DB Baureihe 151 - Roco 73410/11, 79411
Vorbild | Modell |
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DB Baureihe 151 - Roco 73410/11, 79411
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Die Deutsche Bundesbahn verfügte zur Abwicklung des schweren Güterverkehres in Deutschland über die 194 Lokomotiven der sechsachsigen Baureihe 150. Die Einheitslokomotiven wurden zwischen 1957 und 1973 in mehreren Baulosen in Dienst gestellt, die eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h aufwiesen und eine Dauerleistung von 4.410 kW erbrachten. Als Hersteller traten die Firmen Henschel/BBC, Krauss-Maffei/Siemens und Krupp/AEG auf.
Das steigende Verkehrsaufkommen einerseits sowie die bessere Ausnützung der Zuglasten andererseits führten zu einer Folgebeschaffung einer weiteren, sechsachsigen Loktype, die als Baureihe 151 zwischen 1972 und 1978 von ebendiesen Herstellern mit 170 Exemplaren gefertigt und der DB übergeben wurden. Gegenüber der Vorgängertype wurde bei dieser Fahrzeugkonstruktion die Höchstgeschwindigkeit auf 120 km/h angehoben und die Dauerleistung auf knapp 6 MW erhöht, wobei hier im wesentlichen bereits auf bewährte Komponenten wie die seit Jahren erprobten Fahrmotoren der Baureihen 110, 139 und 140 zurückgegriffen wurde.
Die höhere Leistungsfähigkeit der BR 151 war u. a. notwendig, um den neuen Anforderungen des Betriebes, der befördernden Wirtschaft sowie der Verkehrspolitik gerecht zu werden. Laufende Beanstandungen im höheren Leistungssegment bzw. daraus resultierende mechanische Schäden bei der Baureihe 150 forcierten die Umsetzung maßgeblich. Vorgesehen war die Beförderung von Schnellgüterzügen von 1.000 t mit 120 km/h, Eilgüterzüge von 1.200 t mit 100 km/h und Durchgangsgüterzüge mit 2.000 t bei 80 km/h auf Strecken mit max. 5 Promille Neigung.
Die Ursprungslackierung der 151 bestand aus den Farben Chromoxydgrün für den Fahrzeugkasten sowie Schwarz für den Rahmen und das Laufwerk. 1974 wurde das neue Farbschemas ozeanblau/beige einführt. Als erste Vertreterinnen traten die 151 073 bzw. ab der 151 076 in dieser Lackierungsvariante in Erscheinung. Die orientrote Farbgebung mit Lätzchen an der Fahrzeugfront kam erstmals im März 1990 bei der 151 021 zur Anwendung, ab 1997 erfolgten dann die Umlackierungen in verkehrsroter Farbe mit Lichtbalken an der Fahrzeugfront.
Roco konnte seinerzeit bereits Formen von Röwa übernehmen und daraus seine 151 ableiten. Obwohl die alte Konstruktion keinerlei Wünsche offen ließ, hat sich Roco dennoch entschlossen, die alte Konstruktion einem technischen Faceliftung zu unterziehen. Im Neuheitenprospekt 2014 wurde erstmals die Überarbeitung der Baureihe 151 angekündigt. Nachdem bereits Modelle in Ursprungslackierung und als ozeanblau/beige Variante in den Handel gelangten, folgt nunmehr die dritte Farbvariante in Orientrot mit Lätzchen. Diese Modellausführung gelangt bei Roco unter der Artikelnummer 73410 (Gleichstrom-Version, neuer UVP € 199,-- anstatt € 254,--) in den Fachhandel. Als weitere Modellvariante sind die Soundausführung unter der Artikelnummern (73411 – Gleichstrom und 79411 – Wechselstrom) zu nennen. Die Modelle waren zunächst für einen UVP € 329,-- angekündigt, welcher sich zum Zeitpunkt der Auslieferung auf € 269,-- reduzierte.
Verpackung
Die Auslieferung erfolgt in der mit einer Schaumstoffeinlage versehenen Kartonverpackung. Die auf das Gehäuse gesetzte Plastikhaube schützt das Modell vor allfälligen Transportschäden der werkseitig montierten Anbauteile. Ein einfacher Papierstreifen zwischen den aus Metall gefertigten Scheibenwischern und der Stirnscheiben aus Kunststoff dient als weiterer Transportschutz, um zu vermeiden, dass die Fenster infolge von Scheuerungen erblinden. Mitgeliefert werden eine Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und zwei Zurüstbeutel.
Technik
Zum technischen Innenleben gibt es zur Neukonstruktion wenig neues zu berichten. Das Gehäuse lässt sich durch einfaches Auseinanderspreitzen nach oben abziehen. Der Mittelmotor mit den beiden großen Schwungmassen ist im Metallrahmen gelagert und treibt das Modell via Kardanwellen und Stirnrad-/Schneckengetriebe auf alle sechs Achsen an. Die Stromabnahme erfolgt über alle Achsen. Die jeweils äußerste Achse ist mit zwei Haftreifen bestückt. Die Platine erstreckt sich entlang des gesamten Maschinenraumes und verdeckt die Antriebskomponenten. Für den Digitalbetrieb ist in der Platine eine 22polige PluX22-Schnittstelle integriert, zusätzlich finden sich noch auf der Platine zwei Kippschalter für unterschiedliche Einstellungen der Stirn- und Schlußbeleuchtung. Eine Neuerung zur früheren Ausführung der BR 151 aus dem Röwa-/Roco-Programm findet sich in der Berücksichtigung einer Kurzkupplungskulisse nach NEM 362.
Fahreigenschaften
Die orientrote 151 zeichnet sich durch ruhiges Fahrverhalten aus. Das Modell hat ein Gewicht von 506 Gramm. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergeben einen umgerechneten Wert von ca. 144 km/h. Dieser ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 20 % zu hoch, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) um ca. 10 % zu niedrig.
Optik
Das Vorbild ist durch einige charakteristische Grundzüge gekennzeichnet, bei denen es gilt, diese optimal im Modell umzusetzen. Zur ersten Herausforderung zählt eindeutig die vorbildgerechte Modellierung der mehrfach rundlichen Fahrzeugfront. Inwieweit diese korrekt umgesetzt wird, lässt sich mit freiem Auge nicht klären, subjektiv betrachtet wirkt der obere Teil zu kantig, ansonsten ist die Stirnfront korrekt umgesetzt.
Die Betrachtung findet seine Fortsetzung am nach innen versetzten, trapezformigen Rahmen und der drei Mittelhauben, die durch die zwei Sicken markant in Erscheinung treten. Die Übergange der Mittelhauben sind farblich schwarz dargestellt und weisen nur fühlbare Gravuren auf. Die äußeren tragen sauber gravierte Lüftergitter der Bauart Klatte, die Mittelhaube ist mir vier Seitenfenstern versehen, die einen Einblick in den Maschinenraum gewähren. Beim Modell selbst ist dahinter ein im eher sehr flachen Halbrelief auf dem Metallrahmen eingestecktes Plastikteil platziert, welches die sichtbaren Maschinenraumteile nachzeichnet.
Die Führerstandstüren sind mit freistehenden Griffstangen versehen, die im Modell korrekt umgesetzt wurden. Die beiden, unteren Trittstufen fehlen gegenüber früherer Auslieferungen nicht mehr und sind am Drehgestellrahmen werkseitig montiert. Bei genauerer Betrachtung fällt auf, dass die Drehgestellblenden dreidimensional durchgebildet sind.
Das Lokdach wurde bei der neuen 151 ebenfalls einer Überarbeitung unterzogen, die dem Vorbild sehr nahe kommt. Die Dachleitungen und Isolatoren sind allesamt miteinader verbunden. Neu sind die extra eingesetzten Trittroste oder die beiden Lüftergitter in unmittelbarer Nähe zu den Stromabnehmern. Diese sind als feine Ätzteile ausgeführt, positiv fällt dabei auf, dass die Löcher hierfür nicht rund ausgeführt sind.
Bedruckung und Lackierung
Die vollflächige Lackierung reduziert das Risiko von unsauberen Farbübergängen. Die Lätzchen sind sauber aufgetragen, ebenso die schwarze Gummiimitation der Mittelhauben. Die Bedruckung des Modelles ist deckend und sogar unter der Lupe gut lesbar angebracht, allerdings ist bei einer Beheimatung eine unvollständige Darstellung des Schriftzuges auszumachen. Die Lok mit der Betriebsnummer 151 134 hat das Revisionsdatum 21. März 1995 des AW Opladen. Die Lok gehört der DB Cargo AG und ist der NL Nürnberg zugewiesen.
Beleuchtung
Das Modell verfügt über LED-Lichtkörper. Die Spitzenbeleuchtung besteht aus drei warmweiße LED-Lampen, das Schlusslicht wird mittels zwei roten LEDs dargestellt, welche richtungsabhängig leuchten.