Die DB Baureihe 110.3 - Roco 73576/77, 79577
Vorbild | Modell |
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Die DB Baureihe 110.3 - Roco 73576/77, 79577
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Die Deutsche Bundesbahn läutete nach dem Zweiten Weltkrieg einen Modernisierungsschub ein. Fünf Prototypen, die die Betriebsnummern E 10 001 bis 005 erhielten, eröffneten ein neues Zeitalter. Der Serienbau der E 10.1 begann im Jahr 1956. Ab 1963 wurde – beginnend mit der E 10 288 – eine neue windschnittigere Kastenform gebaut, deren Stirnseiten zusätzlich noch schürzenartige Verkleidungen erhielten und diese Loks somit zeitlos elegant wirken ließen. Die neue Kastenform brachte dieser Bauserie den Beinamen "Bügelfalten-E10/110" ein. Obwohl als Einheitslokomotive konzipiert, stellt gerade die E 10/110 jene Baureihe dar, welche die meisten Unterschiede in der Serie aufweist.
Modelle der deutschen Baureihe 110 finden sich schon seit gut zwei Jahrzehnten im Programm des Salzburger Herstellers. Als eine weitere Farbvariante wurde für 2015 eine ozeanblau/beige Bügelfalten 110 angekündigt. Die Abbildung im Roco Extrablatt 1/2015 bot bereits einen Vorgeschmack auf ein Standard-Modell während der klassischen Bundesbahn-Ära der 1970er und 1980er Jahre. Die Auslieferung erfolgt unter der Artikelnummer 73576 (Gleichstromausführung ohne Sound, UVP € 204,--). Die Soundausführung für Gleichstrombahner (Artikelnummer 73577) bzw. für Wechselstrombahner (Artikelnummer 79577) ist für jeweils UVP € 279,-- zu erhalten.
Verpackung
Roco liefert das aktuelle Modell in der ozeanblau/beigen Bundesbahnlackierung in der bekannten Kartonschachtel mit Schaumstoffeinlage aus und kann durch Anziehen der eingelegten Plastikfolie daraus entnommen werden. Eine Plastikhaube über dem Gehäuse schützt allfällige Anbauteile. In der Verpackung finden sich weiters verschiedene Unterlagen wie die Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel für die noch anzusetzenden Teile. Unverständlich ist für ein Modell dieser Preisklasse hingegen, warum die frontseitigen Haltegriffe nicht bereits ab Werk montiert sind?
Technik
Die technischen Raffinessen des Modells verbergen sich im Fahrzeuginneren. Um zum Innenleben vorzustoßen, genügt ein leichtes Auseinanderspreizen der beiden Seitenwände des Chassis. Es offenbart sich eine zwischenzeitlich modifizierte Form der Platine, die jetzt mit einer PluX22-Schnittstelle nach NEM 658 ausgestattet ist. Beim gegenständlichen Analogmodell ist ein 16poliger Brückenstecker eingesetzt.
Die Platine reicht über die gesamte Länge des Maschinenraumes und verdeckt den darunter platzierten Mittelmotor mit seiner großen Schwungmasse. Als wartungsfreundlich sind die verlängerten Kabel der Stromzuführung von den Achsen auf die Platine zu nennen, die von allen Achsen erfolgt. Dieser Umstand stellt eine wesentliche Erleichterung bei Wartungsarbeiten dar.
Der Antrieb erfolgt über zwei Kardanwellen und dem Stirnrad-/Schneckengetriebe auf die beiden Achsen jedes Drehgestelles. Der Drehgestellrahmen dient zugleich zur Aufnahme eines Kupplungsschachtes nach NEM 362. Zur Verbesserung der Zugkraft ist die hinterste Achse mit Haftreifen bestückt.
Fahreigenschaften
Die 110 439 zeichnet sich durch bewährte Fahreigenschaften aus. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergeben einen umgerechneten Wert von ca. 164 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 10 % höher, gegenüber dem NEM-Wert (+ 30 %) um 20 % zu niedrig.
Optik
Der Gesamteindruck der Bügelfalten-110 steht und fällt mit der korrekten Umsetzung ihres "Gesichtes". Die eindeutige Silhouette ist also das um und auf der windschnittigen Konstruktion der zwischen 1963 und 1969 gefertigten E 10.3. Dass die Front gut getroffen wurde, stellte Roco bereits mit der Auslieferung der ersten Bügelfalten-110 im Jahre 1996 unter Beweis, wenngleich die damalige Konstruktion den einen oder anderen Anlass zur Kritik bot. Roco hat beim gegenständlichen Modell sämtliche Formänderungen vollzogen. Diese betreffen die Fahrzeugfront mit dem Wegfall des Frontumlaufes, geänderte Griffstangen bei den Führerstandstüren, der geänderten Silhouette bei den Pufferbohlen sowie auch in der korrekten Darstellung des Maschinenraumfensters und der Lüftergitter. Ein Vergleich der Drehgestellblenden zeigt zu früheren Auflagen keinerlei Unterschiede, ebenso unverändert ist der Dachbereich wiedergegeben,
Bedruckung und Lackierung
Die besondere Form des Fahrzeugkasten hinterlässt seine Spuren bei der Lackierung des Modelles, wobei der gezielte Blick auf die abgerundeten Fahrzeugteile gerichtet ist. Eine Betrachtung der Farbverläufe unter der Lupe bringt zu Tage, daß eine saubere, trennscharfe Lackierung in den unebenen Stellen der Führerstandstüren und der Frontrundung gegeben ist. Dies betrifft einzig und allein die Farbtrennkante vom Ozeanblau auf beige, währenddessen der beige Zierstreifen knapp über dem unteren Kastenende keinerlei derartige Ausfransungen zu bieten hat. Die Lage der Farbtrennkanten entspricht dem Vorbild, währenddessen die erhabenen und schwarz lackierten Regenrinnen dem nicht ganz gerecht werden, wie dies im Abgleich aus einem Vorbildfoto ersichtlich ist.
Einen Faux-pas passierte Roco bei der Bedruckung. Während schon erste Hinweise auf fehlerhaft bedruckte Modelle auftauchten, indem Modelle mit fehlenden, seitlichen DB-Keks in den Fachhandel gelangten, erwischte es auch mich. Beim ersten Testmodell fehlte eine frontseitige Loknummer, das zweite Modell war hingegen vollständig bedruckt. Sämtliche Anschriften sind korrekt wiedergegeben, unter der Lupe trennscharf zu lesen, allerdings happert es teilweise an der Farbdichte. Das Modell der 110 439 gehört zur BD Essen und ist im Bw Dortmund 1 stationiert. Das Revisionsdatum stammt vom 8. Oktober 1987.
Beleuchtung
Das Modell verfügt über LED-Lichtkörper. Die Spitzenbeleuchtung besteht aus drei warmweiße LED-Lampen, das Schlusslicht wird mittels zwei roten LEDs dargestellt, welche richtungsabhängig leuchten.