DR/DB Baureihe 112/114 in Spur N - Fleischmann 734504
Vorbild | Modell |
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DR/DB Baureihe 112/114 in Spur N - Fleischmann 734504
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Die Beschaffung der Baureihe 112.0 bzw. 112.1 fällt in die Zeit zwischen Mauerfall, Wiedervereinigung und Zusammenlegung der beiden Bahnverwaltungen DB und DR zur DB AG. Die BR 112.0 wurde noch von der DR eigenständig mit 40 Lokomotiven in Dienst gestellt, währenddessen die Lieferung von 90 Lokomotiven der BR 112.1 sowohl an die DR als auch an die DB erging. Hersteller aller Lokomotiven war die LEW Henningsdorf. Dieser Hersteller fertigte bereits zuvor die modernsten Bo’ Bo’-Universallokomotiven der DR, die Baureihe 243, auf deren Basis die BR 112 entstand. Die Lokomotiven der BR 112.0 wurden dem Geschäftsbereich Nahverkehr der DB AG zugeschieden, weshalb die noch 38 verbliebenen Loks der Baureihe 112.0 zum 1. April 2000 in die neue Baureihe 114 umgezeichnet wurden.
Als Testmuster steht uns das Modell der 114 014 der DB AG in verkehrsroter DB AG-Ausführung als Epoche VI-Modell (Art.-Nr. 734504) zur Verfügung. Das Modell wurde als Neuheit 2015 angekündigt und reiht sich im Aufbau an die DR-Reihen 243/143 und 112 ein.
Verpackung
Das neue Fleischmann-Modell wird in der bekannten Blisterbox geliefert. Nach Öffnen des Deckels ist die Lok durch Herausziehen der Plastikfolie sofort entnehmbar. Unter dem paßgenauen Plastikeinsatz befinden sich die Ersatzteilliste, die Betriebsanleitung und als Karton-Einsatz der Blisterbox die gut illustrierte Wartungsanleitung.
Technik
Mit nur 65 Gramm Gewicht darf das Modell als Leichtgewicht angesehen werden. Das gegenständliche Modell basiert auf dem bewährten Antriebskonzept. Ein mittig angeordneten Motor samt einseitiger Schwungmasse überträgt das Kraftmoment mittels Kardanwellen und schräggenuteter Wellen auf das Stirn- und Schneckenzahnradgetriebe. Es werden alle vier Achsen in beiden Drehgestellen angetrieben, wobei die jeweils innere Achse eines Drehgestelles mit je einem Haftreifen zur Verbesserung der Adhäsion bestückt ist. Entgegen den Angaben und der Darstellung in der Betriebsanleitung sind diese diagonal versetzt.
Besonders erfreulich ist die leichte Zugänglichkeit des Innenlebens. Der Gehäuseteil lässt sich nach Abzug der vier Puffer problemlos nach oben abziehen, womit ein erster Blick auf das Innenleben des Modells ermöglicht wird. Die Platine ist gut verschraubt am Rahmenteil befestigt. Nach Entfernen von drei Kreuzschrauben ist ein Abnehmen der Platine möglich. Der Motor wird erst nach Abschrauben des oberen Ballastgewichtes zugänglich. Weitere Ballastgewichte befinden sich beim Getriebeblock. Erst danach besteht die Möglichkeit, diese Zahnräder des Getriebes bei Bedarf zu ölen, sofern nicht die freiliegenden Zahnräder am Getriebeboden zur Durchführung von Wartungsarbeiten als eine leichtere Alternative erkannt werden. Beim Aufsetzen des Gehäuseteiles bedarf es jedoch etwas Geduld und Muskelkraft zum paßgenauen Hineinschieben der vier Puffer.
Das Modell ist mit einer sechspoligen NEM-Schnittstelle ausgestattet und mit einem Brückenstecker versehen. Die Nachrüstung mit anderen Decodern nach NEM 651 ist durch müheloses Entfernen des Brückensteckers möglich. Letzter sollte allerdings beim Rückbau für den Analogbetrieb aufbewahrt bleiben.
Im Rahmen der Überarbeitung der Lokfamilie hat Fleischmann dem Modell eine Kurzkupplungskinematik nach NEM 355 verpasst. Das Modell wird ab Werk mit der N-Standardkupplung ausgeliefert.
Fahrverhalten
Die Fahreigenschaften des überarbeiteten Modells können sich ohne weiteres sehen lassen. Gegenüber vergleichbaren Konstruktionen (zB der Fleischmann DR 243) ist der diesmal eingebaute Motor wesentlich leiser als das Vorgängermodell aus dieser Lokfamilie. Die Fahrtests verliefen problemlos und waren durch ein ruckfreies Fahrverhalten gekennzeichnet, wie auch im Testbetrieb auf dem "piccolo"-Gleissystem von Fleischmann. Die BR 114 hat eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h beim Vorbild. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von ca. 147 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 9 % zu langsam, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % - ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 59 % zu niedrig.
Optik
Den Heilsbronnern ist bei der Überarbeitung der Konstruktion ein absolutes Top-Modell gelungen. Das vorliegende Modell ist in seinen Proportionen wohl gelungen und entspricht dem aktuellen Betriebszustand. Die Sicken der Seitenwände wurden exzellent wiedergegeben, ebenso die vorbildgerecht dargestellten und anspritzten Handläufe der Maschinenraumtüren bzw. die Handgriffe für das Rangierpersonal. Die wenigen Gravuren sind sauber ausgeführt, was dem Modell ein besseres optisches "Outfit" verleiht. Dies ist insbesonders im Bereich der Dachschrägen der Lüftergitter als auch im Dachbereich durch ausreichend gut getroffene Gravuren sehr deutlich sichtbar. Gleichzeitig weisen die vier, umbragrau lackierten Dachfelder feinste Detaillierungen auf. Detailreich ist auch die elektrische Ausstattung am Dach. Sämtliche Dachisolatoren, der Hauptschalter und die Dachleitung wurden vorbildgerecht umgesetzt. Zu beachten sind auch die Dachstegimitationen bzw. die Dachlüfter.
Einen besonderen Blick verdienen die Fahrwerke samt der dazwischen situierten Anbauteile. Die schwarz lackierten Drehgestelle weisen sehr tiefe Gravuren auf und vermitteln gegenüber dem Vorbild eine sehr realitätsnahe Umsetzung. Nennenswert sind dabei auch die am Längsträger montierten Anbauteile wie Luftbehälter und Batteriekasten, deren saubere Nachbildung wesentlich für die Gesamtoptik des Modells verantwortlich sind.
Die Lokfront entspricht dem klassische Gesicht von DR-Maschinen. Die Lampeneinfassungen sind gut getroffen, ebenso die paßgenauen Fenstereinsätze, wobei keiner der beiden Führerstände mit einem Lokführer versehen wurde. Die schmalen Fensterfassungen sowie die zart imitierten und schwarz lackierten Scheibenwischer stellen erfreuliche Highlights des vorliegenden Modells dar.
Farbgebung und Beschriftung
Der Hersteller hielt sich bei der Lackierung strikt an das Vorbild. Das Modell ist sauber lackiert und weist keine Farbübergänge auf. Tadellos umgesetzt wurde auch der weiße Warnstreifen an der Fahrzeugfront. Alle Anschriften sind vorhanden und sauber aufgedruckt. wobei fast alle lupenrein lesbar sind. Das umgesetzte Modell der 91 80 6 114 014-4 ist in Cottbus beheimatet.
Beleuchtung
Die Beleuchtung des Modells entspricht aktuellen, technischen Standards. Es ist mit warmweißen LED versehen, die nach Angaben des Herstellers wartungsfrei sind. Die Signalisierung des Fahrzeuges ist fahrtrichtungsabhängig und vorbildgerecht ausgeführt mit einer Dreilicht-Spitzenbeleuchtung (weiß) und zweifachem Schlußlicht (rot).