Die Nohab MAV M61 von Roco (52618/52619)
Vorbild | Modell |
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Die Nohab MAV M61 von Roco (52618/52619)
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Der norwegische Hersteller Nydqvist och Holm (Nohab) fertigte von der amerikanischen Standardlokomotive Reihe F, gebaut von EMD, als europäischer Lizenznachbau mehrere dieselelektrische Lokomotiven für verschiedene Bahnverwaltungen in West- und Osteuropa. Derartige Lokomotiven mit der Achsfolge Co' Co' bzw. (A1A)(A1A) wurden für die Bahnverwaltungen in Dänemark (Reihen My und Mx), in Norwegen als Di.3 und in Ungarn als M61 gefertigt. Weitere, ähnlich gefertigte Lokomotiven stammten vom belgischen Hersteller Anglo-Franco-Belge (AFB) für Belgien und Luxemburg.
Ungarn genoss interessanterweise während der Ostblock-Zeit schon immer eine Sonderstellung. Obwohl Ungarn ein Mitgliedsstaates des RGW war und somit verpflichtet gewesen wäre, Lokomotiven aus osteuropäischer Produktion zu beziehen, erfolgte die Beschaffung von 20 Nohab-Loks, die in zwei Baulosen beschafft wurden. Im Vorfeld der Beschaffung nutzten die MAV die Chance, eine norwegische Di.3 testen zu können. Die Vorführlok legte bei ihrer Überstellungsfahrt in der DDR einen Halt ein, wo Techniker des VES-M in Halle sich die Lokomotive näher in Augenschein nahmen. Da die Probefahrten in Ungarn positiv verliefen, beschaffte die MAV diese Diesellokreihe als als M61.
Die Nohab-Maschinen der MAV hatten gegenüber später gelieferter Großdieselloks der Reihe M62 einen Zugheizdiesel, weshalb die Triebfahrzeuge bevorzugt im hochwertigen Reisezugverkehr zum Einsatz gelangten. Planmäßige Einsätze führten die Lokomotiven sogar bis nach Wien, ansonsten waren die Loks hauptsächlich zwischen Budapest und der Balaton-Region anzutreffen, wo die Maschonen bis 2000 im Plandienst eingesetzt wurden. Einige Lokomotiven sind der Nachwelt erhalten geblieben, unter anderem die M 61.001, die betriebsfähig der MAV-Nostalgie zugewiesen ist und im Bahnhistorischen Park Budapest hinterstellt ist, wo sich auch die M61.006 und die M61.019 und M61.020 befinden. Die M61.002 ist rollfähig bei der Nohab-Foundation. Die M61.017 erhielt zwischenzeitlich die neue UIC-Nummer 2761017 und befindet sich noch bei der MAV.
Die Nohab-Maschinen lösen bei den Modellbahner eine gewisse Faszination aus, gehören sie doch ins das Reich der Stromlinienfahrzeuge. Neben anderen Herstellern gehört diese Konstruktion auch bei Roco zum Standardreportaire. Die ersten Modelle wurden bereits im Jahr 2005 angekündigt. Seitdem erschienen mehrere Varianten.
Im Neuheitenblatt 2014 wurde eine MAV-Nohab noch im Standardprogramm unter der Artikelnummer 72722/72723 (Sound-Lok) angekündigt. Die orange lackierte Lok trägt die Betriebsnummer M61 011. Im Frühjahr 2015 erfolgte die Auslieferung der Museumslok M61.001, angesiedelt im Billig- bzw. Einsteigersegment, Artikelnummer 52618 bzw. 52619 zum UVP von € 139,-- bzw. € 214,-- (Sound-Ausführung).
Verpackung
Die Auslieferung der MAV-Maschine erfolgt in der bekannten Roco-Schachtel. Das Modell liegt dort in einer Plastikfolie umhüllt im Schaumstoff und wird durch eine Plastikhaube geschützt. Mitgeliefert wird eine Betriebsanleitung, das Ersatzteilblatt und ein Zurüstbeutel.
Technik
Das vorliegende Modell entspricht der bisherigen Konstruktion. Nach dem Abnehmen des Gehäuses, welches durch mittiges auseinanderspreitzen problemlos nach oben abziehbar ist, stoßen wir auf das Innenleben. Ein fünfpoliger Mittelmotor ist im Metallrahmen eingelagert und treibt das Modell via zwei Schwungmassen, den Kardanwellen und dem Stirnrad-/Schneckengetriebe alle sechs Achsen an, wiewohl der Getriebeblock direkt nur auf die jeweils beiden äußersten Achsen wirkt und die innersten über Zahnräder mitangetrieben werden. Die jeweils äußersten Achsen sind beidseitig mit Haftreifen bestückt.
Die verbaute Platine über dem Mittelmotor ist mit einer 8poligen Schnittstelle nach NEM 652 bestückt, womit nachträglich ein Decoder eingebaut werden kann.
Fahrverhalten
Die MAV-Museumslok ist 419 g schwer. Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 105 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 167 km/h. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 59 % höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 30 % um gerade einmal rd. 29 % zu hoch.
Optik
Da das Modell zu der neueren Generation von Modellen gehört, ist die optische Umsetzung sehr gut getroffen. Die Gesamtproportionen sind trotz des schwierig umzusetzenden Modells hervorragend getroffen. Das Kunststoffgehäuse ist sehr sauber graviert und zeichnet sich durch viele Details aus wie zum Beispiel den gesickten Lokkasten, die Türbereiche oder auch die Dachpartie samt der hervorragend getroffenen Lüfteröffnungen. Bei genauerer Betrachtung fallen noch andere Details positiv auf, und zwar die geätzten Lüftergitter an den Seitenwänden mit den dahinter gut sichtbaren Verstrebungen. Die Führerstandstüren sind mit extra angesetzten Haltegriffen bestückt.
Farbgebung und Beschriftung
Die M61.001 entspricht der aktuellen Museumsausführung. Das Modell ist sauber lackiert, sämtliche Farbtrennkanten verlaufen ohne Verwaschungen. Die Modell punktet auch durch eine saubere Bedruckung.
Beleuchtung
Das Beleuchtungskonzept ist für ein Modell der jüngeren Fertigungszeit antiquiert. Glühbirnen übernehmen die Beleuchtung des Modells, wobei ein richtungsabhängiger Farbwechsel weiß/rot vorgesehen ist.
Zurüsten des Modells
Dem Modell liegt ein Zurüstbeutel bei. Darin befinden sich einige Anbauteile wie im Bereich der Führerstandsfenster sowie geschlossene Frontschürzen für die Vitrinenausführung. Die Scheibenwischer sind bereits werkseitig montiert.