Touristik-Lok 103 220 der DB AG (Trix 16343, Spur N)
Vorbild | Modell |
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Touristik-Lok 103 220 der DB AG (Trix 16343, Spur N)
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Die DB beschaffte in den 1960er Jahren vier Vorserienlokomotiven mit der neuen Baureihenbezeichnung E 03, die im hochwertigen Reisezugverkehr mit einer Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h einsetzbar ist. Der positiven Erfahrungen führten zur Serienbeschaffung von 145 Loks zwischen 1970 und 1974, die als BR 103.1 in zwei Längenausführungen beschafft wurde. Als Hersteller traten die Firmen Henschel, Krauss-Maffei und Krupp im mechanischen Teil; AEG, BBC und Siemens für den elektrischen Teil auf. Die BR 103.1 erreicht ein Gewicht von 114 t und erwies sich im Planbetrieb als "Büffel". Die 103er waren bis zur Indienststellung des ICE 1 und der BR 101 das Rückgrat im hochwertigen TEE, EC- und IC-Verkehr und kamen sogar planmäßig bis in die Schweiz (Basel SBB) und Österreich zum Einsatz. Heute stehen noch vier 103 betriebsfähig im Einsatz, darunter auch die 103 245 in München, die 103 113 und 235 für den DB Fernverkehr in Frankfurt und die 103 222 für DB Systemtechnik, wobei letztgenannte im Jahr 2014 an das private EVU railadventure in München veräußert wurde. Darüber hinaus wurde eine Lokomotive dem neuen Touristik-Zug zugeordnet. Die auserwählte 103 220 erhielt eine entsprechende Lackierung in den Farben hellblau, grün, gelb und weiß und war sowohl vor dem Touristik-Zug als auch im Planverkehr sowohl in Deutschland als auch in Österreich (Passau – Wien – Salzburg) und in der Schweiz (bis Basel) zu sehen.
Trix kündigte zur Spielwarenmesse 2013 wiederum ein Modell der Baureihe 103 in der Spurweite N an, das den aktuellen Modellstandard wiedergibt. Das Premierenmodell verkörpert die klassische 103 in rot/beiger Lackierung, gefolgt von der Münchner Museumslok 103.245 und der Vorserienausführung sowie dem nun erhältlichen mhi-Sondermodell der Touristikzug-Lokomotive 103 220.
Verpackung
Das Modell der 103 220 wird in einer Karton- bzw. Plastikschachtel ausgeliefert. Die Plastikbox des N-Spur-Modelles wird durch einen paßgenauen Zwischenboden in der Kartonschachtel fixiert. Das Modell liegt in der Blisterbox und liegt in einer dünnen Plastikfolie, die zum Herausheben des Modells dient. Im unteren Fach befinden sich weitere Unterlagen wie die mehrsprachige Betriebsanleitung, die Garantie-Urkunde, eine Plastikkarte mit Hintergrundinformationen zum Vorbild sowie ein im Plastikbeutel verschweißter Decoder und die beiden Frontschürzen.
Technik
Das technische Herzstück der 103 verbirgt sich unter dem Lokkasten. Der Lokkasten ist am Metallrahmen aufgesetzt und lässt sich durch Auseinanderspreizen der Seitenwände nach oben abziehen. Allerdings ist hierbei Vorsicht geboten, denn das gegenständliche Modell ist für den Oberleitungsbetrieb mittels Stromabnehmer konzipiert, sodass der Lokkasten mit einem Kabel an der Kupferleiste an der Dachunterkante verbunden ist.
Der technische Teil ist anderen Modellkonstruktion gleichgehalten. Die Platine ist auf dem Metallrahmen montiert und erstreckt sich fast über die gesamte Rahmenlänge. Die Platine beinhaltet eine Digital-Schnittstelle.
Darunter befindet sich ein Mittelmotor mit Schwungmasse, der das Fahrzeug über Kardanwellen und das Stirnrad-Schneckengetriebe auf vier Achsen antreibt, wobei eine dieser Achsen beidseitig mit Haftreifen versehen ist. Das Modell ist mit einer Kinematik für Kurzkupplung ausgestattet.
Fahrverhalten
Das 105 Gramm schwere Modell der Touristik-103 legte ein interessantes Fahrverhalten an den Tag. Während die erste Testrunde mehr als 12 Sekunden dauerte, wurde das Modell bis zum Abschluß von 20 Runden laufend schneller. Die schnellste Runde lag bei etwas mehr als neun Sekunden. Die hier dargestellten Werte stellen einen Mittelwert dar. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben einen umgerechneten Wert von 118 km/h. Die berechnete Modellgeschwindigkeit ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 41 % zu niedrig, gegenüber dem NEM-Wert – unter Berücksichtigung der Erhöhung um 50 % - ist die Modellgeschwindigkeit um ca. 91 % zu langsam.
Optik
Das vorliegende Modell erfüllt alle Erwartungen und Wünsche, die ein Modellbahner dieser Spurweite hat. Der erste Eindruck des Edelrenners ergibt ein stimmiges Gesamtbild, die auch bei genauerer Betrachtung offenkundig werden. Das Modell weist zahlreiche tiefe Gravuren im Bereich der Seitenwände (zB Lüftergitter, Türbereich, Fahrzeugrahmen und Haubenaufsätze) auf, aber auch im Dachbereich, wo die Lüftergitter – konstruktionsbedingt – etwas grobmaschiger ausfielen. Die Fenstereinsätze sind mit filigranen Fensterstegen ausgeführt und sitzen paßgenau in den Öffnungen. Die Dachleitung ist ebenfalls sehr zierlich ausgeführt, wobei die zarten Stromabnehmer ins Auge fallen. Unklar ist, ob die dünnen Drähte der Wippen eine Dauerbelastung im Oberleitungsbetrieb standhalten und nicht durch die Erwärmung brechen, wie dies bei anderen Modellen im H0-Segment regelmäßig der Fall ist. Die vollplastischen Drehgestelle sind dem Vorbild gut nachempfunden und weisen durch ihr Halbrelief eine entsprechende Tiefe auf.
Farbgebung und Beschriftung
Es ist vorweg klar, daß die Lackierung der einstigen Touristik-Lokomotive nach keinem einheitlichen Farbschema erfolgt ist. Die Lackierung der Originalmaschine stellt ein Kunstwerk dar, welches es galt, 1:1 nachzuempfinden. Der Vergleich der Lackierung des Modells mit entsprechenden Vorbildfotos bringt hervor, dass die beim Modell umgesetzte Sonderlackierung frei nachempfunden ist und keine Deckung mit dem Original findet. So fehlen gerade im Dachübergang einige weiße Wolkenflächen, die gelben und grünen Farbflächen weisen beim Vorbild geänderte Aufteilungen auf. Bei genauerer Betrachtung der Lackierung fallen vielfach gepunkete Farbpartikel am Modell auf. Die Anschriften sind dafür trennscharf aufgetragen und sind unter Lupe eindeutig lesbar.
Beleuchtung
Für die Beleuchtung wurden warmweiße LED verwendet. Das Spitzenlicht besteht aus drei weißen Lichtern, das Schlußlicht aus zwei roten Lichtern unten, welche abhängig von der Fahrrichtung leuchten.