EK-Spezial 116:
NE-Bahnen 2015
Ehemalige Staatsbahn-Triebfahrzeuge
Die Öffnung der Staatsbahnnetze vor mehr als zehn Jahren sorgte neben der bei der Deutschen Bahn AG eintretenden Monotonie im Fahrzeugpark, in deren Lackierungen sowie auch in der Betriebswicklung und durch das zunehmende Hervorkommen von privaten Eisenbahnverkehrsunternehmen, die zum Teil aus den früheren Privatbahnen entstanden sind und in Deutschland unter anderem als NE-Bahnen zusammengefasst bezeichnet werden, zu einer neuen, noch ungeahnten Typen- und Farbvielfalt auch dem deutschen Streckennetz.
Das vorliegende EK-Spezial nimmt sich diesmal der ehemaligen Staatsbahnlokomotiven an, welche durch die Ausmusterung und den Verkauf vom großen Konkurrenten Deutsche Bahn AG bei alternativen Eisenbahngesellschaften einen zweiten Frühling erleben dürfen. Dass heute – trotz des lange geltenden Veräußerungsverbotes – trotzdem nicht mehr benötigtes Volksvermögen weiterhin sinnvolle Verwendung findet, anstatt dem Schneidbrenner zuzuführen, liegt wohl an der Tatsache, dass aufkeimende Lokpools mit mietbaren Leasingloks sowie die Beschaffung günstigen Rollmaterials aus dem Ausland dieses Ansinnen regelrecht verwässert haben.
Zwischenzeitlich hat man erkannt, dass die einstige Strategie zur Verhinderung des Wettbewerbes auf den Schienen nicht großartig vom Erfolg gekrönt war, denn nicht umsonst lässt sich erklären, dass dieses Heft insgesamt eine Vielzahl an ehemaligen DB- und DR-Baureihen in ihren Nachfolgeeinsätzen und -lackierungen präsentiert.
Der Leser erfährt zunächst allgemeines über die Entwicklung der letzten 20 bis 25 Jahre, danach finden Kapiteleinteilungen anhand der Traktionsarten statt. Bei den E-Loks sind mehr als 10 Baureihen, bei den Dieselloks mehr als 21 Typen beschrieben. Die Dampflokomotiven bringen es gleich auf 15 verschiedene Konstruktionen, auch die Triebwagen sind mit neun verschiedenen Fahrzeugtypen vertreten. Die erworbenen Fahrzeuge aus dem Ausland bilden den Abschluss, wobei dem Autor bei der ÖBB-Reihe 1142 ein Fehler unterlaufen ist. De facto gab es 177 Lokomotiven der Reihe 1042.531ff, umgebaut wurden nach unfallbedingten Ausmusterungen nur 174 Maschinen.
Ungeachtet diesen Lapsus findet der interessierte Leser auch eine umfangreiche Aufstellung der betreffenden Fahrzeuge mit vollständiger UIC-Nummer und Immatrikulierung samt Eigentumsverhältnisse. Eine Zählung ergab insgesamt 77 derartige Auflistungen. Abschließend sei noch erwähnt, dass das Heft bunt bebildert ist und einen schönen Querschnitt zu diesem Thema repräsentiert.
Allgemeine Infos:
Verlag: EK-Verlag
Autor: Roland Hertwig, Alexander Bückle
Buchhülle: Paperback
Umfang: 100 Seiten/ DIN A4
Fotos: 167
Grafiken/Pläne: -
ISBN: 978-3-8446-7009-7
Verkaufspreis: € 11,80 [D]/€ 11,90 [A]
16.03.2015