehrkonzept aus dem Jahr 1995 sah die Bereitstellung geeigneter Panzer mit integrierten Lenkwaffen vor, deren Reichweite bis zu 4000 m reichen sollte, nachdem bereits ein ähnliches System mit nur 2.000 m Reichweite nach dem Wegfall des Lenkwaffenverbotes – verankert im Staatsvertrag von 1955 – im Jahr 1990 obsolet wurde. Im Pflichtenheft aus 1991 wurden die Mindestanforderungen für das zu beschaffende Waffensystem festgelegt, die u. a. eine Kampfführung bei Dunkelheit und schlechter Sicht sicherstellen sollte. Die Sicherstellung derartiger Kampfhandlungen sollte durch den Einsatz von Wärmebildgeräten erfolgen.
Nach Erprobungen und Vergleichen mit verschiedenen gepanzerten Fahrzeugen entschloss sich das BMLV 1996, den gesamten Bedarf aus gebrauchten Fahrzeugen von der deutschen Bundeswehr samt Munition (Lenkflugkörper vom Typ HOT) zu decken. Der Kaufvertrag wurde im Dezember 1996 geschlossen. Die Ausgaben für das Waffensystem Jagdpanzer Jaguar beliefen sich auf rd. 5 Mio. Euro für die Fahrzeuge samt Simulatoren sowie weitere 8,4 Mio. Euro für Ersatzteile.
Da ein Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2007 nicht die gewünschten Erfolge des neuen Waffensystem aufzeigte, wurden die Fahrzeuge bis zum Jahr 2010 aus dem Bestand geschieden.
Artitec kündigte als Neuheit 2014 verschiedene Ausführungen des Jagdpanzer Jaguar an. Die Modelle gelangen seit August/September 2014 in Auslieferung und werden als Fertigmodell im Maßstab 1:87 (Spurweite HO) sowie als Bausätze für den Maßstab 1:72 sowie in der Spurweite HO (1:87) und in N (1:160) angeboten.
Der Hersteller erfreut dabei den Modellbahner mit verschiedene Ausführungen, wobei meine Besprechung sich auf das vorliegende HO-Modell reduzieren wird. Als Bausatz wird nur der Jagdpanzer Jaguar in der Ausführung des Österreichischen Bundesheeres angeboten. Die Fertigmodelle umfassen zwei verschiedene Ausführungen des Österreichischen Bundesheeres (Tarnlackierung sowie in der Combat Ready Tarnlackierung) sowie vier verschiedene Ausführungen der deutschen Bundeswehr, und zwar in gelboliver Lackierung bzw. in der Fleckentarnung sowie beide Farbvarianten in der Combat Ready-Ausführung.
Die Neukonstruktion brachte ein solide ausgeführtes Modell mit entsprechenden Eigengewicht von ca. 35 Gramm empor, um es auch ggf. für einen Panzertransport auf der Schiene zu verwenden. Allerdings eigenen sich diese Modelle nur bedingt für den Transport in Militärzügen, weil das Fahrzeug in der Modellumsetzung in der aktiven Gefechtstellung dargestellt wird. Das Fertigmodell ist mit dem Lenkwaffensystem und einem Maschinengewehr bestückt, die Einstiegsluke ist geöffnet. Die beiden Antennen sind aus einem elastischen Metalldraht gefertigt und sehr widerstandsfähig. Zur Vervollständigung der Anschriften liegt dem Modell ein Bogen mit Nummerntafel bei.
Das Modell ist sauber ausgeführt. Die tiefen Gravuren hinterlassen einen hervorragenden Eindruck und verleihen dadurch dem Modell ein wirklich optisches Finish. Artitec liefert das Modell in einer Kartonverpackung aus. Positiv ist zu erwähnen, dass das Modell mittels einer Kreuzschraube am Gehäuseboden am inne liegenden Stabilisationskarton festgeschraubt ist, der zugleich die Funktion des absoluten Transportschutzes übernimmt.
Abschließend ergeht an Artitec der ausdrückliche Wunsch, dass auf Basis der jetzigen Neukonstruktionen Modelle abgewandelt werden, die man auch Vorbild gerecht auf den ebenfalls toll umgesetzten Flachwagen verladen kann.
Artitec / NL