Die ÖBB Reihe 2048 in Spur N von Fleischmann
Vorbild | Modell |
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Die ÖBB Reihe 2048 in Spur N von Fleischmann
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Die ÖBB benötigten mit der Einführung des Nationalen Austrotaktes (NAT) 1991 zusätzliche Streckendiesellokomotiven. Die günstigste und schnellste Lösung zeichnete sich durch den Kauf von modernisierten DB 211 ab. Die DB hat Ende der Achtziger Jahre einen Teil ihrer Diesellokfamilie V100 ausgemustert und an diverse Lokhändler verkauft. Die Firma Layritz in Penzberg kaufte ein Vielzahl solcher DB 211. Sie wurden dort remotorisiert und gemäß Kundenwunsch adaptiert. Die ÖBB nutzten ebenfalls diese Chance und beschafften in den Jahren 1991 bis 1993 insgesamt 34 modernisierte Loks, die zu einem Stückpreis von ca. 254.500 Euro zu bekommen waren. Weitere Anpassungsarbeiten erfolgten noch im Werk St. Pölten. Die Beschaffung stellt sich heute als lohnend heraus, gerade wenn man bedenkt, daß eine Neukonstruktion nicht nur teuer, sondern auch zeitintensiv gewesen wäre. Die Reihe 2048 lösten die letzten 2045 ab. Die Lokomotiven waren in den Dienststellen Wels, Amstetten, St. Pölten, Krems und Wien-Nord stationiert und kamen in diesem Bereich vorwiegend im Fahrverschubdienst zum Einsatz. Die Lokomotiven wurden zwischen 2000 und 2003 kassiert und an interessierte Eisenbahn(verkehrs)unternehmen verkauft, die ihre ehemaligen ÖBB-Loks auch weiterhin noch einsetzen, teils sogar wieder in Bundesbahndiensten, wie dies mit den weitergereichten Bedienungsfahrten der SLB im Bundesland Salzburg der Fall ist.
Das Lokmodell der Reihe 2048 wurde von Fleischmann 2015 als Farbvariante zur DB 211 angekündigt. Interessanterweise findet sich dieser Artikel nicht im Neuheitenprospekt, sehrwohl aber ein Digitales Startset. Zur Besprechung gelangt die Artikelnummer 722803 mit der Betriebsnummer 2048 030-7.
Verpackung
Fleischmann liefert das Modell in der bekannten Blisterbox aus. Nach dem Öffnen des Deckels ist die Lok durch Herausziehen der Plastikfolie sofort entnehmbar. Unter dem passgenauen Plastikeinsatz befinden sich das Ersatzteilblatt und die Betriebsanleitung sowie als Karton-Einsatz der Blisterbox die gut illustrierte Wartungsanleitung.
Technik
Die technischen Komponenten des Modells befinden sich unterhalb des Fahrzeugoberteil. Dieses lässt sich durch Zusammendrücken der Vorbauten nach oben abnehmen. Die Platine ist auf dem Metallrahmen montiert, darunter befindet sich der Mittelmotor, welcher über angesetzte Wellen und Schnecken die Zahnräder im Getriebeblock antreibt. Es werden alle Achsen angetrieben. Der innere Radsatz unter dem längeren Vorbau ist mit zwei Haftreifen bestückt. Für Wartungszwecke wurden an den Gehäuseunterteilen der Drehgestelle Öffnungen für die Zahnräder vorgesehen.
Fahreigenschaften
Die Fahreigenschaften des Modells waren während der ersten Runden am Gleisoval unbefriedigend, weil die Lokomotive immer wieder stotterte. Nach wenigen Minuten zeigte die Lokomotive aber einen zufriedenstellenden Fahrtverlauf.
Das Vorbild hat eine Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h. Messungen bei 12 V Gleichstrom ergaben umgerechnete Werte von ca. 200 km/h in Fahrtrichtung 1 sowie ca. 236 km/h in der Gegenrichtung. Diese ist gegenüber der Vorbildgeschwindigkeit um ca. 100 % bzw. 136 % (Fahrtrichtung 2) höher, gegenüber dem NEM-Wert mit der Draufgabe von 50 % um gerade einmal ca. 50 % bzw. ca. 86 % zu hoch.
Optik
Das Modell der ÖBB 2048 basiert auf derselben Konstruktion wie die DB 211 und hinterlässt bei genauerer Betrachtung einen guten Gesamteindruck. Die Gravuren sind fein säuberlich und vertiefend dargestellt. Man merkt aber gegenüber dem H0-Modell schon, dass die N-Spur-Ausführung die verkleinerte Fassung ist, wobei seitens der Konstruktion einige Abstriche gemacht wurden. Als erstes fällt auf, dass am hinteren Vorbau die Zugfunkantenne fehlt. Die geschrumpfte Darstellung gegenüber dem H0-Pendant macht sich insbesonders in der Imitierung der Lüftergitter und -einsätze bemerkbar. Interessanterweise fehlen auf den Vorbauten die Schraubenverbindungen, währenddessen solche am Dach wieder berücksichtigt wurden. Optisch wenig zufriedenstellend sind die Griffstangen der Verschieberauftritte, deren Materialstärke weit über denen des H0-Modell angesiedelt ist. Die Drehgestelle wirken teilweise zu flach nachgebildet.
Bedruckung und Lackierung
Die Bedruckung ist aufgrund der kleinen Zeichengröße für ein N-Spur-Modell passabel. Die Betriebsnummer ist mit freiem Auge gut lesbar, die anderen Anschriften sind unter der Lupe gut erkennbar und lesbar. Die Lok gehört zur Zfst. St. Pölten. Hinsichtlich der Lackierung ist nichts zu beanstanden.
Beleuchtung
Für das Spitzenlicht dienen Glühlampen. Drei weiße Lichter ahmen das Dreilicht-Spitzensignal nach. Es sind keine beleuchteten Schlusslichter vorgesehen. Diese werden durch rote Farbtupfer oberhalb der Stirnlampen nachgebildet. Das Spitzenlicht leuchtet fahrtrichtungsabhängig.
Fazit
Das vorliegende Modell ist für € 89,-- UVP im Fachhandel zu erhalten. Der Käufer erhält im Gegenwert dafür ein ordentliches Modell zu einem fairen Preis.
Markus Inderst, 02.06.2015