Die DB Baureihe 110 001-5 - Liliput 132522
Vorbild | Modell |
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Die DB Baureihe 110 001-5 - Liliput 132522
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Das Eisenbahnwesen lag nach dem Zweiten Weltkrieg faktisch am Boden. Mit vereinten Kräften wurde das Verkehrswesen wieder auf Vordermann gebracht, mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn stand nicht nur der Wiederaufbau, sondern auch die Erneuerung des Eisenbahnverkehres an. Der Fuhrpark bestand zu dieser Zeit aus einem bunten Sammelsurrium an Fahrzeugen, doch keines konnte so richtig die Modernität zum Ausdruck bringen.
Um eine moderne Flotte künftiger "Einheitslokomotiven" zu besitzen, gab die DB nicht nur die Planung einer ganzen Flotte unterschiedlicher Lokomotivtypen in Auftrag, sondern beschaffte in den Jahren 1952/53 gleich fünf Vorserien Schnellzuglokomotiven der Baureihe E 10, die sich sowohl im mechanischen wie im elektrischen Teil unterschieden und von den führenden, deutschen Lokschmieden gebaut wurden. Alle Loks kamen als E 10 001 bis 005 zum Bw Nürnberg und wurden dort ausgiebig einer Testphase unterzogen.
Die E 10 001 bzw. 110 001-5 ist eine 130 km/h schnelle E-Lok mit einer Leistung von 3.420 kW bei 97 km/h. Das Vorbild ist 84 t schwer und 16.100 mm lang. Die vier Fahrmotoren werden über die Niederspannungssteuerung mit Wanderwalzschaltwerk betrieben. Zum Einbau gelangte ein Alsthom-Antrieb mit einem Übersetzungsverhältnis von 1:2.492. Die erste Vorserienlok wurde am 26. Juni 1975 ausgemustert.
Der blaue Vorserien-110 stellt eine Variante dieses von Liliput sukzessive umgesetzten Vorbildes dar. Sie wurde als weitere Form- bzw. Beschriftungsvariante im Neuheitenprogramm 2015 als Epoche IV-Modell aufgenommen, nachdem das Pendant in der Epoche-III-Ausführung bereits vor vier Jahren auf den Markt kam. Das Gleichstrommodell gelangt unter der Artikelnummer 132522, die Wechselstromausführung unter der Artikelnummer 132527 in den Fachhandel. Der UVP wird mit € 263,90 bzw. € 318,-- angegeben.
Verpackung
Die Lokomotive wird in der bekannten Liliput-Verpackung ausgeliefert. Nach dem Abziehen des Kartonüberzuges und der Schutzverpackung aus Plastik ist die Lokomotive aus der passgenauen Blisterbox entnehmbar. Mitgeliefert wird eine Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel mit Bremsschläuchen und Zughaken.
Technik
Das technische Innenleben befindet sich unter dem aus Kunststoff gefertigten Lokgehäuse. Es ist mittels vier Schrauben am Metallrahmen befestigt. Die vier Schrauben befinden sich ungefähr in der Drehgestellmitte.
Für den Antrieb wurde ein Mittelmotor in den Metallrahmen verbaut. Der Mittelmotor mit seinen zwei großen Schwungmassen sorgt für einen ruhigen und angenehmen Lauf des Modells, der sein Drehmoment via Kardanwellen und dem Stirnrad-/Schneckengetriebe auf alle vier Achsen überträgt. Zwei Haftreifen sorgen für zusätzliche Adhäsion, welche sich am jeweils äußersten Radsatz diagonal verteilen. Zur Stromversorgung dienen alle vier Achsen. Das Modell ist serienmäßig mit einer Kurzkupplungskulisse ausgestattet, ausgeliefert wird das Modell mit einer neuartigen Liliput-Kurzkupplung.
Die Fahrzeugplatine ist über dem Metallrahmen bzw. Motorblock platziert und beinhaltet eine 21polige Decoderschnittstelle. Für den nachträglichen Einbau eines Sounddecoders empfiehlt der Hersteller die Produkte eines namhafen Herstellers im Süden Deutschlands. Ein eingesetzter Brückenstecker ermöglicht den Analogbetrieb, wiewohl das Modell auch für richtigen Oberleitungsbetrieb vorbereitet ist. Der hierfür notwendige Kippschalter ist am Fahrzeugboden zwischen den Drehgestellen untergebracht.
Fahrverhalten
Das Eigengewicht beträgt 411 Gramm. Das Fahrverhalten der Lok ist tadellos. Die Vorbildgeschwindigkeit beträgt 130 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom werfen eine Modellgeschwindigkeit von ca. 124 km/h aus. Demzufolge ist das Modell gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 4 % zu langsam, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 30 % - um ca. 34 % zu langsam.
Optik
Schon beim Betrachten des Modells fällt auf, daß die Silhouette nicht einfach nachzubilden ist. Ein Abgleich des Modells mit Vorbildaufnahmen offenbart, daß die Rundungen der Fahrzeugfront etwas zu kantig ausgefallen sind, wiewohl das "Haubenbach" richtigerweise nachträglich das dritte Spitzenlicht erhalten hat. Beide Seitenwände sind vorbildgerecht umgesetzt, wobei eine Seitenwand aus nur einer Lüfterreihe besteht, die andere hingegen sowohl aus vier Maschinenraumfenster als auch vier silber-farbenen Lüftereinsätze aufweist. Darüberhinaus finden sich am Chassis zahlreiche Gravuren, sei es am Lokkasten selbst bzw. am Fahrzeugrahmen. Sehenswert sind die Fenstereinsätze, welche einerseits die silbernen Alufassungen dezent wiedergeben bzw. die Frontfenster, die als Heizscheiben ausgeführt sind. Die vorderen Handgriffe, die Scheibenwischer sowie auch die Haltegriffe bei den Führerstandstüren sind extra angesetzte Teile.
Ebenfalls vorbildgerecht umgesetzt sind die hervorragend durchgebildeten Drehgestelle samt der außenliegenden Bremsgestänge, hingegen wirken die Federpakete bzw. die Kastenabstützung etwas flach. Gut sichtbar sind auch die Speichenradsätze der Lokomotive.
Die Dachausrüstung ist vollständig und korrekt dargestellt. Die Dachleitungen sind allesamt miteinander verbunden. Die angespritzten Dachstege weisen ein geriffeltes Muster auf, was auch auf den Frontumlauf zutrifft. Gegenüber dem SBS 39-Stromabnehmer beim früheren Epoche-III-Modell wurde hierbei korrekterweise die Bauform DBS 54 verwendet.
Farbgebung und Beschriftung
Das Modell wird von der stahlblauen Lackierung des Lokkastens dominiert. Die Drehgestelle und der Rahmen sind korrekt in Schwarz gehalten, das Dach wie üblich in silbern. Die Lackierung ist tadellos umgesetzt. Der silberne Zierstreifen im Übergang von stahlblau auf schwarz ist trennscharf dargestellt.
Die Bedruckung ist nach Abgleich von Vorbildaufnahmen vollständig und korrekt wiedergegeben. Sämtliche Anschriften sind voll deckend aufgebracht und gut unter der Lupe lesbar. Die 110 001-5 ist beim Bw Nürnberg Hbf der BD Nürnberg stationiert und weist als Revisionsdatum den 21.04.1967 aus.
Beleuchtung
Die Beleuchtung besteht aus warmweißen LEDs, wobei nur die drei Spitzenlichter leuchten. Ein rot leuchtender Zugschluss ist nicht vorgesehen.