ÖBB Reihe 2045 - Roco 51270 (aus Set)
Vorbild | Modell |
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ÖBB Reihe 2045 - Roco 51270 (aus Set)
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Das Kriegsende bedeutete für die involvierten Länder enorme Verluste in mehrfacher Hinsicht, wobei die Beschädigungen an der Verkehrsinfrastruktur am schwerwiegendsten war. Die ersten Nachkriegsjahre standen ganz im Zeichen des Wiederaufbaues und der Erneuerung. Eine Erneuerung erfuhren die Österreichischen Bundesbahnen mit der Indienststellung neuer Triebfahrzeuge. Obwohl im Fuhrpark bis dahin keine Streckendieselloks im Bestand waren, beschafften die ÖBB zwischen 1952 und 1955 insgesamt 20 dieselelektrische Mittelführerstandslokomotiven nach amerikanischen Vorbild. Das besondere an dieser Konstruktion war, dass der selbsttragende Hauptrahmen, an dessen Enden die Zug- und Stoßvorrichtung aufgenommen wurde, mittig mit einem fix verschweißten Führerhaus ausgebildet war. Beidseits davon wurden große Vorbauten verschraubt, durch den symmetrischen Fahrzeugaufbau war es möglich, die Vorbauten untereinander zu tauschen, was mitunter die verschiedensten Kombinationen im Realbetrieb erklärt. In den schmalen Vorbauten wurde jeweils eine komplette Antriebsanlage untergebracht, die anhand der vielen Wartungstüren auch vom Umlauf aus zugänglich war.
Die Lokomotiven der Reihe 2045 bildeten bei Ablieferung das Rückgrat im hochwertigen Reisezugverkehr, insbesondere über den Semmering oder auch bei den inneralpinen Strecken und waren zunächst in Linz, Wien-Süd, Graz und Lienz stationiert. Bei der Ablieferung wurde eine Serie von Lokomotiven in brauner Lackierung abgeliefert, der überwiegende Anzahl der Lokomotiven wurde jedoch mit dem Farbton Tannengrün abgeliefert. Der gefälligere Farbton Blutorange gelangte erst in den 1970er Jahren zur Anwendung. Mit der Ablieferung neuer Streckendiesellokomotiven der Reihen 2043 und 2143 wurden die Fahrzeuge vermehrt in niedergeordnete Dienste und Strecken verschoben. Die Ausmusterung der letzten Fahrzeuge erfolgte 1993.
Hinweis in eigener Sache:
Ing. Peter Kuderna hat in den letzten Jahren eine Monografie zur ÖBB-Reihe 2045 erstellt, die frühestens zum Jahresende 2015 bzw. im Frühjahr 2016 erhältlich sein wird. Als Ergänzung für diese Publikation von "Bahn im Film" folgt demnächst eine umfangreiche Darstellung der bisher von Roco gelieferten 2045-Modelle sowohl in Wort und Bild.
Die ersten Modelle der ÖBB-Reihe 2045 gehen auf die Neuheitenankündigung des Jahres 1987 zurück, als in diesem Jahr 150 Jahre Eisenbahn in Österreich gefeiert wurde. Die ersten Modelle betrafen die Museumslok 2045.20 in einem Set der der 1670.25 (43027) sowie ein blutoranges Lokmodell in der Ursprungsausführung (43555). Seither wurden verschiedene Modellausführungen von Roco aufgelegt, für das Jahr 2015 waren mehrere Modellvarianten angekündigt, unter anderem die tannengrüne 2045.16 (Artikelnummer 63874) und die 2045.020-1 (Artikelnummer 43848), beide mit Flügelrad. Darüberhinaus gelangte ein digitales Startset mit der Artikelnummer 51270 in den Fachhandel, bei welchem Bestände der als Einzellok (63910) in den Fachhandel gelangte, blutorange 2045.013-6 zweitverwertet wurden. Dieses Modell ist mit den modernisierten Vorbauten ausgestattet.
Verpackung
Roco liefert dieses Modell der 2045.013-6 in einer großen Schachtel aus, in welcher auf der obersten Styroporebene die Lok passgenau eingelassen ist. Zur Entnahme des Modells sind zuerst die beiden Plastikplättchen im Bereich der Puffer hochzuziehen, sodann ist das Modell durch die umliegende Plastikfolie zu entnehmen. Dem Modell liegen verschiedene Unterlagen bei, unter anderem die Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel, die allesamt in einem Plastikbeutel in der zweiten Ebene deponiert sind.
Technik
Das technische Innenleben wurde von früheren Konstruktionen übernommen und befindet sich unter den drei Gehäuseteilen (zweimal Vorbau und einmal Führersstandsteil). Das Abziehen der Gehäuseteile sollte sorgsam erfolgen, um das Beschädigen der Geländerteile zu verhindern. Ein Mittelmotor treibt via Kardanwellen und Stirnrad-/Schneckengetriebe die vier Achsen an, davon ist die Außenachse unter dem Vorbau 1 mit zwei Haftringen versehen. Zwei große Schwungmassen sorgen für den notwendigen Elan.
Die Fahrzeugplatine ist aufgrund der eingeengten Platzverhältnisse zweigeteilt und beinhaltet eine NEM-Schnittstelle nach NEM 652. Sie ist also 8polig ausgeführt. Das vorliegende Modell ist mit einem Decoder bestückt und kann sowohl auf Analog- als auch auf Digitalanlagen eingesetzt werden.
Fahreigenschaften
Die 2045.013-6 wurde unter analogen Fahrbedingungen intensiver getestet und drehte zusätzlich auf einem Gleisoval unter digitalen Funktionsbedingungen ihre Runden. Die angegebenen Werte gelten für den Analogbetrieb. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergeben einen umgerechneten Wert von ca. 80 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 11 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) um 41 % zu niedrig. Das Gewicht der Lok beträgt 403 Gramm.
Optik
Das vorliegende Modell ist vom Detaillierungsgrad dem Premierenmodell aus 1987 ebenbürtig, wobei es Roco schon vor fast 30 Jahren verstanden hat, optisch ein nahezu perfekt umgesetztes Modell auf die heimischen Modellbahnanlagen zu zaubern. Sämtliche Gehäuse- und Rahmenteile sind sauber graviert und zeigen ein nahezu perfekt umgesetztes Modell, das auch in seinen Details wie dem geriffelten Plattformen zum Ausdruck kommt. Da Roco seine Modelle aktueller Neukonstruktionen bereits mit wesentlich verfeinerten Anbauteilen versieht, mögen diese Teile vor 30 Jahren als noch zeitgemäß gegolten haben, sind jedoch in Anbetracht des heute vorherrschenden hohen Fertigungsstandard überholt. Die Drehgestelle sind sauber durchgebildet und dreidimensional ausgeführt.
Bedruckung und Lackierung
Das Modell der 2045.013-6 ist sauber lackiert und bedruckt. Die Zierlinien weisen keinerlei Ausfransungen auf. In der Lacksicht sind jedoch unter der Lupe feine Unebenheiten (Staubpartikel) zu erkennen. Die mehrfarbige Bedruckung ist ebenfalls sauber aufgetragen, diesmal auch voll deckend. Die Lok ist bei der Zfst. Krems an der Donau beheimatet und trägt das Revisionsdatum vom 28.02.83, weshalb das vorliegende Modell erst den Zeitraum nach der Einführung der Computernummer im Jahr 1986 verkörpern kann.
Beleuchtung
Das Modell ist mit einer richtungsabhängigen Dreilicht-Spitzenbeleuchtung in weiß und rot ausgestattet. Es wurden noch keine LED verbaut.